Bürger können in Windkraft investieren

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von unserem Redaktionsmitglied  Arkadius Guzy Ramsthal — Der Bau der drei Windräder bei Ramsthal hat begonnen. Die Naturstrom AG, die den Windpark über die Tochtergesellschaft Wind...

von unserem Redaktionsmitglied 
Arkadius Guzy

Ramsthal — Der Bau der drei Windräder bei Ramsthal hat begonnen. Die Naturstrom AG, die den Windpark über die Tochtergesellschaft Windstrom Ramsthal betreiben wird, stellte ihr Projekt nun bei einer Informationsveranstaltung vor.
Die mehr als 40 Zuhörer stellten vor allem Fragen zu der geplanten finanziellen Beteiligungsmöglichkeit. Über Nachrangdarlehen mit einem Mindestbetrag von 1000 Euro können Bürger Geld in die Windkraftanlage investieren. Die Darlehen haben eine Laufzeit bis Ende 2027. Die Rückzahlung erfolgt ab Ende 2018 in zehn Jahresraten. Die Verzinsung steigt während der Beteiligungszeit in drei Stufen von 3,25 über 3,50 auf 3,75 Prozent.
Eine Million Euro von den laut Naturstrom rund 13 Millionen Euro Investitionskosten will das Unternehmen über diese Anlagemöglichkeit finanzieren. Nachrangdarlehen haben - wie der Name schon sagt - die Besonderheit, dass sie bei einer Insolvenz hinter andere Gläubigerinteressen zurücktreten müssen. Im schlimmsten Fall droht also der Verlust der angelegten Summe. Die Renditeaussichten und Risiken erläutert eine gesonderte Bürgerversammlung im September noch im Detail.
Darüber hinaus will Naturstrom die Bürger während der Arbeiten über den Baufortschritt informieren. So sind für 9. September und 17. Oktober Baustellenbesichtigungen geplant. Die Windkraftanlage wird dann interessante Etappenziele erreicht haben, wie Christian Gruhlich erklärte.
Der Projektleiter beschrieb den geplanten Bauablauf: Nach der Vorbereitung der Gruben entstehen ab nächster Woche die Fundamente, die einen Durchmesser von 22 Metern haben. Danach folgt eine Pause, während der der Beton aushärten muss, so dass der eigentliche Aufbau der Windräder Ende August beginnt und bis Herbst dauert. Schwertransporter werden die großen Elemente über die A 71 anliefern. Sie verlassen die Autobahn an der Abfahrt Schweinfurt-West und fahren auf der B 19 nach Ebenhausen. Von dort geht es auf der KG 4 zur Baustelle.
Im Spätherbst soll der Windpark in Betrieb gehen. Zuvor muss auch noch eine Kabeltrasse zum Verknüpfungspunkt, dem Umspannwerk in Eltingshausen, gelegt werden. Rein rechnerisch entspricht die jährliche Stromproduktion der drei Windräder laut Gruhlich dem Bedarf von 4500 Durchschnittshaushalten.
Mit der Gemeinde ist vereinbart, dass ein Teil des Ertrags gemeinnützigen Zwecken zufließen soll. Ein noch zu gründendes Gremium, bestehend aus der Gemeinde, der Betreibergesellschaft und den Grundstückseigentümern, entscheidet über die Spendenvergabe.