Die Adalbert-Raps-Bibliothek im Museumspädagogischen Zentrum der Museen im Kulmbacher Mönchshof beherbergt eine Literatursammlung zum Thema Gewürze, die ihresgleichen sucht. Mit mehr als 12 000 Büchern und Zeitschriften bietet sie eine große Auswahl fundierter Literatur zu den Bereichen Nahrungsmittel, Ernährung und Genuss.
Um Interessierten einen Einblick in diese kulinarische Schatzkammer zu ermöglichen und deren Bedeutung für die Stadt Kulmbach ins Bewusstsein der Bürger zu rücken, stellt die Adalbert-Raps-Stiftung als Träger der Bibliothek ab sofort alle vier Wochen quasi als Appetitanreger ein "Buch des Monats" auf ihrer Website vor.
Für jeden Geschmack
Die Auswahl hält vom Fachbuch über alte Erinnerungsstücke bis hin zur Kuriosität für jeden Geschmack etwas bereit. Ein Besuch der Bibliothek ist nach Voranmeldung möglich, die Nutzung der Literatur ist kostenlos.
Die Bibliothek beherbergt ausgewählte deutschsprachige Literatur zur Gewürzgeschichte, die bis ins 17. Jahrhundert reicht, und gibt einen Einblick in die Zukunft der Esskultur. Gleichzeitig gilt sie als eine der größten Kochbuchsammlungen Deutschlands. Einige Bücher reißen auch die Verwendung von Gewürzen zu Heilzwecken an - eine einzigartige Quelle für Gewürzliebhaber, Hobbyköche und Wissenschaftler.
Damit all diese Schätze nicht in Vergessenheit geraten und die Bibliothek die Aufmerksamkeit erfährt, die sie verdient, stellt die Stiftung ab sofort das "Buch des Monats" vor. Der Einstieg erfolgte mit dem Buch "Gewürze - das Standardwerk" von Manuela Mahn. Als Gewürz- und Foodexpertin gibt sie auf den rund 320 Seiten einen Einblick in die Welt der Gewürze und bietet dazu 140 passende Rezepte.
Passend zum Valentinstag geht es im Februar mit dem Titel "Verführen à la carte" von Mimi Sheraton aus dem Jahr 1966 weiter. Während der Mai "Leckere Eiergerichte" von Edith Hundhausen für den Muttertag präsentiert, darf pünktlich zur Adventszeit im Dezember natürlich der Klassiker "Zwergenstübchen Weihnachtsbäckerei" von Elke Schuster nicht fehlen.
Die Bücher sind in einer Datenbank erfasst und stehen in einem angrenzenden Studienraum zum Lesen zur Verfügung. Genutzt werden kann die Bibliothek mit ihren wissenschaftlichen Hintergründen auch für journalistische Beiträge, Bücher oder Facharbeiten.
Internationaler Gewürzhandel
Die Bibliothek ist Teil der Museen im Mönchshof, zu denen das Bayerische Bäckereimuseum, das Bayerische Brauereimuseum und nicht zuletzt das Deutsche Gewürzmuseum zählen. Dabei gibt es gute Gründe, um in Kulmbach die Gewürz- und Ernährungsgeschichte zu dokumentieren: Als wichtige Station im internationalen Gewürzhandel etablierte sich Franken bereits im Mittelalter. Eine entscheidende europäische Handelsstraße führte an Kulmbach vorbei in die Metropolen.
Zuletzt entwickelte sich Kulmbach zudem zu einem Zentrum für Ernährung: Namhafte Unternehmen haben hier ihren Firmensitz, darunter auch Raps, dessen Gründer Stifter Adalbert Raps ist. Mit dem Max-Rubner-Institut und dem Kompetenzzentrum für Ernährung siedelten sich auch Wissenschaft und Forschung an.
Professor Wolfgang Protzner hatte bereits 1984 mit dem Sammeln von Gegenständen und Büchern rund um das Thema Gewürze begonnen. Die schnell wachsende Zusammenstellung wurde 1997 im "Landschaftsmuseum Obermain" veröffentlicht. Seit 2011 ist sie im Mönchshof für die Öffentlichkeit zugänglich. red