Für viele Menschen war Willy Brandt (SPD-Parteivorsitzender 1964 bis 1987 und Bundeskanzler 1969 bis 1974) Anlass, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands beizutreten. So sicherlich auch für den ...
Für viele Menschen war Willy Brandt (SPD-Parteivorsitzender 1964 bis 1987 und Bundeskanzler 1969 bis 1974) Anlass, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands beizutreten. So sicherlich auch für den Jubilar, der jetzt für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde: Bernd Döbbelin ist seit einem halben Jahrhundert in und für die SPD tätig.
"Du bist ein Mann der ersten Stunde, dem wir zu großem Dank verpflichtet sind", sagte Ortsvereinsvorsitzender Roland Sekatzek bei der Mitgliederversammlung im Gasthaus Gumbrecht in Untermembach. 50 Jahre seien eine lange Zeit. In einer Partei zu bleiben mit all ihren Höhen und Tiefen, da gehöre viel Beharrungsvermögen, Verbundenheit und manchmal auch Leidensfähigkeit dazu. Es sei bewundernswert, wenn jemand so viel gesellschaftliches Engagement über einen so langen Zeitraum erbringt.
Die Anfänge der SPD in Heßdorf
Bernd Döbbelin habe sich so in Heßdorf einen Namen gemacht und die Partei auch dort nach vorne gebracht. Am 13. März 1974 gründete er zusammen mit seiner Frau Nella und weiteren fünf Genossen den SPD-Ortsverein Seebachgrund. Damit habe er einen roten Farbtupfer in die politische Landschaft dieser einstmals tiefschwarzen Gemeinde gesetzt, hob der Vorsitzende hervor. Döbbelin war der erste Vorsitzende des Ortsvereins und wirkte insgesamt 21 Jahre lang im Gemeinderat, davon sechs Jahre als stellvertretender Bürgermeister. Er musste auch über längere Zeit den damals erkrankten amtierenden Bürgermeister Alwin Becker vertreten. "Dabei hast du bewiesen, dass du auch dieser Anforderung jederzeit gewachsen warst", betonte Sekatzek.
Die politische Arbeit von Döbbelin in der Gemeinde sei geprägt von Kompetenz, Geradlinigkeit und Sachkunde sowie seinem Wissen im kommunalen Recht, gepaart mit einer ausgefeilten Rhetorik und Überzeugungskraft.
Außerdem sei es ihm immer ein Anliegen gewesen, den Kontakt zu den überregionalen Gremien der Partei aufrecht zu erhalten, aber auch innerhalb der Kommune auf die anderen Fraktionen zuzugehen und gemeinsame Regelungen und Bündnisse zu schmieden. "Keiner hat so gut wie du dem jeweiligen Bürgermeister und der Verwaltung auf die Finger geschaut und Hintergründe, Ungesagtes und Verschwiegenes aufgedeckt", betonte der Vorsitzende. So hätten ihm auch die politischen Gegner Respekt und Anerkennung gezollt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat sei zu hören gewesen, dass er eine große Lücke hinterlassen hätte. "Das gilt eigentlich als eines der höchsten Komplimente", erklärte der Vorsitzende unter dem Beifall der Mitglieder.
Mehr junge Menschen für die SPD
Sekatzek dankte dem Jubilar im Namen des SPD-Ortsvereins Heßdorf mit einer Urkunde und einem Geschenkkorb. Von Martina Haase (SPD-Geschäftsstelle Erlangen) gab es die goldene Ehrennadel. Dem SPD-Ortsverein gehören 23 Mitglieder an und der Vorsitzende meinte: Geistig sind wir jung und frisch, aber etwas gealtert. Deswegen sei das Ziel, den Altersdurchschnitt zu senken und junge Leute für die Kommunalpolitik zu interessieren. Denn die aktuellen Themen zu Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz seien auch Ziele vieler jungen Menschen. Mit: "Es gibt noch viel zu tun", schloss der Vorsitzende ab.