Die Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl, Nicola Beer, stattete dem Kulmbacher Kreisverband einen Besuch ab. Thomas Nagel hatte zum "Muttertags-Talk" in das Gasthaus "La Dolce Vita" am Marktpl...
Die Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl, Nicola Beer, stattete dem Kulmbacher Kreisverband einen Besuch ab. Thomas Nagel hatte zum "Muttertags-Talk" in das Gasthaus "La Dolce Vita" am Marktplatz eingeladen und begrüßte alle Frauen mit einer gelben Rose. "Vor uns steht die wichtigste Wahl, denn nur gemeinsam können wir Europa gestalten", sagte er.
Er wolle ein freies Europa, der Wert der Freiheit müsse in der Gesellschaft bewusst gemacht werden. "Wir sind mehr als nur ein Wirtschaftsraum."
Nicola Beer war der Ansicht, dass die Deutschen viel häufiger und viel früher über EU-Themen reden sollten, "nicht immer nur vor einer Wahl". Die EU bestimme inzwischen einen großen Teil des täglichen Lebens, es sei eine große Herausforderung, 74 Jahre Frieden, Freiheit und Wohlstand zu bewahren.
"Am Beispiel Irland können wir sehen, wie fragil diese Errungenschaften sind", sagte die Bewerberin. Die Freiheit gehe schleichend verloren, wenn man sich nicht aktiv für sie einsetze. "Wir stehen außerdem unter großem Druck von außen", sagte Beer und brachte damit US-Präsident Trump und China als Großmacht ins Spiel. "Die Chinesen sind intensiv und strategisch mit Milliarden unterwegs, um eigene Interessen durchzusetzen." Dabei gingen wirtschaftliche Interessen oft nicht mit rechtsstaatlichen und demokratischen Prinzipien einher. "Die Chinesen bespitzeln ihre eigenen Bürger."
Eine Richtungsentscheidung
Die Europawahl am 26. Mai sei eine Richtungsentscheidung, und Europa sei aktuell nicht in guter Verfassung. "Es stellt sich die Frage, ob wir die Stillstandsverwaltung weiter akzeptieren", sagte die Kandidatin. "Wir wollen alle Kräfte sammeln, um die EU grundlegend zu reformieren, weil uns etwas an ihr liegt."
Europa rase ohne Ergebnisse von Gipfel zu Gipfel, dabei gelte es, das EU-Parlament zu stärken und schnellere Entscheidungsfindungen zu bewirken. "Die Kommission muss dringend auf maximal 18 Kommissare verkleinert werden", sagte Nicola Beer, "und was vor Ort entschieden werden kann, sollte vor Ort entschieden werden." Das fördere die Vielfalt.
Dinge wie eine gemeinsame Migrationspolitik oder die Außen- und Sicherheitspolitik seien auf EU-Ebene zu lösen.Nicola Beer plädierte für mehr Wettbewerbsfähigkeit und dafür, Menschen stark zu machen. "Wir brauchen gut bezahlte Arbeitsplätze für ein selbstbestimmtes Leben und müssen in diesem Zuge kleine Unternehmen und Handwerksbetriebe stärken, denn sie bieten 94 Prozent der Arbeitsplätze."