Mehr als Wohnen

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Die alte Schule Ebing liegt noch im Dornröschenschlaf.
Die alte Schule Ebing liegt noch im Dornröschenschlaf.
Adelheid Waschka

Planungen  Die Marktgemeinde Rattelsdorf treibt das Projekt „Alte Schule“ in Ebing voran. Wichtig erscheint, dass generationenübergreifende Begegnung möglich wird.

Nach dem Auszug aus der alten Schule Ebing Ende April 2019 „soll jetzt Leben in das Projekt kommen“. Das gab Bürgermeister Bruno Kellner in der Marktgemeinderatssitzung in Rattelsdorf bekannt.

Die im Frühjahr gestartete Fragebogenaktion „Alte Schule – neue Ideen“ wurde im Mai ausgewertet und die Ergebnisse dem Marktgemeinderat in der Juni-Sitzung vorgelegt. Dritter Bürgermeister Michael Winter (Ebinger Liste) trug die aus der Bürgerbefragung herausgelesenen Wünsche vor. Als Ausgangspunkt für das 10 000 Quadratmeter große Areal gilt es, ein umfassendes Gesamtkonzept mit Ziel „generationsverbindende Wohn- und Begegnungsanlage“ zu erarbeiten.

Thematisiert wurden „Wohnformen im Alter“, barrierefreie, kostengünstige soziale Mietwohnungen , in denen man die Wohnsituation beibehalten oder in Hausgemeinschaft mit Gleichaltrigen umziehen kann. Als gesellschaftlichen Treffpunkt könnte man sich einen großen Veranstaltungsraum mit kleiner Küche, Räume für Vereine, Verbände, eine Bücherei und Jugendräume vorstellen. Gewünscht ist eine zentrale Anlaufstelle, etwa für die Organisation der Nachbarschaftshilfe mit Fahrdienst, Einkaufsservice, aber auch eine Beratungsstelle für pflegende Angehörige.

Der Außenbereich soll außer dem sportlichen Freizeitangebot auch Begegnungsmöglichkeiten bieten: mit Brunnen oder Wasserspielen, einem Duft- und Naschgarten mit Ruhebereich, aber auch ein Areal enthalten, das Musik- und Gesangsdarbietungen oder eine Kleinkunstbühne ermöglicht.

Auf Nachhaltigkeit kommt es an

Zwei Drittel der 180 Befragten, die Vorschläge einreichten, waren für den Abriss der Schule, um ein Konzept für das gesamte Areal entwickeln zu können: Der zukünftige Baustil soll auf Nachhaltigkeit abzielen. „Die Fragebogenaktion habe gezeigt“, so Dritter Bürgermeister Winter , dass Bedarf und Interesse bei den Bürgern vorhanden seien. Um keine Fördergelder zu verpassen, wäre nach seiner Ansicht eine strukturierte Herangehensweise nötig, damit die Wohnanlage mit Vereinshaus und Park realisiert werden könne.

Bürgermeister Kellner knüpfte an diesen Gesichtspunkt an und erwähnte, dass man hierfür einen starken Partner an der Seite brauche, der mit Projektentwicklung, Beratung und Planung eine gewisse Erfahrung habe. Die Unternehmensgruppe Krebs aus Berlin habe ein solches Potenzial, wurde der nächste Referent vom Bürgermeister angekündigt. Deren Geschäftsführer Sven Schmittbüttner stammt aus Ebing.

Der sieht seine Aufgabe darin, die In-frastruktur um den Standort abzufragen, um die „Alte Schule“ als Schlüsselgrundstück zu entwickeln. Städtebauliche Untersuchungen, die meist als Grundvoraussetzung für eine staatliche Förderung gefordert werden, gab es bisher nicht. Die Bürgerinnen und Bürger sollten so früh wie möglich eingebunden werden, damit Handlungsschwerpunkte festgelegt werden können.

Mit dem Hinweis, dass noch weitere Bewerber als Projektpartner gehört werden müssten, eröffnete Bürgermeister Kellner die Diskussion. Marktgemeinderat Andreas Schneiderbanger (Ebinger Liste) erinnerte daran, dass man etwas für Ältere tun und dass etwas in Ebing passieren müsse. Kellner erklärte, dass man mit der Dorferneuerung schon viel erreicht habe, um das Abziehen von den Ortskernen zu vermeiden.

Auf die Frage von Manuel Bischof (Vereintes Umland), ob die anderen Bewerber schon bekannt seien, erwähnte Hauptamtsleiter Roland Gehringer, dass voraussichtlich die Firma Bayerngrund ihr Leistungspotential vorstellen wolle.

Sabina Sitzmann-Simon ( CSU ) erinnerte daran, dass jetzt zwei Jahre nichts passiert sei und daher ein strenger Zeitplan festgesetzt werden solle.

Bürgermeister Kellner stellte eine Vergabe nach der Anhörung weiterer Mitbewerber für den September in Aussicht.