Bahnhof soll Visitenkarte werden

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Das Bahnhofsgebäude soll wieder die Visitenkarte der Gemeinde Neuenmarkt werden. Das denkmalgeschützte Gebäude soll künftig einen Ausstellungsraum, Wohnungen und einen gastronomischen Betrieb beherbergen. Foto: Werner Reißaus
Das Bahnhofsgebäude soll wieder die Visitenkarte der Gemeinde Neuenmarkt werden. Das denkmalgeschützte Gebäude soll künftig einen Ausstellungsraum, Wohnungen und einen gastronomischen Betrieb beherbergen. Foto: Werner Reißaus

Die Gemeinde Neuenmarkt plant, das denkmalgeschützte Gebäude im Herzen des Ortes zu sanieren.

Gerade einmal 16 Bürgerinnen und Bürger fanden am Montagabend den Weg zur Bürgerversammlung der Gemeinde Neuenmarkt. Bürgermeister Siegfried Decker (NG) gab dabei einen umfassenden Rechenschaftsbericht ab und erläuterte unter anderem die Pläne für das Bahnhofsgebäude. Das soll nämlich wieder die Visitenkarte der Gemeinde werden. Wie DDM-Geschäftsführer Rüdiger Köhler aufzeigte, wollen der Zweckverband als Eigentümer des denkmalgeschützten Gebäudes und die Gemeinde Neuenmarkt als Maßnahmeträger neben einem Ausstellungsraum und Wohnungen im 1. Stock sowie Apartments im Dachgeschoss im Erdgeschoss wieder einen gastronomischen Betrieb schaffen. Die Maßnahme soll über die Förderoffensive Nordostbayern und aus Städtebaumitteln finanziert werden und ein Baubeginn ist für 2020 vorgesehen.

Lediglich zu zwei Fragen musste der Bürgermeister Stellung nehmen, doch dazu hätte es keiner Bürgerversammlung bedurft. Die zentrale Aufgabe der Gemeinde Neuenmarkt sieht Bürgermeister Siegfried Decker vor allem darin, die Lebensbedingungen der Menschen in der Gemeinde noch ein Stück besser zu machen: "Da geht es auch um die Rahmenbedingungen, die eine Gemeinde setzen kann. Ich denke, die Menschen können gut und gerne bei uns in Neuenmarkt wohnen. Es hat sich viel getan, aber es gibt auch noch genug zu tun."

Dem Gewerbe geht es gut

Der Bürgermeister stellte die positive Entwicklung der Gemeinde heraus: "Insgesamt gesehen geht es der Gemeinde gut, und auch das zurückliegende Jahr war ein gutes Jahr. So befinden sich unsere Unternehmen, unsere Handwerker, Dienstleister und Geschäftsleute in unserer Gemeinde in einem Aufwind und sorgen für ein gutes Plus bei der Gewerbesteuer." Das sei ein deutliches Indiz dafür, dass es den Gewerbetreibenden in Neuenmarkt gut gehe. "Wir brauchen den Vergleich bei der Lebensqualität mit anderen Kommunen in unserer Größenordnung zumindest nicht scheuen."

Gestoppt werden konnte der Rückgang bei der Einwohnerzahl, die derzeit bei rund 3000 liegt. Bürgermeister Decker: "Wir hatten schon einmal 3200 Einwohner und müssen schauen, dass wir da wieder ein wenig zulegen. Wir haben ein Wohnbaugebiet in Vorbereitung und es ist uns auch gelungen, einige Baulücken sowohl in See als auch in Neuenmarkt zu schließen. Ich denke, wir sind hier auf einem guten Weg, um Anreize und Möglichkeiten zu schaffen, um die Einwohnerzahl wieder nach oben zu bringen." Auch die geplante Werkstatt für Menschen mit Behinderung und die dazugehörigen Förderschulen der Himmelkroner Heime in Neuenmarkt, die in ein, zwei Jahren beginnen werden, würden möglicherweise noch einen Schub bringen.

Zur Arbeit im Gemeinderat sagte der Bürgermeister, dass im Gremium ein gutes Miteinander gepflegt werde und es erklärtes Ziel sei, die Gemeinde weiterzuentwickeln: "Wir haben manchmal kontroverse, aber immer faire Auseinandersetzungen."

Zum Baugebiet "Steigengasse" berichtete der Bürgermeister, dass die Baugrundstücke alle vermessen sind, aber ein Verkauf an Bauinteressenten, die zahlreich in der Warteschleife stehen, noch nicht stattfinden kann: "Der Grund ist einfach der: Wir haben dort einen Hochwasserschutz und Rückhaltemaßnahmen gemacht, und nachdem erhebliche Einwendungen von der Bürgerschaft vorgetragen wurden, wollen wir für diese Maßnahmen eine wasserrechtliche Genehmigung. Es gibt noch zwei, drei schwierige Einwendungsführer und da konnte noch kein befriedigendes Ergebnis gefunden werden. Wir wollen hier auf ,Nummer sicher' gehen, bevor wir das private Baurecht freigeben." Bürgermeister Decker gab sich zuversichtlich, dass die Gemeinde in den nächsten Wochen zu einem guten Ergebnis kommen wird und auch die lang ersehnte Bautätigkeit beginnen kann.

Wie Werkleiter Robert Behrendt unter anderem berichtete, werden die Gemeindewerke Neuenmarkt eine gesplittete Abwassergebühr einführen, die, wie Bürgermeister Siegfried Decker ausführte, zu Rechtssicherheit und Gebührengerechtigkeit beitragen und auch den ökologischen Aspekt berücksichtigen soll.

Klar ist aber auch, dass der Verwaltungsaufwand, der nicht unerheblich sein wird, weil sich die Gemeindewerke auch externer Büros bedienen muss, in die Gebühren mit einfließen wird.