„Wohngebäude spielen eine zentrale Rolle, um die Energiewende als gesellschaftliche Aufgabe zu bewältigen.“ Mit diesen Worten begrüßte Florian Atzmüller, Bürgermeister der Gemeinde Wartmannsroth, die...
„ Wohngebäude spielen eine zentrale Rolle, um die Energiewende als gesellschaftliche Aufgabe zu bewältigen.“ Mit diesen Worten begrüßte Florian Atzmüller , Bürgermeister der Gemeinde Wartmannsroth , die Gäste zum Vortragsabend der Reihe „Mitten im Ort“ mit Leonie Hassenjürgen, Klimaschutzkoordinatorin des Landkreises Bad Kissingen, und dem unabhängigen Energieberater der Verbraucherzentrale, Sebastian Lell.
Um sich aktuell und umfassend über die aktuellen Entwicklungen zu informieren, hatten sich knapp 30 interessierte Personen im Feuerwehrhaus Wartmannsroth eingefunden. Organisiert wurde die Veranstaltung im Rahmen der Innenentwicklungsreihe „Mitten im Ort – mitten im Gespräch“ gemeinsam von der Allianz Fränkisches Saaletal, den Städtischen Volkshochschulen Bad Kissingen und Hammelburg sowie dem Innenentwicklungsmanagement des Landkreises Bad Kissingen.
Leonie Hassenjürgen stellte zunächst anhand eines fiktiven Beispiels das Solarkataster des Landkreises Bad Kissingen vor. Hier lassen sich für jedes Dach der Region grundlegende Aussagen treffen, die sich allen stellen, wenn sie die Installation einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage erwägen. Ist meine Dachfläche überhaupt geeignet für die Nutzung von Solarenergie? Rentiert sich eine entsprechende Investition und wie groß muss die Anlage sein, um zu meinem Bedarf zu passen? Benötige ich einen Speicher und wie sieht es mit der Finanzierung aus? Diese und weitere Fragen lassen sich mit dem Angebot unter www.solarkataster-kg.de für alle Dachflächen des Landkreises Bad Kissingen beantworten. „Bitte ziehen Sie bei der konkreten Umsetzung aber noch eine Fachplanung hinzu, denn das Kataster kann natürlich nicht alle Besonderheiten eines Daches und des Bedarfes erfassen und abbilden. Aber es ist eine richtig gute Grundlage für die Ersteinschätzung“, so Leonie Hassenjürgen.
Auch für die Dachbegrünung gibt es ein ähnliches Angebot unter www.gruendachkataster-kg.de mit vielen nützlichen Informationen. Obendrein kann man bei beiden Online-Angeboten direkt sehen, welche CO2-Einsparung die Umsetzung bringt.
Im Anschluss erläuterte Sebastian Lell, Schornsteinfegermeister aus Burkardroth und unabhängiger Energieberater der Verbraucherzentrale, das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie Fristen und Möglichkeiten beim Einbau und der Reparatur von Heizsystemen in Bestandsgebäude und Neubauten. „Bitte machen Sie keine Schnellschüsse“ – so sein dringender Appell an die Anwesenden. „Wägen Sie gut ab, denn abgesehen von wenigen Ausnahmen ist es meistens nicht sinnvoll, jetzt noch schnell eine neue Öl- oder Gasheizung einzubauen. Wenn vor Ort der Anschluss an ein Wärmenetz angeboten wird, könnten dies oder der Einbau einer Wärmepumpe eine richtig gute Alternative sein.“
Zudem sollte der erste Schritt immer die Optimierung der Gebäudehülle sein, für die dann die passende Heizung eingebaut wird. Vor jeglichen Umbauten sei es sinnvoll, eine Heizlastberechnung vornehmen zu lassen.
Für die energetische Sanierung älterer Wohnhäuser gebe es viele gute Gründe: Langfristige Energie- und Kosteneinsparung, ein besserer ökologischer Fußabdruck und die Erhöhung des Wohnkomforts sind neben einer Wertsteigerung der Immobilie willkommene Argumente. Nach diesen grundlegenden Informationen erläuterte Sebastian Lell die Funktionsweisen der verschiedenen Typen und Kosten von Wärmepumpen sowie die Vorteile einer Kombination mit einer selbst genutzten Photovoltaikanlage. Dabei spielen natürlich auch das Baujahr und der Sanierungszustand eines Gebäudes eine entscheidende Rolle. Fragen dazu aus dem Publikum beantwortete Sebastian Lell kompetent und lebensnah. „Zum Schluss noch ein wichtiger Tipp: Fragen Sie bei allen geplanten Maßnahmen im Vorhinein einen Energieberater.“