Wegen Schimmelbefalls darf der gemütliche Saal nicht länger genutzt werden. Nun denkt das Gremium über einen Neubau nach.
Der Zustand des "Schwabachstüberls" in Steinbach beschäftigt den Gemeinderat nun schon seit geraumer Zeit. In der Januarsitzung hatten die Räte das Sachverständigenbüro Joachim Schuster mit der Untersuchung eines möglichen Schimmelbefalls beauftragt. Dieses Gutachten lag dem Gremium in der Gemeinderatssitzung nun zur Beratung vor.
Bürgermeisterin Gertrud Werner erklärte die Kernaussagen: Demnach konnte bei Luftproben im Saal und Kühlraum eine leicht erhöhte Sporenkonzentration festgestellt werden, während die Messergebnisse in der Küche deutlich darüber lagen. In allen Räumen, so das Gutachten, konnten unterschiedliche Sporentypen nachgewiesen werden, darunter potenziell toxische und gesundheitsgefährdende Schimmelsporen, die eventuell allergie- und asthmafördernd sein können.
Und: Im Labor zeigte sich der Schimmelbefall an den getesteten Flächen als wachstumsaktiv, was Werner zufolge bedeutet, dass von einer Verschlechterung der Situation auszugehen ist. Es werde deshalb empfohlen, die befallenen Räumlichkeiten nicht mehr zu nutzen und bis auf Weiteres das "Schwabachstüberl" für die Öffentlichkeit zu sperren.
Unzureichende Beheizung
Auf die Frage, woher der Schimmelbefall kommt, erläuterte die Bürgermeisterin, dass für die Feuchtigkeit unzureichende Beheizung sowie bauliche Schäden am Gebäude verantwortlich seien. Um das Gebäude wieder nutzen zu können wurden vom Sachverständigen drei Varianten zur Beseitigung des Schimmels vorgeschlagen. Variante 1: Entfernen sämtlicher Außenwandverkleidungen, Austausch des innenliegenden Sockelputzes, Realisierung einer Sockelheizung zur dauerhaften Beheizung. Die Kosten belaufen sich hierbei auf bis zu 90 000 Euro. Variante 2: Vollständige Beseitigung des nachweislich vorhandenen Schimmelpilzbefalls mit notwendigem Komplettrückbau der betroffenen Baukörper und Kosten in Höhe von rund 132 000 Euro. In der dritten Variante bliebe nur noch ein Ersatzneubau so Bürgermeisterin Werner. Mit dem Landratsamt habe man über einen Abriss mit Neubau besprochen. Nach dessen Auffassung ist ein Neubau am aktuellen Standort grundsätzlich zulässig.
In der weiteren Diskussion wurde vorgeschlagen, für einen eventuellen Neubau einen Architekten zu beauftragen, der die Kosten dafür ermittelt. Mit dem Landratsamt Forchheim sollte geklärt werden, wie und in welcher Größe ein Ersatzneubau möglich ist. Die Verwaltung wird beauftragt , Fördermöglichkeiten zu prüfen.
Werner informiert die örtlichen Vereine über die Sperrung des "Schwabachstüberls" und bietet allen, die schon Räume angemietet haben, ersatzweise und zu gleichen Kosten Räume im Rathaus oder die Mehrzweckhalle an.