Landshut/Kronach — "An unseren Berufsschulen wollen wir die jungen Flüchtlinge und Asylbewerber, die eine Bleibeperspektive haben, bestmöglich fördern. Wir haben für sie daher beso...
Landshut/Kronach — "An unseren Berufsschulen wollen wir die jungen Flüchtlinge und Asylbewerber, die eine Bleibeperspektive haben, bestmöglich fördern. Wir haben für sie daher besondere Klassen eingerichtet. In diesen lernen sie über zwei Jahre hinweg Deutsch und erhalten einen Einblick in die Berufswelt", sagte Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bildungspakt Bayern, bei der Auftaktveranstaltung des Modellprojekts in Landshut, und ergänzte: "Ich freue mich, dass wir nun zusätzlich zu dem bereits bestehenden Programm den Startschuss für das Modellprojekt ,Perspektive Beruf für Asylbewerber und Flüchtlinge' an 21 Berufsschulen geben können." Das Modellprojekt ist auf vier Schuljahre angelegt.
Derzeit werden jugendliche Asylbewerber und Flüchtlinge im Freistaat in 440 Berufsintegrationsklassen an 95 Berufsschulstandorten auf das Berufsleben vorbereitet.
Wissenschaftlich begleitet
Ein Ziel des Modellprojekts ist es nun, bestehende Unterrichtskonzepte für diese jungen Menschen weiterzuentwickeln. Ein wissenschaftlicher Beirat begleitet das Projekt im Hinblick auf berufspädagogische Gesichtspunkte, Spracherwerb sowie psychologische Aspekte.
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die das Projekt als Sponsor unterstützt, erläuterte: "Die Bewältigung des Flüchtlingsstroms ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der die Wirtschaft ihren Teil beitragen will. Die Integration von Flüchtlingen mit Bleibechancen in den Arbeitsmarkt muss auf Basis realistischer Erwartungen erfolgen. Bildung und Spracherwerb sind dafür zentrale Voraussetzungen.
Mit dem Projekt werden wir Erkenntnisse erlangen, die die Basis für eine erfolgreiche Ausbildungsmarktintegration von Asylbewerbern mit hohen Bleibechancen bieten."
Laut dem Leiter der Kronacher Berufsschule, Oberstudiendirektor Rudolf Schirmer, meistert seine Einrichtung aktuell die Beschulung der rasant steigenden Zahl von minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen und Asylbewerbern mit großem Engagement. Aktuell befinden sich zwei Klassen des Modellversuches mit insgesamt 45 Schülern aus zehn Nationen am Beruflichen Schulzentrum Kronach. Sie kommen aus Äthiopien, von der Elfenbeinküste, Eritrea, Gambia, Ghana, dem Kosovo, Nigeria, dem Senegal, Somalia und Syrien.
hs