Der Erhalt und die Sanierung des Landestheaters liegt den Altstadtfreunden sehr am Herzen. Sie befürchten durch die geplanten Einsparungen eine Abwertung der Kulturstätte. Die Sanierung des Theaters s...
Der Erhalt und die Sanierung des Landestheaters liegt den Altstadtfreunden sehr am Herzen. Sie befürchten durch die geplanten Einsparungen eine Abwertung der Kulturstätte. Die Sanierung des Theaters stand deshalb auch im Mittelpunkt der Hauptversammlung des Vereins.
Aus den Medien hätte man in letzter Zeit den Eindruck gewinnen können, dass massive Kürzungen bei der Sanierung des Landestheaters angestrebt werden, meinte Vorsitzende Christa Minier. Unbeachtet sei dabei geblieben, dass Kürzungen im Bereich Kunst und Kultur zu ungewollten und auch langfristig hohen Kosten führen könnten, die die kurzfristigen Einsparungseffekte deutlich übersteigen. "Ausgaben der öffentlichen Hand stellen niemals nur Kosten dar, sie setzen auch wichtige Impulse in einer Region", sagte Minier. Kunst und Kultur erhöhten die Attraktivität einer Region, und Kulturausgaben wirkten sich direkt auf Gastronomie, Handel und das Transportwesen aus. Minier: "Kulturausgaben pushen das Wirtschaftswachstum." Immer wenn im Landestheater etwas stattfindet, profitierten andere außen herum auch davon.
Auch kurzfristig gingen von Kulturausgaben positive Effekte hinsichtlich der Wirtschaftsleistung und Beschäftigung einer Region aus, erklärte Minier in einem Schreiben, das Oberbürgermeister Norbert Tessmer und allen Stadträten zugegangen ist.
"Eine rein betriebswirtschaftliche Rechnung würde dem ökonomischen Charakter von Kunst und Kultur nicht gerecht werden." Diese Aussage hatte die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsförderung in diesem Monat veröffentlicht. Die Altstadtfreunde richteten deshalb an den OB die Bitte, diesen Aspekt, auch mit Blick auf die sehr niedrige Pro-Kopf-Verschuldung Coburgs, bei den weiteren Planungen zur Sanierung des Landestheaters zu berücksichtigen.
Stadtrat Klaus Klumpers (ÖDP) versicherte, dass die Stadt an ihrem Theater festhalten werde. Die Nachfrage nach Kultur werde nicht darunter leiden, wenn man nach einer billigeren Lösung sucht. Jeder Bürger hätte es gerne, dass die Sanierung des Theaters und der Bau des "Globe" die Stadt weniger Geld kosten. "Sind 120 Millionen Euro zu viel, wenn man es aus volkswirtschaftlicher Sicht betrachtet?", lautete Miniers Gegenfrage.
Zehnjähriges Bestehen
Die Altstadtfreunde können heuer auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Dies wird mit einer Pflanzaktion im Hofgarten und einer Ausstellung gefeiert.