Wallenfels — "Daniel, gleich gibt's Gelb", ermahnt Schiri Jürgen Buchta den etwas übereifrigen Kicker. "Der hot doch scho gelb", kommt es von der gegnerischen Mannschaft zurück. "Eckball" fordert indes Johannes. "Ich glaab, du brauchst a Brilln", schüttelt sein Gegenspieler den Kopf. Keine Frage: Die Fußball-Stars, die an diesem schönen Sommertag ihre Fußballschuhe auf dem Areal des Wallenfelser Schwimmbads geschnürt haben, zeigen enormen sportlichen Ehrgeiz - Freundschaftsspiel hin oder her.
Ein gerechtes 4:4
Normalerweise bilden die Kicker zusammen eine Mannschaft, die sogar an bayernweiten Turnieren teilnimmt - und das mit beachtlichem Erfolg. Zur "Feier des Tages" treten sie aber - zur eigenen Freude und der ihres begeisterten Publikums - gegeneinander an. Tore fallen wie am Fließband, die Zuschauer sind aus dem Häuschen.
Beim Stand von 4 zu 4 pfeift der Schiri ab - unentschieden, ein gerechtes Ergebnis!
Alljährlich ist das Fußballspiel ein großes Highlight des gemeinsamen Sport- und Spaßtags, der immer am letzten Tag vor dem Sommer-Urlaub der Wefa initiiert wird. "Das ist ein Tag, auf den sich alle freuen - und das nicht nur, weil es dann in den Urlaub geht", wissen die drei Hauptorganisatoren, Andreas Eimecke, Heinz Rembor und Heike Römmling - ihres Zeichens Sozialpädagogen in den beiden Kronacher Wefa-Werkstätten für angepasste Arbeit beziehungsweise des Carl-Link-Hauses. In der Wefa verdienen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen ihren Lebensunterhalt - ebenso wie auch im Carl-Link-Haus - eine Einrichtung zur "Teilhabe am Arbeitsleben für psychisch kranke/behinderte Menschen". Sie arbeiten an speziell für sie eingerichteten Arbeitsplätzen und stellen beispielsweise Bauteile für die Autoindustrie her.
Träger ist die Diakonie Coburg.
Die Sozialpädagogen hatten auch heuer mit weiteren Mitarbeitern die Super-Gaudi organisiert und dabei viel Mühe und Zeit investiert, um der großen Wefa-Familie wieder ein paar schöne Stunden zu bereiten. Wie in jedem Jahr wurden verschiedene Disziplinen angeboten. Neben einer kleinen Olympiade, die aus Laufen oder Rollstuhlfahren bestand, gab es ein Tischtennisturnier und einen Schwimmwettbewerb.
"Zwei Wandergruppen waren auf einer kurzen und einer längeren Strecke unterwegs. "Jeder sucht sich eine Disziplin aus, die er mag und die ihm liegt", so die Sozialpädagogen. Weiteraus wichtiger als das sportliche Messen, sei dabei aber das Zusammenkommen und das miteinander Spaß haben der Beschäftigten.
Das sportliche Event gibt es schon lange, seit nunmehr fünf Jahren kommt man nach Wallenfels - und zwar sehr gerne. "Das ist so ein schönes Gelände, ideal für uns.
Vor allem aber werden wir hier so sehr herzlich aufgenommen", loben die Sozialpädagogen. Vom Pächter über die Bademeister bis hin zur Wasserwacht und nicht zuletzt die Stadt Wallenfels - Sie alle gäben sich sehr viel Mühe, um den Sportskanonen einen schönen Tag zu bereiten. Der sportliche Abschluss wird alljährlich in den normalen Badeablauf integriert - eine besonders schöne Form der Inklusion. Die Badegäste seien sehr offen und schauten gerne den Wefa-Beschäftigten bei ihren kleinen Wettkämpfen zu. "Es ist einfach ein schönes, lockeres Miteinander", bestätigt auch Ivonne Scholl-Engelhardt, Leiterin der Wefa Kronach, die eine Zweigstelle der Wefa Ahorn ist.
Alle Sportskanonen gaben ihr Bestes und auch wenn der eine oder andere seine Disziplin etwas schneller meisterte, waren doch alle Leistungen absolut goldwürdig. "Ihr habt euch eure Orden redlich verdient", meinten die Organisatoren anerkennend. Dementsprechend gab es am Ende auch für alle Goldmedaillen
hs