Eine Bürgerversammlung, wie sie die Gemeindeordnung vorsieht, ist derzeit wegen der Corona-Bestimmungen nicht drin. Also hat sich Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) in diesem Jahr darauf verleg...
Eine Bürgerversammlung, wie sie die Gemeindeordnung vorsieht, ist derzeit wegen der Corona-Bestimmungen nicht drin. Also hat sich Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) in diesem Jahr darauf verlegt, "Stadtteilspaziergänge" zu machen. Creidlitz und der Heimatring machten den Anfang, in dieser Woche sind Neuses und Wüstenahorn an der Reihe. Die einzelnen Stationen der Spaziergänge werden mit den Bürgervereinen festgelegt, daneben können Bürger ihre Anliegen vorbringen.
Start und Ziel des Neuseser Spaziergangs war der Rückertpark, und da ballen sich gleich mehrere Probleme. Der Spielplatz im Rückertpark hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt - nicht nur für Neuseser: Anwohner berichten beim Stadtteilspaziergang davon, dass das ganze Viertel bis in die Spielstraßen hinein zugeparkt sei. Am Spiel- und am Bolzplatz sei es manchmal bis in den späten Abend hinein so laut, "dass man nicht mehr draußen sitzen kann", wie Herbert Wank sagt, der unmittelbar am Park wohnt. Beide Plätze dürfen offiziell zwar nur bis 18 Uhr genutzt werden. Doch es werde an schönen Abenden oft später, und wer die Jugendlichen ermahne, bekomme auch schon mal Schläge angedroht, berichtet Uwe Losansky aus eigenem Erleben. Andererseits gibt es wenige bis keine Treffpunkte in Neuses für Kinder und Jugendliche. Die Streetworker des Jugendzentrums Domino schauen sich regelmäßig um, aber während des Corona-Lockdowns fand das nicht statt.
Der frühere Vorsitzende des Bürgervereins, Manfred Meyer, präsentierte einen Vorschlag, der vielleicht für mehr Ruhe sorgen könnte: Zwischen dem Bolz- und dem Spielplatz solle ein Fitnessplatz für Senioren mit entsprechenden Trimmgeräten eingerichtet werden, bat er. Denn: "Der Bürgerverein mit seinen fünf Euro Jahresbeitrag kann das nicht finanzieren."
Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD), zuständig für Jugend und Soziales, schlug vor, sich um Zuschüsse aus dem Leader-Programm der EU zu bemühen. Für die ist Nowak nämlich auch zuständig. Nur Herbert Wank widersprach - nicht dem Vorhaben Seniorengymnastikplatz, aber wegen der möglichen Folgen: "Dann haben wir hier noch mehr Park-Probleme." sb