Adelsdorf heizt mit Nahwärme

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Die Informationsveranstaltung fand in der Aischgrundhalle statt.
Die Informationsveranstaltung fand in der Aischgrundhalle statt.
Die beiden Vorsitzenden der "Bioenergie Adelsdorf e.G.i.G.", Bürgermeister Karsten Fischkal und Jürgen Worrich Fotos: Johanna Blum
Die beiden Vorsitzenden der "Bioenergie Adelsdorf e.G.i.G.", Bürgermeister Karsten Fischkal und Jürgen Worrich  Fotos: Johanna Blum
 

Die Bürger waren zu einer weiteren Informationsveranstaltung eingeladen. Ziel ist es, genügend Interessenten zu gewinnen, die mit Nahwärme heizen und sich der Genossenschaft anschließen wollen.

Nach dem Einführungsabend im November 2019 waren die Bürger von Adelsdorf zu einem weiteren Infoabend "Nahwärmenetz - Eine Heizung für alle?" am vergangenen Samstag in die Aischgrundhalle eingeladen. Das Ziel, eine Genossenschaft zu gründen, hatte man sich schon zwei Wochen nach dem 11. November 2019, als das Gesetz zur nachhaltigen Energieerzeugung verabschiedet wurde, gesetzt und am 21. Februar 2020 wurde die Bioenergie Adelsdorf e.G.i.G. gegründet.

Wegen der Coronabeschränkungen wurden die Interessierten in drei Gruppen (eingeteilt nach Straßenzügen) nach vorheriger Anmeldung informiert.

Vorteile erörtert

Die beiden Vorsitzenden der "Bioenergie Adelsdorf e.G.i.G." Bürgermeister Karsten Fischkal und Jürgen Worrich begrüßten die Teilnehmer, und Worrich klärte die Zuhörer fachkundig auf. In der dritten und letzten Runde des Tages waren die Bewohner aus dem Oberdorf 1 eingeladen.

Die vielen Vorteile wie die ökologische Bereitstellung von Energie, der Umweltschutz durch regenerative Rohstoffe (beispielsweise Hackschnitzelheizung), der günstige Betrieb, unabhängig von internationalen Energiekonzernen und das Verbleiben der Wertschöpfung in der Region hatten bis jetzt mehr als 350 Interessierte bewogen, sich dem Nahwärmenetz anzuschließen.

"Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, es gibt viele Gemeinden, die es uns vormachen", erklärte Bürgermeister Karsten Fischkal.

Die Zielsetzung der Informationsveranstaltung beinhaltete die Layoutplanung der möglichen Nahwärmenetze, Investitionen in die möglichen Nahwärmenetze, Information über die neue Heizung, was die Genossenschaft liefert, was man selbst machen muss und natürlich über die geplanten Kosten.

Jürgen Worrich ging auch auf das Klimapaket ab 2021 ein und verglich die Kosten von Nahwärme mit denen einer Ölheizung. Des Weiteren stellte er einen groben Terminplan für den Aufbau der geplanten Nahwärmenetze vor.

Die Genossenschaft liefert Wärme und hierfür wird ein Nahwärmenetz erstellt. Hierzu sind Erdarbeiten mit Rohrleitungen, Pumpen, Hausanschlussleitungen inclusive Kernbohrungen ins Haus und im Haus bis zum Wärmespeicher, sowie ein Wärmepufferspeicher inklusive Übergabetechnik und Steuerung nötig.

Natürlich macht die Genossenschaft nicht alles. Der Hauseigentümer kann von einem örtlichen Heizungsbauer die Warmwasseraufbereitung und Frischwasserstation kaufen und einbauen lassen, sowie eine Wasserenthärtungstation bei hartem Wasser vorsehen.

Er braucht einen Anschluss der hausinternen Leitungen an die FWS und den Pufferspeicher. Die Umwälzpumpen im Haus müssen erneuert werden, und im Haus muss auch ein hydraulischer Abgleich erfolgen. Kurz ging der Referent auch auf die geplanten Kosten für die Nahwärme ein und er sprach von einem monatlichen Grundpreis, einem Wärmepreis und einem Rückstellungspreis. Auch die Entwicklung der Heizölpreise und der Brennstoffpreise in Deutschland ließ er nicht außer Acht.

Ab Oktober 2022

Im Vergleich Heizöl - Nahwärme schneiden die Gesamtkosten für die Nahwärme pro Jahr günstiger ab. Alle geplanten Nahwärmenetze können voraussichtlich bis zur Heizperiode ab Oktober 2022 in Betrieb sein.

Die Vorteile einer Nahwärme liegen auf der Hand: sie sei komfortabel, kosten- und platzsparend. Aber auch für die Umwelt sieht Worrich Vorteile: Die Wärme wird durch erneuerbare Energien/nachwachsende Biomasse erzeugt. Es werden keine fossilen Brennstoffe mehr verbrannt und so sei die Umweltbelastung deutlich geringer. Außerdem kommen die Brennstoffe aus der Region, zum Teil sogar aus dem Gemeindegebiet.

Interessant sei die Nahwärme für Hausbesitzer, deren Heizung in die Jahre gekommen ist und die eine umweltfreundlichere Alternative zum Heizöl suchen. Hier würde ihnen eine preiswerte, wirtschaftliche und umweltfreundliche Alternative geboten.

Natürlich würde das nur dann möglich, wenn viele Adelsdorfer mitmachen. Viele Genossenschaftsmitglieder bedeutet ein hoher Wärmedurchsatz, denn ohne diesen gebe es keine Förderung und ohne Förderung sei Nahwärme nicht mehr wirtschaftlich. Die Bürgergenossenschaft sei nicht gewinnorientiert.

Die Vorsitzenden riefen zum Schluss alle Zuhörer auf: "Werden Sie Mitglied in der Genossenschaft und nutzen Sie Nahwärme!"

Anmeldung

Wer sich noch nicht angemeldet hat, kann dies über die Gemeinde Adelsdorf tun und eine E-Mail schreiben an tanja.grosskopf@adelsdorf.de.

Die nächsten Veranstaltungen finden am kommenden Samstag, 18. Juli, von 15 bis 16 Uhr Wohngebiet Oberdorf 2, von 16.30 bis 17.30 Uhr Flurstraße bis Gerhart-Hauptmann-Straße, von 18 bis 19 Uhr Höchstadter Straße bis Albrecht-Dürer-Straße in der Mehrzweckhalle statt. Bitte Voranmeldung nicht vergessen!

Für die Ortsteile Aisch und Neuhaus finden die Informationsveranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt statt. Die Präsentation von Jürgen Worrich steht demnächst auf der Internetseite der Gemeinde.