Ab in Bimbach und Kläranlage

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German Hacker (von links) lässt sich den Stand der Arbeiten durch Willi Weber und Christian Bendler erklären. Ende des Jahres soll das neue Pumpwerk dann in Betrieb gehen.
German Hacker (von links) lässt sich den Stand der Arbeiten durch Willi Weber und Christian Bendler erklären. Ende des Jahres soll das neue Pumpwerk dann in Betrieb gehen.
Der Zulauf zum Bimbach ist bereits angelegt. Fotos: Michael Busch
Der Zulauf zum Bimbach ist bereits angelegt.  Fotos: Michael Busch
 

Bis zur Inbetriebnahme des neuen Pumpwerkes und Regenüberlaufbeckens in Haundorf dauert es noch ein wenig. Aber nach einem viertel Jahr ist gut ein Fünftel der geplanten Investition verbaut. Mit sichtbaren Fortschritten.

Michael Busch Irrtümlicherweise könnte der von Haundorf nach Häusling Fahrende annehmen, dass die Baustelle in unmittelbarer Nähe zum Haundorfer Löchla "mal wieder was mit der Autobahn zu tun hat". Doch ausnahmsweise ist weder der Raststättenausbau noch die Verbreiterung der A 3 der Grund für den Kran und weiteres schweres Gerät.

Diese sind da, um das neue Regenüberlaufbecken und eine neue Pumpstation zu errichten. Willi Weber vom Ingenieurbüro GBI erklärt bei einem Ortstermin dem Bürgermeister German Hacker, wie weit man vorangeschritten ist bei der Baumaßnahme, die Ende des Jahres ihren Abschluss finden soll. "Sie sehen, dass wir bereits beim neuen Bauwerk sind. Das alte Werk ist alles abgebrochen." Weber zeigt auf die Baugrube und sagt, dass bisher rund 500 000 Euro von den insgesamt 2,6 Millionen geplanten Euro bereits "verbaut" sind. "Man sieht da gerade zum Anfang einer Bauphase noch nicht allzu viel", ergänzt er.

Provisorien in Betrieb

Aber allein die 5,60 Meter langen Stahlträger kosten über 100 000 Euro. "Des Weiteren liegt dort unter dem Schotter eine 60 Zentimeter dicke Platte." Weitere "Kleinigkeiten" finden sich unter dem Kran. "Der muss in dem sumpfigen Gebiet sicherstehen, daher wurde der Untergrund entsprechend gestaltet."

Herzogenaurachs Sachgebietsleiter Christian Bendler wirft ein, dass der Raum vom Schilf befreit wurde. "Am Ende des Baus wird hier auch wieder Schilf angepflanzt", erklärt Bendler. Doch bis dahin und der Inbetriebnahme dauert es noch einen Moment. Zurzeit sogt eine Übergangslösung dafür, dass die Abwässer aus Haundorf und Beutelsdorf über den Hügel gepumpt werden, um der Herzogenauracher Kläranlage zugeführt zu werden. Ebenfalls per Provisorium wird das Regenwasser in den Bimbach geleitet. Notwendig sei die Erneuerung geworden, da das alte Regenbecken marode war und auch nicht mehr den heutigen Anforderungen gerecht wurde. Es war gut ein halbes Jahrhundert alt und schon am Ende mit einer Technik, die "störungsbehaftet" ist. Abgesehen davon habe es in keiner Weise den Sicherheitsstandards mehr entsprochen. "Da ging es für die Arbeiter über einen Schacht zu den Pumpen, das wird jetzt wie an den anderen Orten auch, entsprechend überdacht", erläuterte Hacker. Laut Generalentwässerungsplan war eine Überarbeitung des Pumpwerks zwingend erforderlich.

"Außerdem", so Bürgermeister Hacker, "müsse man jetzt in diesen unsicheren Zeiten investieren." Immerhin gehe es bei der Frage des Umgangs mit dem Wasser um Fragen der Grundversorgung. "Das findet sich in dem Bereich Kläranlage, Stadtwerke, Feuerwehr wieder, also Dinge, die wichtig und unerlässlich für die Bürger sind." Es sei aber auch eine Investition in die Zukunft. Wir stellen hier für die kommenden Jahre sicher, dass hier entsprechend mit dem Wasser umgegangen wird."

In Zahlen stellt sich die Baustelle momentan folgendermaßen dar: Bei den Betonabbrucharbeiten wurden etwa 360 Quadratmeter Stahlbeton entfernt, was in etwa 850 Tonnen entspricht. Beim Erdaushub wurden rund 2500 Kubikmeter Erde bewegt. Der Bodenaustausch beinhaltete etwa 1000 Tonnen, unter dem Bauwerk wurden etwa 55 Zentimeter neu aufgeschüttet. Der neu gebaute Überlaufkanal wurde aus Stahlbeton errichtet und ist rund 50 Meter lang. Ebenfalls neu ist eine Weiherableitung mit einer Länge von 50 Metern. Zusammen mit dem Bürgermeister wurde der Auslaufbereich in den Bimbach bereits inspiziert. Wenn das Wetter mitspielt und Corona nicht allzu sehr die Arbeiten einschränkt, werde der offiziellen Inbetriebnahme Ende des Jahres nichts im Wege stehen.