42 Kilometer bei an die 40 Grad

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Ein Teil des Laufs führt die Teilnehmer in Gegenden, die stark an eine Sandwüste erinnern. Hat was, macht das Laufen aber alles andere als leicht.
Ein Teil des Laufs führt die Teilnehmer in Gegenden, die stark an eine Sandwüste erinnern. Hat was, macht das Laufen aber alles andere als leicht.

Seit Jahren tritt der Lautertaler Markus Süße beim Marathon auf Boa Vista an, um auf das Schicksal von Kindern aufmerksam zu machen, die an Fanconi-Anämie erkrankt sind, und wirbt um Spenden für sie.

Das Foto zeigt das Gesicht von Markus Süße nach gerade drei Kilometern beim Marathon auf Boa Vista. Der Schweiß rinnt in Strömen. Nicht nur wegen der Höllentemperaturen von an die 40 Grad ist der Lauf eine Tortur. Süße hat ihn sich trotzdem in diesem Jahr zum 13. Mal angetan. Was ihn bewegt: Er läuft, um Spenden für Kinder zu sammeln, die an Fanconi-Anämie leiden.

Zusammen mit einer Gruppe weiterer Läufer ist Markus Süße in diesem Jahr auf die Kapverdischen Inseln geflogen. Diesmal sind auch zwei Frauen dabei, Kathrin und Catharin. Sie sind nicht nur zum ersten Mal mit auf Boa Vista. Es ist ihr allererster Marathon überhaupt. Sie werden später sagen, dass sie sich den Lauf ganz anders vorgestellt haben. Und sie werden sich wundern, dass Markus Süße das ganz ähnlich empfindet, denn: "Es ist jedes Mal anders", sagt er nach dieser Teilnahme. Es ist für ihn Nummer 13.

Alles schon gemacht

"Der Untergrund war in diesem Jahr auf vielen Abschnitten viel weicher als sonst. Das ist viel kräftezehrender", berichtet Markus Süße. "Dafür war die Strecke am Strand sehr fest, die sonst eigentlich weich ist." Der Lautertaler kennt den Lauf über alle Distanzen. Er ist den Ultramarathon über 150 Kilometer gelaufen, den so genannten Salt Marathon über 75 Kilometer und die 42 Kilometer, wie in diesem Jahr. Dass er mit über 50 jetzt doch wieder auf der Strecke ist, hätten Freunde vor gar nicht langer Zeit nicht für möglich gehalten. Nach Knieoperationen hätte der begeisterte Ultraläufer seine Passion aufgeben sollen. "Ich bin viel mit dem E-Bike gefahren. Damit konnte ich die Muskulatur der Knie wieder gut aufbauen", erklärt Markus Süße, warum er nun doch wieder auf der Strecke ist.

Julian, der ebenfalls schon mehrmals mit dabei war, hat sich in diesem Jahr die 75 Kilometer vorgenommen. Er legt dafür sein eigenes Tempo vor. Der Rest der siebenköpfigen Truppe aus Deutschland bleibt erst einmal zusammen. "Wir wollten die beiden Mädels nicht allein lassen, weil sie ja das erste Mal dabei waren", sagt Markus Süße. Nach dem Wüstenabschnitt ziehen die Männer trotzdem ihr Tempo an. "Irgendwann musst du einfach dein Tempo laufen, sonst geht es nicht mehr", erklärt Markus Süße. Als sie auf der fünf Kilometer langen Etappe am Strand sind, sehen sie die beiden Frauen hinter sich nicht mehr. Offenbar haben sie deren Ehrgeiz aber doch unterschätzt. Denn: "Am Ende haben die noch mal zugelegt und kamen kaum zehn Minuten nach uns ins Ziel", freut er sich über die Leistung der Teamkolleginnen.

Jubiläumslauf

Im kommenden Jahr findet der Lauf auf Boa Vista zum 20. Mal statt. So ein Jubiläum kann sich Markus Süße nicht entgehen lassen. Er wird also auch 2020 wieder an den Start gehen - und würde sich freuen, wenn eine gute Gruppe aus Deutschland anreisen könnte. Wer mit will, kann sich auf Facebook oder Instagram bei Markus Süße melden.