ekkehard Roepert Kreis Forchheim — Die "Späher" der Bauhöfe waren seit 3 Uhr auf den Beinen. Sie brauchten nur vor ihre Haustür zu treten, um zu wissen, dass die Fahrer alarmiert werden müssen. Eine halbe Stunde später starteten in der Nacht zum Dienstag die Räumfahrzeuge: 240 Kilometer verschneite Straßen lagen vor den elf Fahrern, die für den Bauhof des Landkreises auf Tour gingen.
Im Stadtgebiet sind es 100 Kilometer Straßen, die schneefrei gehalten werden müssen. Wobei Klaus Bartosch, der Chef des städtischen Bauhofes, betont, dass der Aufwand in der Stadt nicht weniger groß sei als auf den Kreisstraßen. Denn in Forchheim hätten die Fahrer der zehn Räumfahrzeuge mit verwinkelten und vor allem mit zugeparkten Straßen zu kämpfen. Am Schlehenbach im Ortsteil Burk sei so eine problematische Stelle. Daher müssten "manche Ecken" mehrfach angefahren werden. "Kaum waren wir durch, war es schon wieder zugeschneit", erzählte Bartosch von den Forchheimer Einsätzen in der Nacht zum Dienstag. Seine Fahrer hätten um 7.30 Uhr "gleich die zweite Runde angehängt".
Auch Dieter Els, der Chef des Kreis-Tiefbauamtes, berichtete dem FT gestern Vormittag von einer "zweiten Runde". Die elf Räumfahrzeuge brauchten für eine 240-Kilometer-Runde dreieinhalb Stunden. Koordiniert wird die Arbeit vom Straßenmeister Reiner Grimm und abwechselnd von den beiden Einsatzleitern Johannes Weber und Erwin Wolf.
Der Auftakt der Räum-Saison sei ohne Zwischenfälle verlaufen, sagt Dieter Els; dennoch wolle er an die Autofahrer appellieren: "Bitte vergesst eure Winterreifen nicht. Und im Forchheimer Oberland ist es auch gut, manchmal Schneeketten zu verwenden." Besonders wichtig sei, dass die Autofahrer "ihr Fahrverhalten anpassen, Abstand halten und Gassen für Streu- und Einsatzfahrzeuge bilden."
Noch immer mit Sommerreifen?
Für einige kommt dieser Appell schon zu spät: Die Polizei Forchheim verzeichnete am Dienstag zwischen Null und 7.30 Uhr sechs Unfälle - überdurchschnittlich viele für eine Nacht, meint Matthias Düthorn (Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizei Forchheim). Dabei hätten zwei Menschen leichte Verletzungen erlitten. Die Kollisionen hätten sich in Wiesenthau und in Hausen ereignet; in einem Fall kam ein Auto auf die Gegenfahrbahn, im anderen Fall rutschte der Fahrer in eine Kreuzung.
"Nicht angepasste Fahrweise auf schneebedeckten Straßen" sei die Ursache der Unfälle, sagt Matthias Düthorn. Auch er appelliere, "spätestens jetzt auf Winterreifen umzurüsten". Es gebe offenbar immer noch viele Autofahrer, die den Winter noch gar nicht im Blick hätten, obwohl es bereits Anfang Dezember sei. "Wenn dann jemand einen Unfall verursacht, weil er mit Sommerreifen unterwegs ist, da fehlt mir jegliches Verständnis."