Stephan Herbert Fuchs Die Polizei beschäftigt auch weibliche Drogenfahnder. Eine 29-jährige Lichtenfelserin hatte damit offenbar nicht gerechnet, denn sie h...
Stephan Herbert Fuchs
Die Polizei beschäftigt auch weibliche Drogenfahnder. Eine 29-jährige Lichtenfelserin hatte damit offenbar nicht gerechnet, denn sie hatte ein Gramm Crystal in ihrem Büstenhalter versteckt und die Droge so von Tschechien nach Oberfranken geschmuggelt. Weil es nicht das erste Mal war, dass die Frau wegen einer Drogengeschichte vor Gericht stand, wurde sie zu zwei Monaten auf Bewährung verurteilt.
Bei Himmelkron war am 15. November 2016 Endstation. Weil für das Fahrzeug der Angeklagten und ihres Ehemannes eine zollrechtliche Ausschreibung wegen früherer Drogenspuren bestand, nahmen es die Beamten der Verkehrspolizei Bayreuth genau unter die Lupe. Eine solche Ausschreibung bestehe immer, wenn vermutet wird, dass mit dem Wagen schon mal Drogen geschmuggelt wurden, erläuterte der Beamte. Er beschrieb die junge Frau als kooperativ. "Sie hat sich uns gegenüber anständig benommen."
Im Pkw fanden die Beamten erst einmal nichts, allerdings schlug beim Mann ein Drogentest positiv an. Die Polizisten forderten daraufhin eigens eine weibliche Kollegin zur Durchsuchung der Angeklagten an und prompt wurde ihr Verdacht bestätigt: Im BH war das eine Gramm Crystal, das die Frau vorher angeblich ohne Wissen ihres Mannes für 40 Euro in Tschechien gekauft haben will. "Ich bereue das, es tut mir so leid, es war ein Fehler", beteuerte die Frau. Sie wollte das Crystal wegen ihrer Zwangsstörungen nehmen. Heute wisse sie, dass es nichts außer Ärger bringt.
Die Angeklagte war nur wenige Monate vorher wegen des Schmuggels von einem Gramm Crystal bestraft worden. Das Urteil des Wunsiedler Amtsgerichtes lautete im Februar 2016: Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu jeweils 15 Euro (1350 Euro). "Das ist schon eine sehr hohe Rückfallgeschwindigkeit", sagte der Vertreter der Staatsanwaltschaft und forderte die letztlich auch verhängten zwei Monate auf Bewährung. Amtsrichterin Sieglinde Tettmann legte außerdem eine Geldauflage in Höhe von 500 Euro zugunsten des Vereins "Keine Macht den Drogen" fest.