Die Montessori-Schule in Herzogenaurach blickt stolz auf die Anfänge zurück und erntet Lob von vielen Seiten.
Herzogenaurach — Seit 25 Jahren bereichert die Montessori-Schule in Herzogenaurach das staatliche Bildungsangebot im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Anfang der 90er Jahre überzeugten engagierte Eltern die evangelische Kirche, die Türen des neuen Kindergartens als ein Montessori-Kinderhaus zu öffnen. Auf dieser Grundlage sollte auch die Schule für ihre Kinder aufbauen.
Die Anfänge: Aus der Zeit ohne Google, Fax, Facebook und Handy plauderte Gründungsvorsitzende Silke Görner aus dem Nähkästchen und sehr humorvoll aus der Gründerzeit, ihren vielen Fahrten zu Regierung und Behörden - schließlich gab es die heutigen Errungenschaften noch nicht. "Ich bin den Amerikanern sehr dankbar, dass sie abgezogen sind", schilderte Görner, denn der Montessori Kindergarten bekam im Offiziers-Casino der Kaserne seine erste Heimat.
130 D-Mark Schulgeld
Aus der Kita entwickelte sich schnell eine Grundschule sowie eine Hauptschule. Wenig später folgte auch die Gründung des Montessori-Förderkreises Herzogenaurach. In den Jahren 93/94 finanzierten 21 Eltern den Aufbau der Schule im ersten Jahr aus eigener Kraft. Private Schulen wurden damals wie heute vom Freistaat erst nach einem Jahr genehmigt und gefördert, das monatliche Schulgeld betrug 130 D-Mark.
Sechs Monate nach der Vereinsgründung, am 7. September genau, begann für 16 Kinder der erste Tag ihres Schullebens in der Montessori Schule Herzogenaurach. Die Schule entwickelte sich in den letzten Jahren mit dem Ausbau der offenen Ganztagsschule immer weiter, was sich auch in den stetig wachsenden Schülerzahlen widerspiegelt.
Der Mietvertrag auf der Herzo Base lief 1990, nach dem Verkauf an die Firma Adidas, allmählich aus. Durch die zunehmende Beliebtheit der Schule waren die Kapazitäten zudem voll ausgeschöpft. Die Schule, der Verein, die Eltern, selbst die Schüler engagierten sich für den Bau eines neuen Schulgebäudes in Niederndorf. Im Juni 1999 erhielt die Schule sowohl die Genehmigung der Regierung zum Neubau als auch die Zustimmung der Stadt Herzogenaurach zum Kauf des Grundstücks an der Lohhofer Straße.
Der Neubau: Für den Grunderwerb und die Errichtung waren rund drei Millionen D-Mark vorgesehen, davon gingen 2,2 Millionen D-Mark auf die Baukosten zurück. Der Neubau musste bezahlbar sein und das war den Architekten tatsächlich gelungen. In nur zehn Monaten wurde die neue Schule errichtet. Natürlich wurde die Schule auch von der Stadt unterstützt: Sie gewährte einen Zuschuss von 15 000 D-Mark für die Mittagsbetreuung.
Ganztagesbetreuung: Im Schuljahr 2008/2009 ermöglichte ein engagiertes Team zusätzlich zur Mittagsbetreuung die Ganztagesbetreuung bis 16.30 Uhr für die Familien. Im gleichen Schuljahr war auch die Geburtsstunde der Montessori-Fachoberschule Franken in Nürnberg.