Ein Unbekannter hat in der Flur bei Falkendorf Fässer mit Lösungsmitteln entsorgt. Drei Feuerwehren waren vier Stunden im Einsatz. Die Bevölkerung wird um Wahrnehmungen gebeten. Geringe Mengen liefen ins Erdreich.
Bernhard Panzer Mit dem Attribut "Riesensauerei" kommentiert die Feuerwehr einen Fund von Gefahrgutfässern in der Flur nahe Falkendorf. 21 Fässer waren dort abgelagert worden, vermutlich in einer nächtlichen Aktion. Vier Stunden lang waren die Einsatzkräfte von drei Feuerwehren im Einsatz, wie Stefan Brunner berichtet. Er ist Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis und stellvertretender Kreisbrandrat.
In den 21 Fässern, die ein Fassungsvermögen von jeweils 60 Litern haben, befanden sich Lösungsmittel und Schmierstoffe. Das sind Stoffe, wie sie üblicherweise in Kfz- oder metallverarbeitenden Betrieben benutzt werden, berichtet Brunner. Einige Behälter waren durchgerostet, so dass der Inhalt auch bereits ins Erdreich eindringen konnte. Wie Brunner weiter mitteilt, handelte es sich zum Glück um kleinere Mengen.
Am Montag um 12 Uhr waren Bürgermeister Klaus Schumann mit Mitarbeitern des Bauhofs sowie Vertreter des Umweltamts des Landkreises und des Wasserwirtschaftsamts vor Ort, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Vermutlich wird das Erdreich ausgebaggert (siehe untenstehenden Bericht).
An eine solche Ansammlung von Fässern mit giftigen Inhalten kann sich Brunner nicht erinnern. Er nennt das Vorgehen einerseits schon kriminell. Andererseits sei die Art und Weise, wie der Unbekannte die Fässer entsorgte, eigenartig. Die Behälter lagen über eine Distanz von vielleicht 600 Metern in beiden Straßengräben eines Weges verteilt. Offenbar, so die Meinung der Experten am Montag, sind die Fässer nicht abgelegt, sondern von einer Ladefläche gerollt oder geworfen worfen.
Ob das allerdings einen Sinn machte, bezweifelt Brunner. Der Weg dort ist gut frequentiert durch Spaziergänger, gerade am Sonntag. "Er musste damit rechnen, dass das entdeckt wird", meint der Pressesprecher. Offenbar ging es um eine schnelle Entsorgung.
Jetzt wendet sich die Feuerwehr gemeinsam mit der Polizei an die Bevölkerung. Man bittet die Bürger, Wahrnehmungen mitzuteilen. Denn die Fundstelle liegt an einem gut einsehbaren Weg an den Weihern zwischen Falkendorf, Münchaurach und Dondörflein. Der Weg verbindet die beiden Kreisstraßen ERH 13 und ERH 15 im südlichen Gemeindegebiet von Aurachtal. Deshalb geht Brunner auch davon aus, dass der Umweltfrevler im Schutz der Dunkelheit kam. Denn am Tag wäre er wohl sofort bemerkt worden. Als Fahrzeug muss mindestens ein Kleintransporter dient haben, berichtet der Feuerwehrmann weiter. Oder aber ein größeres Gefährt. Schließlich haben 21 Fässer ein entsprechendes Gewicht. Die polizeilichen Ermittlungen werden von der Kripo Erlangen geführt.
Hubschrauber im Einsatz
Am Einsatz beteiligt waren die Feuerwehren aus Falkendorf, Herzogenaurach und Münchaurach, die Kreisbrandinspektion, die Polizei und der Rettungsdienst. Die Wehrmänner trugen bei der Bergung leichte Chemieschutzanzüge. Eine Gesundheitsgefährdung war laut Brunner letztlich nicht gegeben.