150 Mal Leben gerettet

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Gesundheit  Für Annemarie Schürr und Gisela Kutzberger ist Blutspenden ganz selbstverständlich.

von unserer Mitarbeiterin judith rziha

Reuth/Ebermannstadt — In Sachen Blutspende macht Gisela Kutzberger aus Ebermannstadt mittlerweile keiner mehr etwas vor: "Beim ersten Mal hatte ich schon ein bisschen Angst, aber je öfter ich gegangen bin, desto mehr hat sich das gelegt." Zusammen mit Annemarie Schürr aus Reuth und Reinhold Dennerlein aus Drosendorf ist sie eine der wenigen aus der Region Forchheim, die dieses Jahr vom Bayerischen Roten Kreuz für die 150. Blutspende ausgezeichnet werden.
Bei der Ehrung in Bamberg sprach auch ein 24-Jähriger, der bei einem Kletterunfall schwer verletzt wurde. Er hat nur aufgrund der Transfusion überlebt und möchte nun Menschen dazu bewegen, zum Blutspenden zu gehen. Gerade solche Fälle, in denen eine Spende lebensnotwendig ist, haben Annemarie Schürr in ihrem Engagement bestätigt: Wenn man es tun könne, solle man es auch machen.
Während Gisela Kutzberger selbst Familienangehörige hatte, die bereits Blutspenden benötigt haben, kennt Annemarie Schürr keine Betroffenen. Sie ist darauf aufmerksam geworden, weil ihr gerade als Taxifahrerin bewusst wurde, dass man bei schweren Autounfällen schnell auf Transfusionen angewiesen sein kann.

Wer darf spenden?

Mit ihren 71 Jahren darf Gisela Kutzberger heute kein Blut mehr spenden. Das zugelassene Alter dafür liegt zwischen 18 und 69 Jahren. Sie selbst betont jedoch: "Wenn ich weitermachen dürfte, würde ich es machen!" Annemarie Schürr darf noch drei Jahre spenden, bevor sie die Altersgrenze erreicht, und sie werde auch noch regelmäßig zu den BRK-Terminen gehen.
Grundsätzlich darf jeder Mensch in der genannten Altersspanne teilnehmen. Zwischen zwei Spenden müssen jedoch mindestens acht Wochen liegen, damit sich der Körper vollständig regenerieren kann. Frauen dürfen jährlich höchstens viermal zu Ader gelassen werden, Männer sechsmal. Ausnahmen gibt es nach größeren Operationen oder Impfungen. Ein Engagement ist eventuell auch nach Ablauf der acht Wochen noch nicht erlaubt, wenn man kürzlich eine Auslandsreise in ein Risikogebiet unternommen hat, bei der Gefahr besteht, eine Krankheit mitgebracht zu haben.
Kutzberger arbeitet nun ehrenamtlich weiter und versucht, Leute zum Blutspenden zu animieren. "Ich rate jedem, der kann, dass er es macht!" Sie selbst hatte keine Probleme - bis auf ein einziges Mal. Sie sei selber schuld gewesen, weil es ein sehr heißer Tag im August gewesen sei und sie zu wenig getrunken habe, erinnert sich die 71-Jährige.
Annemarie Schürr hingegen hatte noch nie Probleme. Weder Schwindelgefühl noch einen schweren Arm habe sie jemals gehabt. Sie ist der Meinung, dass viele Menschen oft nach einer Ausrede suchen, um sich davor zu drücken. "Wahrscheinlich haben viele nur Angst vor der Nadel."

Das erste Mal

Bei der ersten Blutspende wird ein Ausweis mit allen wichtigen Informationen, wie Personalien und Blutgruppe, ausgestellt. Es wird getestet, ob ein Mangel (wie z.B. Eisenmangel) oder eine Krankheit besteht. Nur wenn die Probe in Ordnung ist, darf gespendet werden. Dazu legt sich der Spender auf eine Liege, wo ein halber Liter Blut abgenommen wird. Ein Druckverband verhindert anschließend einen Bluterguss.
Gerade bei den ersten Malen sollten sich Neulinge im Anschluss genug Zeit nehmen, um ein bisschen liegen zu bleiben und etwas zu essen und zu trinken. Das Rote Kreuz übernimmt hier eine kostenlose Versorgung.