Das Kino "Lichtspiele Großhabersdorf" hatte für die Gemeinde Roßtal eine besondere Idee. Das Konzept hinter der Filmvorführung ist neu - und vor allem Corona-konform. Wie lange es das Projekt noch gibt, ist jedoch fraglich.
Kino-Event im Landkreis Fürth: Aufgrund der Corona-Krise haben es viele Filmtheater seit Monaten nicht leicht. Die Betreiber der "Lichtspiele Großhabersdorf" hatten deswegen eine ausgefallene Idee - und realisierten diese zusammen mit einem Zeltverleih und einem Partyservice. Die Filmvorführungen finden in einem sogenannten "Event-Kinozelt" im rund zehn Kilometer entfernten Roßtal statt.
Ob das ungewöhnliche Kino-Projekt wie geplant bis Jahresende andauern wird, ist allerdings ungewiss. Mit Blick auf die bisherigen Besucherzahlen fällt das Fazit des Betreibers sehr nüchtern aus. "Der Zuspruch war kurz gesagt: katastrophal", klagt Bernd Jordan. In den ersten sechs Vorstellungen fanden sich demnach insgesamt lediglich 56 Filmfans in das Roßtaler Event-Kinozelt ein. Gegenüber inFranken.de zeigt sich der Chef der Lichtspiele Großhabersdorf enttäuscht und ratlos zugleich. "Wir sind mit unserem Latein am Ende."
Event-Kinozelt Roßtal: Filmgenuss unter Corona-Auflagen
Los ging es mit dem Event-Kinozelt in Roßtal schon am 1. Oktober. Bis zum 31. Dezember sollte es ursprünglich immer donnerstags bis sonntags das "große Kino" um 20 Uhr geben. Gezeigt werden hierbei aktuelle Filme. An Sonntagen gibt es zusätzlich um 15.30 Uhr einen Kinderfilm, an Samstagen um 16 Uhr für "Senioren & Junggebliebene".
Das Projekt sollte den Menschen vor dem allgegenwärtigen Corona-Thema etwas Erholung und Freude verschaffen. "Wir möchten Sie entführen... entführen in eine Welt ohne Sorgen, eine Welt ohne Corona", schreibt das Großhabersdorfer Kino auf seiner Website. Auch wenn die Filmvorführungen die Kinofans kurzzeitig vom Pandemie-Geschehen ablenken sollen - die Vorführungen finden unter Corona-Auflagen statt:
- Es gelten die aktuellen Hygienebestimmungen
- Bei Krankheitssymptomen zu Hause bleiben
- Maskenpflicht bis zum Sitzplatz
- Hände müssen am Einlass desinfiziert werden
- Abstandsregelungen auf dem Gelände
- Daten müssen abgegeben werden
- Es stehen nur 2er-Sitze zur Verfügung
Besucher bleiben fern: Kinobetreiber zeigt sich enttäuscht
Nach den mauen Besucherzahlen in der ersten Woche stehen die Verantwortlichen des Kinoprojekts gleichwohl vor einer ungewissen Zukunft. "Das ist auf eine gewisse Seite auch deprimierend", sagt Lichtspiele-Chef Jordan. "Wir haben einen riesigen Aufwand betrieben - und am Ende passiert nichts." Dennoch wollen er und sein Team abwarten, ob sich für die Idee des Event-Zelts über kurz oder lang nicht doch noch mehr Menschen begeistern lassen.
"Wir müssen schauen, welche Stellschrauben wir noch drehen müssen." Schon allein aus wirtschaftlicher Sicht gilt aber auch: "Bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag können wir das nicht durchziehen", erklärt Jordan. "Wenn das so weitergeht, haben wir erhebliche Verluste." Aus diesem Grund steht das Filmprogramm nun erst einmal bis zum 28. Oktober fest. "Danach werden wir sehen, wie es weitergeht."