2019 hatte sich der Cadolzburger Schokoladenriese Riegelein mit dem Produzenten Rübezahl zusammengeschlossen. Nun verkündet die Unternehmensgruppe die Schließung eines Tochterunternehmens - mit direkten Folgen für die dortigen Mitarbeiter.
2014 war die Euphorie groß, als der Traditions-Schokoladenproduzent Riegelein aus Caldolzburg (Landkreis Fürth) die Online-Confiserie "Chocri" übernahm. 2019 fusionierte Riegelein dann mit einem der bisher größten Konkurrenten, der Rübezahl-Gruppe aus Baden-Württemberg.
Seither ist die Unternehmensgruppe ein wahrer Gigant in der Branche. Mit rund 1500 Mitarbeitern stellt die Unternehmensgruppe nach eigenen Angaben bei einem jährlichen Umsatz von rund 280 Millionen Euro in sechs Werken circa 50.000 Tonnen Schokoladenprodukte und Zuckerwaren her. Zum Sortiment der Unternehmensgruppe gehören Marken wie Riegelein, Sun Rice, Friedel, Gubor und Fanshop Sweets.
Großer Ausverkauf bei "Chocri": Rübezahl-Riegelein stellt Betrieb von Online-Confiserie ein
"Chocri", von der Unternehmensgruppe als "Erfinder der Wunschschokolade" bezeichnet, war nach eigenen Angaben noch Anfang 2021 "Marktführer bei individualisierten Tafelschokoladen im deutschsprachigen Raum und Deutschlands größte Online-Confiserie". Das Unternehmen hatte demzufolge europaweit Privat- und Geschäftskunden beliefert - mit Schokoladen, Pralinen und weiteren Süßigkeiten.
Der Clou: Jeder konnte sich online seine persönliche Schokolade selbst zusammenstellen. Die Manufaktur hatte ihren Hauptsitz in Berlin und wurde 2008 gegründet, so Rübezahl-Riegelein. Doch nun werde zum 30. April 2023 der Geschäftsbetrieb "betriebsbedingt" eingestellt, heißt es. Am Firmensitz in Berlin seien sieben Belegschaftsmitglieder von der Schließung betroffen.
Als Grund für die Schließung gibt das Unternehmen mit Sitz in Cadolzburg und Dettingen unter Teck die "derzeitige wirtschaftliche Situation im individualisierten Schokoladen-Premiumgeschäft" an. "Wir bedauern den Rückzug aus dem eher kleinteiligen Chocri-Geschäft sehr, wollen uns aber aufgrund künftiger Herausforderungen voll und ganz auf unser volumenstarkes Kerngeschäft konzentrieren", wird "Chocri"-Geschäftsführer Sascha Löhr zitiert. Die Markenrechte von "Chocri" verblieben in der Gruppe. Bis Ende April gibt es aktuell einen Ausverkauf mit Rabatten, wie es auf der Website heißt. "Alles muss raus", schreiben die Verantwortlichen dort.
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