Die Lage der Flüchtlinge in Mittelfranken entspannt sich vorerst. 300 von ihnen bekommen in einem ehemaligen Möbelhaus in Fürth ein Dach über dem Kopf. Die Zeltlager in Nürnberg sollen aufgelöst werden. Doch der Bezirk rechnet schon bald mit 1000 neuen Flüchtlingen.
Die Lage der Flüchtlinge in Mittelfranken entspannt sich vorerst. Rund 300 Flüchtlinge bekommen im ehemaligen Höffner-Möbelhaus in Fürth endlich ein Dach über dem Kopf. Die ersten Flüchtlinge sollen bereits am Montagnachmittag einziehen können.
In der letzten Woche wurde das ehemalige Möbelhaus zu einem provisorischen Flüchtlingslager umgebaut. Mit Bauzäunen wurden kleine Kojen abgetrennt, in denen mehrere Stockbetten aufgestellt wurden. Gleich nebenan gibt es einen Essensbereich, in dem die Flüchtlinge mit Mahlzeiten versorgt werden sollen. Auch zahlreiche Tische und Stühle sind bereits montiert. Selbst an einen kleinen Spielbereich für die Kinder wurde gedacht.
Optimal sei die Unterbringung immer noch nicht, sagte Thomas Vogtherr von der Regierung von Mittelfranken. Zumindest sei es eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu der Unterbringung der Flüchtlinge in Zelten.
Indes monierte die Sozialreferentin der Stadt Fürth, Elisabeth Reichert, dass die Bezirksregierung noch keine finanzielle Unterstützung für eine sozialpädagogische Betreuung der Flüchtlinge zugesagt habe. Die Betreuung allein dem Sicherheitspersonal zu überlassen, reiche nicht aus, kritisierte Reichert.
Mit der neuen Notunterkunft in Fürth-Ronhof dürfte sich die katastrophale Lage der Flüchtlinge in Mittelfranken insgesamt vorerst etwas entspannen.
Von den zuletzt rund 3350 Flüchtlingen wurden mittlerweile 1200 Menschen auf andere Bundesländer verteilt. In der Zentralen Aufnahmeeinrichtung in Zirndorf wohnen derzeit rund 1100 Flüchtlinge. In den neu geschaffenen Dependancen in Schwabach und Erlangen sind insgesamt weitere 500 Asylsuchende untergebracht.
Allerdings rechnet die Regierung von Mittelfranken damit, dass der Zustrom an Flüchtlingen vorerst nicht abreißt. "Wir rechnen in der nächsten Zeit mit 1000 neuen Flüchtlingen", sagte Thomas Vogtherr.
Deshalb hoffe die Regierung von Mittelfranken, dass die ehemalige Bundeswehr-Kaserne im mittelfränkischen Roth bald zu einer dauerhaften Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert werden könne. Dazu fehle aber immer noch das grüne Licht aus dem Verteidigungsministerium, sagte Thomas Vogtherr. In den Wintermonaten geht man derzeit noch von einem deutlichen Rückgang der Flüchtlingszahlen aus.