Mrs. Moneypenny sehe ihn und seine Frau als ihre Rotte an. "Wäre das nicht so, hätten wir ein zweites Schwein gekauft, damit sie sich nicht alleine fühlt. So aber müssen wir lernen zu erkennen, was sie meint und will." Dieser Herausforderung sei man sich stets bewusst gewesen, ebenso wie der Verantwortung, die man als Tierbesitzer immer habe. "Anfangs hat sie uns geschubst und sogar gebissen, sie war manchmal richtig aggressiv. Wir sind trotzdem positiv geblieben. Mittlerweile wissen wir, dass sie vor allem in der Zeit der Rausche, also des Eisprungs, unruhig wird und verstärkt auf Geräusche und Personen reagiert."
Weitaus öfter wedelt Pennys Schwänzchen allerdings lustig von links nach rechts und wieder zurück; daran sehen ihre Besitzer, dass sie sich freut. "Das macht sie zum Beispiel, wenn wir sie beim Spazierengehen von der Leine lassen und sie um uns herumgaloppiert. Das ist total süß", berichtet Stephanie. "Oder wenn sie einen neuen Trick gelernt hat und dafür eine Belohnung bekommt. Dann ist sie durch und durch ein Glücksschwein!"
Penny liebe es, wenn Georg ihr Kunststücke beibringt. Sie wisse inzwischen auch, wo ihre Grenzen sind: Wenn Georg oder Stephi ihr eine Hand vor die "Steckdose" am Rüssel halten, heißt das "Stopp!".
"Stopp!" signalisieren die Königers ihrem Grunzerle zum Beispiel, wenn es sich wieder mal im Auto verstecken möchte oder das Haus gar zu unsicher macht. "Sie darf schon reingehen und sich umsehen. Aber sie soll nicht denken, die ganze Wohnung gehöre ihr!"
Dass Penny sehr reinlich ist, kommt den Königers gelegen - und ihren Kartoffeln entgegen. "Wer sagt, Schweine stinken, der lügt. Penny stinkt kein bisschen. Ihr Geschäft erledigt sie stets am gleichen Platz - und düngt damit die Kartoffeln", erzählt Georg. Und Stephi ergänzt: "Wir hatten noch nie so große Kartoffelpflanzen wie heuer!"
Der tägliche Spaziergang von Mensch und Tier führt seit kurzem oft auf eine nahe Wiese, wo sechs Skutten leben. Das sind Mini-Schafe, deren männliche Vertreter lustig geschwungene Hörner haben. Einen Bock und drei Schafe hat Georg seiner Frau zum Geburtstag geschenkt. Rasch gab es Nachwuchs. "Wie Penny sind auch die Skutten einfach ein großer Grund zur Freude für uns, die wir früher keine Tiere halten konnten", schildert die 48-Jährige ihre Intention, zur vielfachen "Tiermama" zu werden.
Oft sitzt sie alleine oder mit ihrem Mann Georg auf einem Baumstumpf im Skutten-Gehege und genießt einfach die Ruhe. "Die Schafe legen sich zu mir, Penny streunt neugierig herum und Eros bewacht die ganze Meute. Ich liebe diese Momente voller Harmonie. Genau dafür bin ich aufs Land gezogen. Wir haben echt Schwein, würde ich sagen."
INFO: Es gibt viele Auflagen, die man erfüllen muss, um Schweine halten zu dürfen, angefangen von Ohrmarken bis hin zu einem artgerechten Gehege. Man muss sich vor der Anschaffung der Tiere, die bis zu 15 Jahre alt werden können, beim Veterinäramt, bei der Tierseuchenkasse und der Landeskontrollstelle melden. Schweinchen ausschließlich im Haus zu halten, ist nicht möglich - sie müssen grasen, rennen und sich suhlen können.