"Kräftiges Regenband" überquert uns am Wochenende - "könnte nur schlecht oder sogar sehr schlecht werden"

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Der Start in den August war verregnet. Doch die Prognosen für die nächsten Tage machen wenig Hoffnung auf Besserung. Erst in der zweiten Wochenhälfte könnten die Temperaturen wieder ansteigen. Die Ensemble-Prognosen einiger Modelle schießen sogar auf über 30 Grad.

Mit Sommer hat das aktuelle Wetter in Franken wenig zu tun. Grund dafür ist nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) eine westliche Strömung, mit der wieder kühle und labil geschichtete Meeresluft nach Bayern zieht. 

Der fränkische Wetterexperte Stefan Ochs ("Wetterochs") bezeichnet die Wetterlage als "wirklich außergewöhnlich". Er könne sich nicht daran erinnern, dass Anfang August jemals Tiefdruckgebiete vom Atlantik mit solcher Wucht nach Mitteleuropa vorgedrungen wären. 

Wetter in Franken: der Ausblick auf die nächsten Tage

Am Freitag (04. August 2023) liegt die sogenannte Trogwetterlage über dem Norden Bayerns. Im Tagesverlauf ziehen dann zahlreiche Schauer und Gewitter auf, die auch unwetterartig ausfällen können. Lokal kann es deshalb sogar zu Überschwemmungen kommen. Während das deutsche ICON-Wettermodell auf eine Höchsttemperatur von nur 18 Grad kommt, prognostizieren die anderen Wettermodelle 20 bis 21 Grad. Nach einem verhältnismäßigen windigen Start in die zweite Wochenhälfte dreht der Wind langsam von Südwest auf Nordwest. In der Nacht ist es dann bei 10 bis 15 Grad überwiegend trocken und auch der Himmel kann gelegentlich auflockern.

Das Wochenende wird von einem Tief beeinflusst, das von England nach Norddeutschland zieht. Das wirkt sich auch auf den Freistaat aus, wo sich am Samstag (05. August 2023) starke Bewölkung und örtliche Regenschauer immer wieder abwechseln, bevor am Abend nach Ochs Prognosen ein "kräftiges Regenband" über Nordbayern zieht. Lediglich im westlichen Franken kann es auch längere sonnige Phasen geben. Bei Höchsttemperaturen von 17 bis 20 Grad weht ein schwacher Wind aus Westen. In der Nacht zu Sonntag zieht Niederschlag von West nach Ost. Danach kann es zwar auflockern, aber auch weiterhin noch zu vereinzelten Schauern kommen. Die Minima liegen dabei zwischen 8 und 13 Grad. 

Für Sonntag (06. August 2023) differieren die Prognosen. Es ist noch nicht klar, ob das Wetter "nur schlecht oder sogar sehr schlecht werden wird", so Ochs. Es ist über überwiegend bedeckt, mit schauerartigen Regenfällen und einem auffrischenden West- bis Nordwestwind. Besonders pessimistisch ist das amerikanische GFS-Modell, das maximal 15 Grad vorhersagt. Der DWD rechnet hingegen mit bis zu 20 Grad und in der Nacht mit vielen Wolken und zeitweisen Schauern bei 7 bis 12 Grad. 

DWD zieht Fazit: Juli 2023 in Bayern warm und sonnig 

Der Start in die neue Woche bringt ebenfalls keine Besserung. Das amerikanische GFS-Modell berechnet für Montag (07. August 2023) eine rekordverdächtig niedrige Höchsttemperatur von nur 13 Grad. Die anderen Wettermodelle kommen hingegen auf 16 bis 18 Grad. In der Nacht wird es dann zeitweise klar, wobei die Temperaturen dann auch auf bis zu 9 Grad heruntergehen können.

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Erst für Dienstag (08. August 2023) wird eine leichte Wetterbesserung und Erwärmung erwartet. Eine durchgreifende Wetterbesserung sei laut Stefan Ochs aber frühstens ab dem 11. August möglich. Zumindest bei einigen Wettermodellen schießen die Temperaturen dann auf über 30 Grad hoch. Die Ensemble-Prognosen (mögliche Auswirkung winziger Nuancen) zeigen aber, dass dies nur eine von vielen Entwicklungsmöglichkeiten ist.  Wetterexperte Dominik Jung vom Meteo-Netzwerk Q.met und dem Portal wetter.net stellte währenddessen bereits eine Prognose für den ganzen August auf.

Der Juli 2023 zeigte sich vor allem in der ersten Hälfte von seiner warmen und sonnigen Seite. Eine "unbeständige Wetterlage" stellte sich nach Angaben des DWD erst zu Beginn des letzten Monatsdrittels ein, "wodurch bundesweit ein deutlich kühlerer und niederschlagsreicher Witterungsabschnitt eingeleitet wurde". Das machte sich auch in Bayern bemerkbar, wo der Monat mit einer Durchschnittstemperatur von 19,2 °C im Vergleich mit den Mittelwerten (16,6 °C) deutlich zu warm ausfiel. Auch die Sonnenscheindauer befand sich mit 240 Stunden (221 Stunden) über dem Monatsmittelmittel. Dazu war es mit 105 Litern pro Quadratmeter (101 Litern pro Quadratmeter) allerdings auch etwas zu nass, resümiert der DWD. 

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Vorschaubild: © Soeren Stache (dpa)