Starke Temperaturschwankung über Ostern - "ungewöhnlich dichter" Saharastaub kommt der Sonne in die Quere

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Viele Wetterberichte sagen Temperaturen von bis zu 20 Grad am Osterwochenende voraus. Ganz so warm wird es aber wahrscheinlich nicht, denn in vielen Prognosen wurde der Saharastaub nicht berücksichtigt. Wetterexperte Stefan Ochs klärt auf.

Das Wetter am Osterwochenende wird durchwachsen: Der fränkische Wetterexperte Stefan Ochs ("Wetterochs") prognostiziert wechselhaftes Feiertage mit einer großen Temperaturspanne.

Die Wettermodelle zeigen für den Karsamstag (30. März 2024) sonniges, trockenes und 24 Grad warmes Wetter an. Der in Böen frische Wind drehe am Abend von Südost auf West. Leider werde bei dieser Vorhersage der Saharastaub nicht berücksichtigt, der am Nachmittag nicht nur in höheren, sondern auch in tieferen Luftschichten "ungewöhnlich dicht" sein soll, so Stefan Ochs.

Wetter in Franken: ungewöhnlich viel Saharastaub am Karsamstag

Oft lagern sich bei so einer Lage Eiskristalle an die Staubpartikel und es bildet sich dichte Schleierbewölkung, die die Sonnenstrahlen kaum durchlässt, schreibt der Wetterexperte. Das sei aber nicht immer so. Wenn es an Feuchtigkeit mangele, werde es nur diesig, aber nicht bedeckt sein. Je nachdem liegen die Temperaturen deutlich bis leicht unter den prognostizierten Werten. Niederschlagsfrei bleibe es auf jeden Fall.

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Am Ostersonntag (31. März 2024) überquere uns in der ersten Tageshälfte von Westen her eine schwache Kaltfront mit Wolkenfeldern und gelegentlichem Regen. Ab Mittag heitert es aber laut Ochs auf, bleibt trocken und die Temperaturen steigen bis auf 20 Grad. Saharastaub sollte kein Thema mehr sein (von der Kaltfront nach Osten abgedrängt). Der nur noch sehr schwache Wind dreht von West zurück auf Südost.

Am Ostermontag (1. April 2024) und am Dienstag (2. April 2024) beeinflusst uns ein langsam mit seinem Kern von Holland nach Rügen ziehendes Tief, kündigt der Wetterexperte an. Am Feiertag wird die Sonne kaum scheinen. Ab Mittag erreicht uns die Kaltfront des Tiefs mit ihrem Regengebiet. Dabei kommt ein in Böen starker Westwind auf. Der Westwind weht am Dienstag mit unverminderter Stärke weiter. Dabei kommt die Sonne zeitweise heraus und es gibt nur noch einzelne Schauer. An beiden Tagen maximal 13 bis 14 Grad.

Aktuelle Vorhersage: typisches Aprilwetter erwartet

Im weiteren Verlauf der nächsten Woche herrscht eine relativ warme Südwestströmung. Zudem erwartet uns echtes Aprilwetter: Mal scheint die Sonne, mal regnet es bei 15 bis 22 Grad. Es bleibt im gesamten Zeitraum frostfrei, versichert Stefan Ochs in seinem Wetterbericht.

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In der Natur habe sich der Entwicklungsvorsprung der Pflanzen deutlich verringert. Waren es Ende Februar 20 Tage, sind es jetzt nur noch 12 Tage, was nicht mehr als außergewöhnlich zu bewerten ist. Bei den Durchschnittstemperaturen für den März liegen wir aktuell exakt auf dem Niveau des Wärme-Rekordjahres 1981.

"Ob es für einen neuen Rekord reichen wird, entscheidet der Saharastaub. Dabei war das Temperaturniveau in diesem März ziemlich gleichmäßig hoch, das heißt die große positive Gesamtabweichung resultiert vor allem aus der ersten Monatshälfte", erklärt der Wetterexperte. Zusammen mit der nur durchschnittlichen Sonnenscheindauer erklärt das wahrscheinlich den Abbau des Entwicklungsvorsprungs bei den Pflanzen.

"In der Intensität eher selten": Wüstenstaub über Deutschland

Wobei der Wüstenstaub während der Ostertage 2024 in ganz Deutschland verbreitet ist. . "Der Saharastaub ist schon eingetroffen, das sieht man an einer gelblichen Trübung in der Luft", sagte Christian Herold, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), am Karsamstag (30. März 2024). Das Phänomen sei in vielen Teilen Deutschlands zu beobachten, in der höchsten Konzentration aber im Westen des Landes.

Der Wüstenstaub in der Luft kann den Sonnenschein milchig und gelblich-trüb erscheinen lassen. In Deutschland sollte das Phänomen auch am Ostersonntag (31. März 2024) noch sichtbar sein. Am Montag solle eine Kaltfront den Staub dann abziehen lassen, erklärt DWD-Wetterfachmann Herold.

Saharastaub in der Luft sei laut DWD in Mitteleuropa kein seltenes Naturphänomen. Diese Staubpartikel würden im Jahr etwa fünf- bis 15-mal nach Europa getragen. "In der Intensität ist das eher selten", kommentiert Herold den aktuellen Ausbruch.

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