Der Stahlgigant Thyssenkrupp plant einen einschneidenden Stellenabbau. In Franken hat der Konzern mehrere Standorte - kommt es auch hier zu Personalmaßnahmen?
Der Industriestandort Deutschland wackelt gehörig, denn die aktuelle Krise trifft viele Betriebe. Zahlreiche Autozulieferer sind in den vergangenen Monaten ins Straucheln geraten. Das Technologieunternehmen Bosch etwa kündigte unlängst umfangreiche Sparmaßnahmen an. Der Autozulieferer äußerte sich gegenüber inFranken.de diesbezüglich zu seinen fränkischen Standorten. Aufhorchen lässt aktuell die jüngste Verlautbarung der Firma Thyssenkrupp. Bei Deutschlands größtem Stahlproduzenten stehen demnach einschneidende Veränderungen an.
Der Industriekonzern mit Sitz in Essen will Tausende Jobs streichen. Ein Standort wird komplett dichtgemacht. Innerhalb von sechs Jahren soll die Personalzahl von 27.000 auf 16.000 Stellen schrumpfen, wie das Unternehmen in dieser Woche erklärte. Die defizitäre Firma erhofft sich dadurch die Rückkehr zur Profitabilität. In der Branche löste die Nachricht vielerorts Entsetzen aus. Von Arbeitnehmerseite wurde starker Widerstand angekündigt. Auch in Franken verfügt der deutsche Stahlriese über mehrere Niederlassungen - wird dort ebenfalls der Rotstift angesetzt?
Drastischer Personalabbau bei Thyssenkrupp: Sind auch fränkische Standorte betroffen?
Frankenweit ist Thyssenkrupp in zwei Städten vertreten: in Würzburg und Nürnberg. In Würzburg ansässig ist die Thyssenkrupp Schulte GmbH. In Nürnberg finden sich die Thyssenkrupp Bausysteme GmbH, die ThyssenKrupp Schulte GmbH sowie die Thyssenkrupp Plastics GmbH. inFranken.de hat nachgehakt, ob auch diese Standorte von den Personalabbau-Plänen betroffen sind.
Die Auskunft des Konzernsprechers dürfte in der Region für Erleichterung sorgen. Die gegenwärtigen Umstrukturierungspläne betreffen demnach andere Bereiche des Konzerns. "Bayern ist nicht betroffen", sagte Thyssenkrupp-Sprecher Mark Stagge am Dienstag (26. November 2024) auf Nachfrage von inFranken.de.
Der jüngst verkündete Personalabbau bezieht sich ausschließlich auf die Stahl-Sparte des Industriegiganten. Und entsprechende Standorte gibt es im Freistaat nicht. Die Stellenstreichungen im Geschäftsbereich "Steel" betreffen Stagge zufolge "hauptsächlich Nordrhein-Westfalen".
Jeder Arbeitsplatz in der Industrie sichert drei weitere Arbeitsplätze im Handel, im Gewerbe und in den Dienstleistungen. Der Verlust solcher Industriejobs hat weitreichende Folgen, und es wird Jahrzehnte dauern, bis sich die Wirtschaft von solch massiven Arbeitsplatzverlusten erholt.