Massiver Stellenabbau bei Bosch: Unternehmen äußert sich zu fränkischen Standorten

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Zahlreiche Autozulieferer sind in den vergangenen Monaten ins Straucheln geraten. Auch Bosch kündigte jüngst umfangreiche Sparmaßnahmen an - betreffen die Pläne auch die Niederlassungen in Franken?

In den vergangenen Tagen überraschte der Autozulieferer Bosch gleich mit zwei Neuigkeiten: Das Unternehmen gab bekannt, nicht nur mehr Stellen streichen zu wollen als bisher geplant, sondern auch die Arbeitszeit an einigen Standorten künftig anzupassen. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Bosch ist nicht das einzige Unternehmen, das derzeit zu solch drastischen Mitteln greift. Auch ZF in Schweinfurt kündigte jüngst Sparmaßnahmen an, Brose erwägt bereits einen erneuten Personalabbau.

Bei Bosch hingegen steht die Entscheidung fest: In den kommenden Jahren sollen insgesamt 5500 Stellen abgebaut werden. Das teilte eine Sprecherin des Unternehmens der dpa mit. 3800 Jobs sind demnach allein in Deutschland gefährdet. Die Zahlen könnten sich allerdings noch ändern, da diese aktuell Teil der Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern sind. 

Bosch erklärt: Standorte in Franken von aktuellen Maßnahmen nicht betroffen

Doch beziehen sich die jüngsten Bosch-Pläne auch auf Jobs in Franken? Schließlich ist der Technologie-Riese ein großer Arbeitgeber in der Region mit Standorten in Bad Neustadt, Lohr, Schweinfurt, Bamberg, Volkach, Würzburg, Nürnberg, Ansbach und Gunzenhausen. Auf Anfrage von inFranken.de erklären die jeweiligen Verantwortlichen: Die fränkischen Standorte sind von der jüngsten Maßnahme nicht betroffen.

Eine Sprecherin ergänzt: "Generell gilt: In der aktuell herausfordernden und dynamischen wirtschaftlichen Lage prüfen wir kontinuierlich, ob wir mit unseren Aktivitäten und Strukturen in unterschiedlichen Märkten und Geschäftsfeldern richtig aufgestellt sind." Auch wenn es das Ziel des Unternehmens sei, mit neuen Produkten und vielfältigen Qualifizierungsmaßnahmen das Beschäftigungsniveau bestmöglich zu halten, könnten weitere Personalanpassungen aktuell nicht ausgeschlossen werden.

"Unser Ziel bleibt, mögliche Anpassungen so sozialverträglich wie möglich umzusetzen. Es gilt weiterhin die im Sommer 2023 geschlossenen Zukunftsvereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen für die deutschen Mobility-Standorte bis Ende 2027 ausschließt", betont die Sprecherin.

Stellenabbau bei Bosch betrifft vor allem Baden-Württemberg und Niedersachsen

Der Stellenabbau betrifft laut Berichten der dpa aktuell vor allem die Standorte Leonberg, Abstatt, Renningen und Schwieberdingen in Baden-Württemberg sowie Hildesheim in Niedersachsen. An den betroffenen Standorten in Baden-Württemberg sollen bis 2027 3500 Stellen gestrichen werden, in Niedersachsen ist der Abbau von 750 Stellen bis 2032 geplant. Auch in Schwäbisch Gmünd wird künftig gespart: Von 2027 bis 2030 werden dort 1300 Jobs abgebaut.

Zudem werde die Arbeitszeit von 10.000 Angestellten an den Standorten Abstatt, Holzkirchen, Stuttgart-Feuerbach, Schwieberdingen, Hildesheim, Leonberg, Renningen, Schwäbisch Gmünd und Gerlingen-Schillerhöhe künftig angepasst. Die Maßnahme greift ab dem 1. März 2025. Dann sollen Beschäftigte vor allem an den Standorten Gerlingen und Stuttgart nur noch 35 Stunden pro Woche arbeiten. Bisher gebe der Vertrag der meisten Angestellten eine Arbeitszeit zwischen 38 und 40 Stunden vor.

Betroffen sei auch die Tochtergesellschaft Bosch Engineering. Dort arbeiten 2300 Angestellte seit Oktober statt bisher 40 nur noch 37 Stunden wöchentlich. Künftig soll die Arbeitszeit um eine weitere Stunde reduziert werden. Von dieser Maßnahme ist der Großteil der Angestellten in Abstatt bei Heilbronn betroffen. 

Vorschaubild: © Bernd Weißbrod/dpa