Neben den regionalen Regierungen warnt auch das "Zentrum für Umweltforschung" in seinem "Dürremonitor" vor den aktuellen Bodenverhältnissen in Franken. Dabei steht Mittelfranken vor allem im Fokus. Dort wird derzeit von "extremer Dürre" gesprochen. Auch Wetter-Experte Ochs warnt vor der Lage in Mittelfranken: Man habe es mit einem "besonders trockenen Streifen zu tun, der von Neustadt/Aisch über Nürnberg bis Neumarkt in der Oberpfalz" verlaufe. In den umliegenden Regionen ist die Rede von "schwerer Dürre".
DWD-Warnung: Hohe Waldbrand-Gefahr in Franken
Der "Deutsche Wetterdienst" unterstützt die Beurteilung der derzeitigen Lage. Bis zum Wochenende (24. bis 26. April 2020) gilt im "Waldbrandgefahrenindex" für nahezu komplett Franken die Warnstufe 4 von 5. Bei der höchsten Stufe ist von einer "sehr hohen Gefahr" die Rede. "Das dritte Jahr infolge gefährdet die Frühjahrestrockenheit besonders die Waldverjüngung", sagt Johann Koch vom "Bayerischen Bauernverband" zur aktuellen Situation. "Die Wurzeln trocknen aus, die Vitalität der Jungpflanzen ist beeinträchtigt und das führt bis zum Absterben", so Koch. Dies sei Grundlage der Ausbreitung von Schädlingen.
Die Dürre betrifft allerdings nicht nur die Wälder der Region, sondern ebenfalls die Landwirtschaft. Der "Bayerische Bauernverband" warnt auch in diesem Bereich vor trockenen Böden. Vor allem das Wintergetreide brauche aktuell Wasser, erklärt Johann Graf vom "Bauernverband": "Die Pflanzen befinden sich jetzt in der eigentlichen Schossphase, die Halme streben in Richtung Sonne", so der Experte.
Die Prognose für die nächsten Tage verspricht zwar einen wolkenlosen Himmel sowie warme Temperaturen, was Spaziergängern gefallen dürfte . Allerdings verheißt dies nichts Gutes für den Wald und die Landwirtschaft. Meteorologe Stefan Ochs warnt zudem vor einem weiteren Phänomen: "Bei der Trockenheit und den starken Winden kann von unbewachsenen Ackerflächen leicht Staub weggeweht werden. In solchen Staubstürmen kann es wegen der sehr geringen Sichtweiten schnell zu Verkehrsunfällen kommen."