Sechs Städte in Franken schneiden miserabel ab - Deutsche Umwelthilfe warnt vor "Hitze-Höllen"

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Die Deutsche Umwelthilfe hat einen Hitze-Check der deutschen Städte durchgeführt. Franken steht dabei nicht gut da.

Die Menschen erwartet Hitze und viel Sonnenschein in Franken. Mit bis zu 35 Grad wird es sommerlich warm - der Mittwoch (31. Juli 2024) könnte der bislang heißeste Tag des Jahres werden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt indes: "Der Großteil der Städte in Deutschland schützt die Menschen nicht ausreichend vor den extrem hohen Temperaturen als Folge der Klimakrise." Dies geht aus dem ersten Hitze-Check der DUH hervor -  190 deutsche Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern wurden betrachtet. 

Bewertet wurden Flächenversiegelung und Grünausstattung in den Städten, basierend auf neuen Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH im Auftrag der DUH, heißt es. Insgesamt erhalten 24 Städte eine Rote Karte, 82 eine Gelbe Karte und 84 eine Grüne Karte. 

Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe - 190 Städte in der Analyse 

"Besonders schlecht schneiden die Städte Ludwigshafen, Heilbronn, Regensburg, Worms, Mainz, Ludwigsburg und Ingolstadt ab – sie sind besonders stark versiegelt und haben sehr wenig sogenanntes Grünvolumen", wie die DUH berichtet. Unter den Städten mit Grüner Karte, also vergleichsweise wenig Versiegelung und hohem Grünvolumen, schneiden Detmold, Ratingen, Potsdam und Jena am besten ab. 

Bei der Flächenversiegelung ist die Bewertungsgrundlage der deutschlandweit durchschnittliche Anteil der Versiegelung an der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Höhe von 45 Prozent. Zu Siedlungs- und Verkehrsflächen zählen Wohnhäuser, Straßen, genauso wie Parks oder auch Friedhöfe. Eine Rote Karte erhalten demnach die Städte, die mit mehr als 50 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil versiegelte Fläche haben. Eine Gelbe Karte erhält, wer 45 bis 50 Prozent versiegelte Fläche aufweist und eine Grüne Karte, wer mit 45 Prozent unter dem deutschlandweiten Durchschnitt liegt. Das Grünvolumen betrachtet Grünflächen mit klimaregulierendem Effekt und wird in Kubikmeter pro Quadratmeter angegeben. Beide Parameter wurden kombiniert betrachtet, wobei die Flächenversiegelung stärker gewichtet worden sei. 

"Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend. Statt zu lebenswerten Orten der Erholung entwickeln sich unsere Städte in Hitze-Höllen. Die Bundesregierung muss jetzt wirksame Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel bundesweite Standards für die Begrünung von Schulhöfen vorzuschreiben", wird Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, zitiert. "In Zeiten der Klimakrise brauchen unsere Städte unversiegelte Böden zur Versickerung von Wasser und Grünflächen zur Kühlung." Aktuell würden in Deutschland täglich über 50 Hektar Fläche für Siedlungen und Verkehr versiegelt, dies entspricht pro Jahr einer Fläche der Stadt Hannover, heißt es weiter. "Das stellt in Zeiten der Klimakrise ein enormes Gesundheitsrisiko dar", so die DUH. Besonders folgenreich sei der Verlust großer Bäume. Gerade sie sorgen in der Stadt für einen hohen Kühleffekt. 

Keine Grüne Karte für Franken: So schneiden die Städte ab 

Insgesamt wurden acht fränkische Städte im Hitze-Check analysiert, folgende Orte erhalten eine Rote Karte

  • Nürnberg (Versiegelung: 57,21 Prozent; Grünvolumen: 3,23 Kubikmeter Grün/Quadratmeter Fläche)
  • Schweinfurt (Versiegelung: 54,87; Grünvolumen: 3,18)
  • Fürth (Versiegelung: 53,79; Grünvolumen: 2,61)
  • Erlangen (Versiegelung: 51,90; Grünvolumen: 3,00)
  • Bamberg (Versiegelung: 51,76; Grünvolumen: 2,83)
  • Aschaffenburg (Versiegelung: 50,45; Grünvolumen 3,81)

Eine Grüne Karte konnte keine fränkische Stadt erreichen, folgende zwei Orte erhalten eine Gelbe Karte

  • Würzburg (Versiegelung: 48,46; Grünvolumen: 2,77)
  • Bayreuth (Versiegelung: 46,09; Grünvolumen: 3,75) 

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Vorschaubild: © Lena Büttner/inFranken.de