Druckartikel: Fastnacht in Franken 2024: Wiederholung am Dienstag - Volker Heißmann bekommt Orden
Fastnacht in Franken 2024: Wiederholung am Dienstag - Volker Heißmann bekommt Orden
Autor: Agentur dpa, Redaktion, Strahinja Bućan, Svenja Hentschel, Daniel Krüger
Veitshöchheim, Dienstag, 13. Februar 2024
Wenn Komiker Volker Heißmann in Höchstform ist, halten sich die Zuschauer die Bäuche vor Lachen. Das Kabarett-Urgestein kann sich nun über eine besondere Auszeichnung freuen. Wer sich von seinem Können überzeugen will, sollte heute einen TV-Termin auf dem Schirm haben.
Fastnacht in Franken 2024: So war die diesjährige Ausgabe der Kult-Sendung
Wiederholungstermine: Show wird noch einmal ausgestrahlt
Fürther Komiker Volker Heißmann wird besonders geehrt
Das waren die Höhepunkte und besten Kostüme: Söder und Aiwanger mussten einstecken
3,5 Millionen Menschen sahen die Live-Ausstrahlung der "Fastnacht in Franken". Wer im bunten Faschingstrubel noch immer nicht dazu gekommen ist, sich eine Aufzeichnung der Kult-Sendung anzusehen, hat heute im TV eine allerletzte Chance. Die Komiker hatten die Berliner Ampelkoalition, aber auch bayerische Politiker wie Markus Söder und Hubert Aiwanger wieder ordentlich auf die Schippe genommen.
Update vom 13.02.2024: Volker Heißmann bekommt Orden verliehen - Wiederholung von "Fastnacht in Franken"
Er kann nach eigenen Worten angeblich nur Kabarett und Klamauk - dafür aber auf höchstem Niveau: Für seine unvergleichlich lockere Zunge und Wandlungsfähigkeit ist der Fürther Komiker Volker Heißmann mit dem Schlappmaulorden der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) ausgezeichnet worden. Der Präsident der Kitzinger Karnevalsgesellschaft, Rainer Müller, überreichte dem 54-Jährigen den Orden. Kabarettistin Luise Kinseher, die den Orden im Jahr zuvor bekam, hielt die Laudatio.
Heißmann ist weit über Bayern hinaus bekannt, etwa für seine Auftritte bei der Kult-Sendung "Fastnacht in Franken" im Bayerischen Fernsehen oder sein Bühnenprogramm mit Kompagnon Martin Rassau. Die beiden sind unter anderem die Gesichter der fränkischen Fastnacht, etwa in ihren Paraderollen "Waltraud und Mariechen". Die fränkischen Komödianten wurden im vergangenen Jahr bereits mit dem Karl-Valentin-Orden der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla geehrt.
Seit 1989 zeichnen die Kitzinger Narren Prominente mit dem Bronzeguss aus, die durch "eine gar trefflich lockere Zunge und ein schlagkräftiges Wort" in Erscheinung treten. Der einer Maske nachempfundene Orden wird traditionell zur Rosenmontags-Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft überreicht. Der Preis ist undotiert, dafür gibt es zusätzlich zum Bronzeguss eine Narrenkappe sowie die lebenslange KiKaG-Ehrenmitgliedschaft.
Schlappmaulorden für Fürther Komiker: Diese Promis haben ihn zuvor bekommen
Den Schlappmaulorden trugen bisher unter anderem die Politiker Markus Söder (CSU), Barbara Stamm (CSU), Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Gregor Gysi (Linke), aber auch Prominente jenseits der Politik wie der unterfränkische Komiker Michl Müller.
Wer den Auftritt von Volker Heißmann und Martin Rassau bei der "Fastnacht in Franken" verpasst hat oder nochmal ansehen will, für den gibt es am heutigen Dienstag (13. Februar 2024) noch eine letzte Wiederholung der Sendung:Sie läuft um 12.30 Uhr im BR. Außerdem kann man die Sendung in der BR-Mediathek streamen.
Update vom 04.02.2024: Nach der "Fastnacht in Franken" - Wiederholung und weitere TV-Höhepunkte
In weniger als einer Woche beginnt das närrische Finale: Die Zahl der Veranstaltungen rund um Karneval, Fasching und Fasnacht nimmt zu, auch an diesem Wochenende gab es prominente Höhepunkte der fünften Jahreszeit. Ein Überblick - für passionierte Narren, interessierte Beobachter und auch für all jene, die dem Treiben entkommen wollen.
Viele prominente Gäste wählten in diesem Jahr für Veitshöchheim Kostüme mit politischer Botschaft: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) präsentierte sich bei der Prunksitzung als streng blickender Reichskanzler Bismarck. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) wollte als Maurer ein Zeichen für das Handwerk setzen. Und NRW-Ministerpräsident Henrik Wüst (CDU) war das, was seine Opposition gerne in ihm sieht: ein "Insta-Präsident".
Die Deutsche Fastnachtakademie im unterfränkischen Kitzingen rät, Faschingskostüme umweltbewusst zu gestalten. Viele Kostüme könnten aus Materialien gemacht werden, die entweder abbaubar sind oder ansonsten weggeschmissen werden. Tipp der Akademieleiterin Romana Wahner: Beispielsweise aus alten Milchtüten silbrig schimmernde Ritterkostüme basteln. Aus Kartons werden Wikingerhelme, aus Zeitungen Kleid und Perücke und Naturmaterialien wie getrocknete Blumen zieren bunte Hüte.
Wer sich nicht ins Gewühl stürzen und Fasching lieber vor dem Fernseher verfolgen möchte: Am Freitagabend hat der WDR die zweite Runde seiner traditionellen Kostümsitzung aufgezeichnet. Der Zusammenschnitt wird am Rosenmontag (12. Februar) um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Vor jeweils 1300 Gästen traten unter anderem die Kölner Bands Bläck Fööss, Brings und Kasalla sowie Bernd Stelter und Guido Cantz auf.
Die Live-Sendung "Fasnacht in Franken 2024" sahen am Freitagabend bereits 3,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Eine Wiederholung gibt es noch am 13. Februar um 12.30 Uhr im BR. Außerdem kann man die Sendung in der BR-Mediathek streamen.
Die Verleihung des Ordens "Wider den tierischen Ernst 2024" aus Aachen war am Samstagabend im WDR zu sehen und ist jetzt in der Mediathek abrufbar.
Update vom 03.02.2024, 19 Uhr: Wiederholung von Fastnacht in Franken läuft heute im BR - extrem hohe Einschaltquoten
Wer die Live-Ausstrahlung am Freitagabend verpasst hat, kann die Wiederholungen im BR am Samstag (3. Februar) um 20.15 Uhr und/oder am Faschingsdienstag (13. Februar) um 12.25 Uhr ansehen. Außerdem gibt es die Sendung freilich auch in der Mediathek des Senders. 3,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer bundesweit sahen am Freitagabend die "Fastnacht in Franken" im BR Fernsehen, in Bayern verfolgten durchschnittlich 2,1 Millionen Menschen die Sendung, heißt es in einer Pressemitteilung des BR.
Mit einem Marktanteil von 50,7 Prozent schaute demnach die Hälfte des gesamten Fernsehpublikums in Bayern zu. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag laut dem Sender bei "herausragenden 37,1 Prozent in Bayern". Mit dieser großen Publikumsresonanz habe die "Fastnacht in Franken" wieder "beste Aussichten, die erfolgreichste Sendung des Jahres in den Dritten Programmen zu werden", heißt es.
Der Tagesmarktanteil im BR Fernsehen habe am Freitag bei 29,0 Prozent gelegen. "Ein wunderbares, kurzweiliges Programm mit vielen Überraschungen und emotionalen Höhepunkten hat auch in diesem Jahr Millionen von Zuschauern in ganz Deutschland begeistert. Ich zolle unseren wunderbaren Künstlern großen Respekt für ihre Kreativität und ihren Ideenreichtum", wird Marco Anderlik, Präsident des Fastnacht-Verbands Franken, in der Mitteilung zitiert.
Update vom 3.2.2024, 8 Uhr: Fastnacht in Franken 2024 - Das waren die Höhepunkte der Sendung
Es hätte doch so schön sein können, mag sich Markus Söder nach drei Stunden Live-Sendung "Fastnacht in Franken" gedacht haben. Derbe Sprüche gegen die Ampel-Regierung in Berlin, süffisante Seitenhiebe auf die Grünen und immer wieder Watschn für seinen Stellvertreter Hubert Aiwanger. Er selbst, seit knapp sechs Jahren bayerischer Ministerpräsident und normalerweise permanentes Ziel von Giftpfeilen aus der fränkischen Bütt', wurde bei der diesjährigen Sendung zunächst weitgehend geschont. Zu präsent war die Verärgerung über das Berliner Treiben und die häufig als Populismus empfundenen Vorstöße des Freie-Wähler-Chefs Aiwanger.
Doch spätestens mit dem singenden Humoristen Matthias Walz, der am Freitagabend die Bühne rockte, dürfte auch beim CSU-Chef der Blutdruck gestiegen sein. Fantasierte der Karlstadter Narr doch tatsächlich über eine grüne Ministerpräsidentin Katharina Schulze in Bayern und einen CSU-Kanzler Söder. "Du bist jung und sehr vital - ich seh' da Potenzial. Du musst halt noch nei, in die richtige Partei", könnte Söder der Grünen-Fraktionschefin Schulze, die als rosa Barbie verkleidet verzückte, doch anbieten.
Ansonsten blieb es bei vergleichsweise wenigen Spitzen gegen die bayerische Politik. Der Unmut über Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seine rot-grün-gelbe Truppe war dagegen omnipräsent. "Die Mannschaft vertraut meiner Führung wie Deutschland der Regierung", scherzte der Kommandant der Altneihauser Feierwehrkapell'n, Norbert Neugirg, dessen Truppe aus der Oberpfalz nicht wirklich viel auf die Anweisungen ihres Chefs gibt.
Diashows:
CSU-Chef Söder kam heuer als Otto von Bismarck verkleidet, der ehemalige Reichskanzler. Ein Fingerzeig auf die Kür des Kanzlerkandidaten der Union? "Strauß hat immer gesagt, in schweren Zeiten müssen die Bayern die letzten Preußen sein", begründete Söder seine Kostümwahl mit Verweis auf den langjährigen ehemaligen CSU-Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß.
Als Chefin im Zirkus und im Parlament gab sich die als Dompteurin verkleidete Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) - die Wahrsagerin des Abends, Nilpferd Amanda von Bauchredner Sebastian Reich, schaute gleich in ihre Glaskugel und prophezeite Aigner eine Zukunft als Ministerpräsidentin.
Bei den Witwen "Waltraud und Mariechen" - dargestellt von den Fürther Kabarettisten Martin Rassau und Volker Heißmann - tobte die Menge auf den Stühlen hinter den Prominenten. Mariechen überreichte Aiwanger einen Bückling (geräucherter Hering mit Kopf), als die schrulligen Damen von Tisch zu Tisch gingen und Politiker aller Couleur begrüßten. "So viel Meinung für so wenig Ahnung", witzelte die scharfzüngige Waltraud zu Aiwanger.
Klaus Karl-Kraus verkündet Abschied von "Fastnacht in Franken"
Doch das mehr als dreieinhalbstündige Spektakel hatte auch ungewohnt nachdenkliche Momente. Kriege, Krisen, Hass und Hetze: "Ich mag nicht mehr", motzte der Kabarettist Klaus Karl-Kraus. "Ich kann diesen Weltschmerz nicht mehr ertragen." Als Ausweg bleibe nur der Fasching - aber er werde dennoch nach 20 Jahren die Bühne in Veitshöchheim verlassen. Tränen kullerten dem als KKK beliebten Erlanger übers Gesicht, als er seinen Abschied verkündete.
Büttenredner Peter Kuhn aus Schweinfurt - ein Dichter zum Niederknien und als Richter verkleidet - knöpfte sich wie viele andere an dem Abend die Bundesregierung vor. "Das allgemeine Urteil lautet erst mal schlicht: Diese Regierung kann es einfach nicht", reimte er unter großem Applaus. "Auf Vorsatz kommt es hier nicht an, denn sonst hätten die ja einen Plan."
Das verkorkste Heizungsgesetz, die schier endlosen Debatten ums Gendern, Hype und Sorge um Künstliche Intelligenz (KI), Aiwangers Flugblattaffäre: Steilvorlagen für Bütt' und Sketche liefern Gesellschaft und die Politik derzeit zuhauf. Und Franken ohnehin, wie der Kommandant der Altneihauser Feierwehrkapell'n betonte: "Wir hätten diesen Auftritt gern vermieden, doch die KI hat halt entschieden, dass wir ins Programm gehören, weil wir schlicht die besten wären", protzte Neugirg und lästerte: "Um die Politiker, die hier sitzen, im Gesichtsausdruck zu unterstützen."
Update vom 2.2.2024, 20 Uhr: Aiwanger "mauert" und Grünen-Chefin leidet wegen Schuh-Fauxpas
Als streng blickender Reichskanzler Bismarck hat sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Franken-Fasching in Veitshöchheim am Freitagabend (2. Februar 2024) präsentiert. Welche politische Botschaft dahintersteckt? Schon Franz Josef Strauß habe einst gesagt, die Bayern müssten "in schweren Zeiten" die letzten Preußen sein. Allerdings: Der Schnauzer kratze und sei hinderlich beim Essen und Trinken. Aber freilich - für Veitshöchheim sei er bereit, "jedes Opfer zu geben".
Deutlich weniger staatstragend war der Auftritt von Katharina Schulze, Grünen-Fraktionschefin im Landtag. Als fröhlich lächelnde Barbie mit blonden Locken mit pinkfarbener Handtasche genoss sie das Blitzlichtgewitter. Und jammerte nur ein wenig über ihre zu kleinen Schuhe: Sie seien eine Leihgabe von einer Freundin, sagte sie. Die habe Größe 37, Schulze selbst aber 38. Das sei aber kein Problem, denn: "Barbie sieht auch immer so aus, als habe sie Fußschmerzen." Unabhängig davon fühle sie aber "den Barbie-Vibe" sehr, sagte die 38-Jährige.
Vermutlich verband sie mit ihrem Outfit keine politische Botschaft. Ganz anders dagegen viele weitere Politikerinnen und Politiker: WirtschaftsministerHubertAiwanger (Freie Wähler) zeigte sich als Maurer, nachdem er im Vorjahr als Zimmermann nach Veitshöchheim gekommen war. Er wolle ein Zeichen für das Handwerk setzen. "Deutschland muss wieder ein paar Steine aufeinander setzen", sagte er. Und fügte hinzu: "Es lebe das ehrbare Handwerk."
Der bayerische Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) erschien als Punk - und hatte auf seinem T-Shirt gleich vermerkt, wogegen er protestiert, nämlich gegen Faxe. Er sei der "Anti-Fax-Punk", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Hintergrund: Mehring hatte vor einigen Wochen erklärt, er wolle die Faxe in den bayerischen Amtsstubenabschaffen. Als "Wonder Woman" kam Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) nach Veitshöchheim. Das sei eine starke Frau, die für das Gute in der Welt kämpft, sagte sie. "Und genauso kämpfe ich für die Kinder und Lehrkräfte in Bayern."
Update vom 2.2.2024, 19 Uhr: Narren-Wahnsinn bei "Fastnacht in Franken" - das sind die besten Politiker-Kostüme
"Franken Helau" heißt es am Freitag (2. Februar 2024) ab 19 Uhr wieder in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim bei Würzburg bei der BR-Kultsendung "Fastnacht in Franken". Rund 600 Gäste aus Politik und Bayern-Prominenz werden sich wohl nicht mehr einkriegen vor Lachen - und ab und zu ihr Fett weg bekommen. Für ordentlich Stimmung sorgen unter anderem die Altneihauser Feierwehrkapell’n aus Windischeschenbach in der Oberpfalz, Martin Rassau und Volker Heißmann aus Fürth als Witwen-Duo "Waltraud und Mariechen", der Würzburger Bauchredner Sebastian Reich und sein sprechendes Nilpferd Amanda und viele mehr. Mit dabei sind natürlich auch zahlreiche Tanz-Truppen aus ganz Franken.
Vor Start der Narrenschau durften schon mal die Prominenten Gäste in ihren Kostümen über den roten Teppich flanieren. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder - sein Aufzug wurde wie jedes Jahr wie ein Staatsgeheimnis gehütet - kam diesmal ganz unbayerisch als Reichskanzler und Parade-Preuße Otto von Bismarck. "Er hat eine Bündnispolitik betrieben, die am Ende dazu geführt hat, dass Deutschland nicht isoliert war", so Söder und bezeichnete den Politiker als stark und durchsetzungsfähig.
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) verließ mit seinem Kostüm ebenso seine fränkische Heimat, aber nicht ganz so weit wie Markus Söder. Er hat sich nämlich als frecher Münchner Kobold Pumuckl verkleidet und stimmt auf Facebook gleich die Titelmelodie der legendären Kindersendung mit Gustl Bayerhammer an: "Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar, hurra, hurra, der Pumuckl ist da!" Sein Veitshöchheimer Amtskollege Jürgen Götz kam gemeinsam mit Gattin als Peter Pan und Tinkerbell, das Würzburger OB-Ehepaar Schuchardt verkleidete sich als Kaufmannspaar aus der Renaissance.
Gruselig wurde es bei CSU-Generalsekretär Martin Huber und seiner Frau Katrin. In Anlehnung an die Serie "Wednesday" präsentierte sich Huber als "Onkel Fester" in einem langen schwarzen Mantel - und eine Hand war an seiner Schulter drapiert. Seine Frau trug lange schwarze Zöpfe und ein dunkles Kleid. Ihm und seiner Gattin sei es sehr wichtig, im Fasching als Paar auftreten zu können, begründete er die aufeinander abgestimmte Kostümwahl. Wegen der aufwendigen Verkleidung sei sie allerdings am Freitag schneller fertig gewesen als er: "Seltsamerweise ging es bei der Frau schneller als beim Mann", sagte er schmunzelnd.
Die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) verkleidete sich wiederum passend zu ihrem Staatsamt. Die gebürtige Oberbayerin kam als Dompteurin nach Veitshöchheim - mit Frack und kleinem Stoff-Löwen. "Manchmal kommt man sich auch im Parlament wie eine Dompteurin vor", scherzte sie über ihre Kostümwahl. Auf die Idee für die Verkleidung sei sie selbst gekommen, für die Umsetzung habe das Team vom Mainfrankentheater Würzburg gesorgt.
Update vom 2.2.2024, 17 Uhr: "Staatsgeheimnis" gelüftet - das ist Söders Kostüm bei "Fastnacht in Franken"
Man hat Markus Söder bei der "Fastnacht in Franken" schon in allen möglichen Facetten gesehen. Ob als Shrek, Punk oder Edmund Stoiber - der bayerische Landesvater lässt sich die aufwendige Scharade zum fränksichen Narrenfest nicht nehmen. Als was er auftritt, wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Doch nun hat Söder selbst es wenige Stunden vor start des Events gelüftet - und es ist ganz und gar unbayerisch.
" Viele nannten ihn den ehrlichen Makler Europas. Und wie selbst Franz Josef Strauß sagte: Manchmal müssen die #Bayern die letzten Preußen sein!" kommentiert Markus Söder seine Kostümwahl für dieses Jahr. Er geht nämlich als Reichskanzler und Preuße schlechthin Otto von Bismarck. Winken dabei etwa größere Machtphantasien des bayerischen Regierungschefs durch und eröffnet er damit erneut die K-Frage für die Bundestagswahl? Das lässt der gebürtige Nürnberger offen - "Trotz Krisenstimmung darf man gerade im #Fasching richtig feiern!", schreibt er auf X. Bismarck sei zudem ein starker, durchsetzungsfähiger Staatsmann gewesen. "Er hat eine Bündnispolitik betrieben, die am Ende dazu geführt hat, dass Deutschland nicht isoliert war", gibt sich auch Söder staatstragend gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Ins Kostüm geholfen hat Söder übrigens wie in jedem Jahr der Maskenbildner Armin Häfner vom Staatstheater Nürnberg. Als Söder an diesem Freitag im Nürnberger Staatstheater beim Schminken sitzt, hat er die Sorge, ob die Verkleidung auch die nächsten zehn Stunden übersteht. Und bei all den Dingen, die beim Schminken auf seine Haut kommen - er sei sich nicht sicher, ob das gesundheitsförderlich sei, scherzt Söder.
Doch noch ein weiterer Nürnberger Polit-Promi hat im Vorfeld verraten, wen er bei der "Fastnacht in Franken" verkörpern will. Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) verlässt seine Heimat dabei nicht ganz so weit wie Markus Söder - doch bleibt auch er Franken nicht treu. Er hat sich nämlich als frecher Münchner Kobold Pumuckl verkleidet und stimmt auf Facebook gleich die Titelmelodie der legendären Kindersendung mit Gustl Bayerhammer an: "Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar, hurra, hurra, der Pumuckl ist da!"
Update vom 2.2.2024, 14.20 Uhr: So lief die Generalprobe für "Fastnacht in Franken" - Söders Albträume werden wahr
Es hätte doch so schön sein können, mag sich Markus Söder so nach drei Stunden Live-Sendung "Fastnacht in Franken" denken. Derbe Sprüche gegen die Ampel-Regierung in Berlin, süffisante Seitenhiebe auf die Grünen in Bayern und im Bund und immer wieder "Watschn" für seinen Stellvertreter Hubert Aiwanger. Er selbst, seit knapp sechs Jahren Ministerpräsident im Freistaat und normalerweise permanentes Ziel von Giftpfeilen aus der fränkischen Bütt', wird zunächst weitgehend geschont. Zu präsent ist derzeit die Verärgerung vieler über das Berliner Treiben und die häufig als Populismus empfundenen Vorstöße des Freie-Wähler-Chefs Aiwanger aus Niederbayern.
Doch spätestens mit dem singenden Humoristen Matthias Walz, der schon bei der Generalprobe der Show am Donnerstagabend (1. Februar 2024) aus Veitshöchheim bei Würzburg die Bühne rockt, dürfte auch beim CSU-Chef der Blutdrucksteigen. Fantasiert der Karlstadter Narr doch tatsächlich über eine grüne Ministerpräsidentin Katharina Schulze in Bayern und einen CSU-Kanzler Söder. "Du bist jung und sehr vital - ich seh' da Potenzial. Du musst halt noch nei, in die richtige Partei", könnte Söder der Grünen-Co-Fraktionschefin Schulze doch anbieten. "Hey Katha, wie schauts aus, komm halt zu uns in die CSU. Da sind schon ganz andre was geword'n", schlägt Walz Söder als Werbespruch vor und trällert inbrünstig: "Komm nur Katha, komm zu Papa! Des sagt Dir Dein Landesvadda." AlbtraumpotenzialfürSöder, der nicht nachlässt zu betonen: "Die Grünen passen mit ihrem Weltbild nicht zu Bayern."
Ansonsten bleibt es bei vergleichsweise wenigen Spitzen gegen die bayerische Politik. Der Unmut über Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seine rot-grün-gelbe Truppe ist dagegen omnipräsent. "Die Mannschaft vertraut meiner Führung wie Deutschland der Regierung", scherzt der Kommandant der Altneihauser Feierwehrkapell'n, Norbert Neugirg, dessen Truppe aus der Oberpfalz nicht wirklich viel auf die Anweisungen ihres Chefs gibt. Doch beim traditionellen Frankenbashing ist die Kompanie - "elf Hetero-Pfälzer-Frauenherzen-Schmelzer" - geeint: "Alt, weiß, männlich, abgehangen - am Frankenwein fast eingegangen", wirft Neugirg den rund 600 Gästen im Saal an den Kopf. "Die Kapelle aus dem Oberpfälzer Wald, macht vor überhaupt nichts halt. Proteste, Pfiffe, kein Applaus - macht uns überhaupt nichts aus. Buhrufe, geworfene Messer - dem Söder geht es auch nicht besser."
"Ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung": Watschn für Aiwanger
Mit Ausnahme der sehr provokanten Feierwehrkapell'n aus Ostbayern dürfen bei der live im Bayerischen Fernsehen übertragenen Prunksitzung des Fastnacht-Verbandes Franken nur Büttenredner, Comedians und Tänzerinnen und Tänzer aus Franken auf die Bühne. Der Würzburger Bauchredner Sebastian Reich und sein sprechendes Nilpferd Amanda ziehen viele der liebevoll verkleideten Zuschauer in ihren Bann - in diesem Jahr unterstützt durch ein rappendes Glücksschwein. Bei den Witwen "Waltraud und Mariechen" - dargestellt von den Kabarettisten Martin Rassau und Volker Heißmann aus Fürth - tobt die Menge auf den Stühlen hinter den Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Kirche. "Was willst Du zum Aiwanger schon sagen?", fragt Waltraud ihre in die Jahre gekommene Freundin, als sie von Tisch zu Tisch gehen und Politiker aller Couleur begrüßen. "Ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung", meint die scharfzüngige Dame im Zebrakostüm schließlich.
Doch das knapp vierstündige Spektakel in den Mainfrankensälen unweit des Mains hat auch ungewohnt nachdenkliche Momente. Kriege, Krisen, Hass und Hetze: "Ich mag nicht mehr", motzt der Erlanger Kabarettist Klaus Karl-Kraus. "Ich kann dieses ganze Weltgschmarre nicht mehr ertragen." Als Ausweg bleibe nur die Fastnacht: "Kenn'ma da ned den ganzen Weltschmerz einfach a weng vergessen?" Büttenredner Peter Kuhn aus Schweinfurt - ein Dichter zum Niederknien und als Richter verkleidet - knöpft sich die Bundesregierung vor. "Das allgemeine Urteil lautet erst mal schlicht: Diese Regierung kann es einfach nicht", reimt er unter großem Applaus. "Auf Vorsatz kommt es hier nicht an, sonst hätten die ja einen Plan."
Das verkorkste Heizungsgesetz, die schier endlosen Debatten ums Gendern, Hype und Sorge um Künstliche Intelligenz (KI), Aiwangers Flugblattaffäre: Steilvorlagen für Bütt' und Sketche liefern Gesellschaft und die Politik zuhauf. Und Franken ohnehin, wie der Kommandant der Altneihauser Feierwehrkapell'n betont: "Wir hätten diesen Auftritt gern vermieden, doch die KI hat halt entschieden, dass wir ins Programm gehören, weil wir schlicht die besten wären", protzt Neugirg und lästert unter Protest des Publikums: "Ob die Gestalten, die hier sitzen, im Gesichtsausdruck zu unterstützen."
Update vom 2.2.2024: Heute ist es so weit - Welches Kostüm wird Markus Söder tragen?
Die Prominenten ziehen alljährlich eine Kostüm-Show ab, allen voran Ministerpräsident Markus Söder (CSU): Die Kultsendung "Fastnacht in Franken" des Bayerischen Rundfunks, live aus den Mainfrankensälen in Veitshöchheim bei Würzburg, lädt am Freitag (2. Februar 2024) 19 Uhr vor die Fernsehbildschirme. Gut dreieinhalb Stunden geben zumeist bekannte Gesichter des fränkischen Faschings ihr Bestes, es wird getanzt, geschunkelt und gelästert.
Seitenhiebe auf die bayerische Politik erwartet das Millionenpublikum auf dem heimischen Sofa genauso wie die rund 600 Gäste im prächtig geschmückten Saal. Zum Höhepunkt des Fernsehfaschings bietet das Bayerische Fernsehen viele Urgesteine: Büttenredner Peter Kuhn aus Schweinfurt - ein Dichter zum Niederknien. Am Klavier Matthias Walz aus Karlstadt (Landkreis Main-Spessart) mit seinem messerscharfen Humor. "Dreggsagg" Michl Müller aus Bad Kissingen will das Publikum wieder zum Mitsingen bringen.
"Waltraud und Mariechen" - dargestellt von den Kabarettisten Martin Rassau und Volker Heißmann aus Fürth - werden auch nicht fehlen. Angesagt ist ebenso die Altneihauser Feierwehrkapell'n aus der Oberpfalz, eine trotz ihrer Lästereien über die Franken gern gesehene Truppe.
Die Sendung beschert dem Bayerischen Rundfunk seit Jahren die höchsten Einschaltquoten. Rund um die Bühne wollen etwa 100 Künstler, Tänzerinnen, Brauchtumsfiguren, das Orchester und der Elferrat ein unterhaltsames Programm bieten. Hinter den Kulissen wirbeln zugleich an die 100 Beteiligte des BR und des Fastnacht-Verbands, dessen Prunksitzung das Spektakel eigentlich ist.
Update vom 30.1.2024: Weitere Programm-Highlights für "Fastnacht in Franken" stehen fest
Viele Kostüme sind noch streng geheim, das Programm der Büttenredner, Comedians und Gardetänzerinnen sowieso: Wenige Tage vor der beliebtesten Show im Bayerischen Fernsehen, der "Fastnacht in Franken", steigt die Nervosität nicht nur bei den Neulingen wie den Oberschwappacher Jungs Lubber und Babbo. "Ein Traum geht in Erfüllung, es ist eine Ehre für uns", sagte Babbo alias Matthias Schmelzer am Dienstag in Veitshöchheim bei Würzburg. "Wir hoffen, dass es den Anforderungen des Publikums gerecht wird", ergänzte Lubber, der eigentlich Thomas Klug heißt.
An diesem Freitag (2. Februar) heißt es wieder "Franken Helau!" bei der Kultsendung, die rund dreieinhalb Stunden dauert und live aus einer sonst schlichten Veranstaltungshalle übertragen wird. "Wir tanzen den Promis auf den Köpfen herum", versprach Kabarettist Volker Heißmann. Er wird mit seinem Kompagnon Martin Rassau wieder in deren Paraderolle als "Waltraud und Mariechen" im Saal unterwegs sein.
Traditionell stellt das Duo einige der teils bis zur Unkenntlichkeit verkleideten Promis vor, natürlich mit Seitenhieben. "Für den ein oder anderen hat man schon vorher einen Spruch parat", sagte Heißmann zu seiner Vorbereitung. "Aber 90 Prozent ist wirklich spontan: Das sind die schlimmsten zehn Minuten für die Redaktion. Wir sagen dann am Schluss: Wir wussten nicht, was wir tun."
Die Künstler der Sendung kreieren für das Spektakel eigens ein neues Programm. Damit erzielt das Bayerische Fernsehen alljährlich die höchstenEinschaltquoten. Unter den Zuschauern im Saal sind seit Jahren auch viele Politiker und bekannte Gesichter wie die Fränkische Weinkönigin oder der ein oder andere Bischof. Auf folgende Darbietungen können sich alle Närrinnen und Narren außerdem freuen:
Die Altneihauser Feierwehrkapell’n aus Windischeschenbach (Lkr. Neustadt a. d. Waldnaab, Oberpfalz)
Volker Heißmann und Martin Rassau aus Fürth
Klaus Karl-Kraus aus Erlangen
Peter Kuhn aus Schweinfurt
Michl Müller aus Bad Kissingen
Ines Procter aus Erlabrunn (Lkr. Würzburg)
Sebastian Reich aus Würzburg
Oti Schmelzer aus Oberschwappach (Lkr. Haßberge)
Lubber und Babbo aus Oberschwappach (Lkr. Haßberge)
Viva Voce aus Ansbach (Mittelfranken)
Matthias Walz aus Karlstadt (Lkr. Main-Spessart)
Gankino Circus aus Dietenhofen (Lkr. Ansbach)
Eröffnungslied: Tobias Boeck aus Schwabach
Tanz-Darbietungen 2024:
Die Besenbinder vom Karneval-Club Röttenbach (Lkr. Erlangen-Höchstadt)
Solistenmedley der vier Tanzmariechen Melina Meißner, Aenne Rebhan, Melissa Wacker und Nia Linn Birk von der Tanzsportgarde Coburger Mohr (Lkr. Coburg)
dazu begleitend die Turedancer Zellingen (Lkr. Main-Spessart), die Tanz-Sport-Garde Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) und die Brauchtumsgruppen Spalter Fleckli, Allersberger Flecklashexen (beide Lkr. Roth) und Oberölsbacher Fousanöchter (Lkr. Neumarkt i. d. Oberpfalz)
Auf dem Platz der früheren Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die bis zu ihrem Tod 2022 ein großer Fan der Frankenfastnacht war, wird heuer eine Mitarbeiterin der Lebenshilfe Würzburg sitzen. Stamm habe die Organisation sehr unterstützt, sagte der Präsident des Fastnacht-Verbands Franken, Marco Anderlik.
Für Unterhaltung wollen auf der Bühne viele Urgesteine des Frankenfaschings sorgen, etwa Bauchredner Sebastian Reich und sein Nilpferd Amanda, Comedian Michl Müller und die Altneihauser Feierwehrkapell'n aus der Oberpfalz - mit der ein oder anderen Watschn für die Franken.
Update vom 25.1.2024: "Fastnacht in Franken" 2024 - Wer tritt diesmal auf?
Ein rappelvoller Saal, teils bis zur Unkenntlichkeit verkleidete Prominenz vor der Bühne, das schunkelnde Volk dahinter: Am 2. Februar heißt es wieder "Franken Helau!" bei der Kultsendung "Fastnacht in Franken" im BR-Fernsehen um 19 Uhr. Wiederholungen laufen am Samstag (3. Februar) um 20.15 Uhr sowie am Faschingsdienstag (13. Februar) um 12.25 Uhr. Neben Ministerpräsident Markus Söder und den Ministerinnen und Ministern des bayerischen Kabinetts werden Vertreter der Parteien ebenso erwartet wie Kirchenoberste - wahrscheinlich kommt auch der neue evangelische Landesbischof Christian Kopp.
Hinter der Prominenz sitzen dicht an dicht etwa 600 kostümierte Zuschauer und halten sich die Bäuche vor Lachen. Es wird geschunkelt, geklatscht und kräftig mitgesungen - und nach rund dreieinhalb Stunden gehen alle fröhlich nach Hause. Wer auf dem Platz der früheren Landtagspräsidentin Barbara Stamm sitzen wird, ist noch nicht bekannt. "Die Person, die diesen Platz erhält, wird ganz im Sinne der Barbara Stamm ausgewählt", verspricht der Präsident des Fastnacht-Verbands Franken, Marco Anderlik. Die Würzburgerin war Stammgast der Frankenfastnacht. Sie starb im Oktober 2022 im Alter von 77 Jahren.
Zum Höhepunkt des Fernsehfaschings bietet der Bayerische Rundfunk (BR) viele Urgesteine. Den unverkennbaren "Färdder" (Fürther) Dialekt wollen die Kabarettisten Martin Rassau und Volker Heißmann wieder in ihrer Paraderolle als "Waltraud und Mariechen" den Unwissenden im Freistaat nahebringen. Bauchredner Sebastian Reich und sein Nilpferd Amanda werden ebenfalls erwartet, Comedian Michl Müller soll erneut mit einem Lied für Stimmung sorgen. Die Altneihauser Feierwehrkapell'n aus der Oberpfalz, eine trotz ihrer Frankenferne und Lästereien gern gesehene Kompanie, hat sich auch angesagt.
"Wer um 19.05 Uhr erst den Fernseher anmacht, verpasst das erste Highlight", kündigt Anderlik an. Bei der Livesendung in der Herzkammer des Frohsinns in Veitshöchheim bei Würzburg müssen die Promis oft einiges aushalten. "Die größte Strafe ist, wenn man gar nicht genannt wird", erzählt Sitzungspräsident Christoph Maul der Deutschen Presse-Agentur. "Und dann immer nur auf den Söder zu hauen, ist auch doof."
Aber darf man in Krisenzeiten Fastnacht feiern? Man sollte sogar, sagt Maul. "Da reden dann die professionellen Narren und nicht die, die das ganze Jahr reden." Den Kopf in den Sand zu stecken, ändere nichts. Fastnacht sei eine Art Selbstfürsorge und steigere vielleicht auch ein bisschen die persönliche Anpassungsfähigkeit.
Dass sich die Franken von der Altneihauser Feierwehrkapell'n alljährlich sogar den Spiegel vorhalten lassen - "Ein Saal mit Gestalten, man möcht' Abstand halten. Entblößte Gesichter, der Anblick ein Graus" - spreche für sie. "Da kommt so ein bisschen das Masochistische beim Franken durch, der ja auch zum großen Teil Club-Fan ist", lästert Maul. "Das macht man ja auch nicht nur, weil die Spiele immer so schön sind."
Rund um die Bühne wollen etwa 100 Künstlerinnen und Künstler, Tänzerinnen, Brauchtumsfiguren, das Orchester und der Elferrat ein unterhaltsames Programm bieten. Hinter den Kulissen der Mainfrankensäle wirbeln zugleich an die 100 Beteiligte des BR und des Fastnacht-Verbands, dessen Prunksitzung das Spektakel eigentlich ist. Rund 600 Scheinwerfer und gut 100 Mikrofone müssen funktionieren, etwa neun Kilometer Kabel wurden dafür verlegt. Mehr als drei Wochen dauern die Arbeiten - bei der Sendung ist die Bühne dann eine quietschbunte Rokoko-Kulisse.
In welche Figur sich Regierungschef Söder dieses Mal verwandeln lässt, ist noch geheim. Im vergangenen Jahr hatte sich der 57-Jährige für ein Kostüm mit Tragweite entschieden: Als "Stammesältester" wolle er den Bayern Leitlinie und Orientierung geben und sie durch die Krisen der Zeit führen, begründete er seine Wahl damals.
Originalmeldung vom 17.1.2024: Narrenfrohsinn beim Frankenfasching - Das erwartet die Fans
Auch in diesem Jahr wird die "Fastnacht in Franken" im Bayerischen Rundfunk (BR) ausgestrahlt, wie der Sender jüngst in einer Pressemitteilung verkündete. Am Hauptsendetermin am Freitag, 2. Februar 2024, wird es also wieder närrisch in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim.
Die Fastnacht sei eine gute Gelegenheit, um die bayerische Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kirche sowie die beliebten Komikerinnen und Komiker der fränkischen Fastnacht-Szene zu sehen, so der BR. Sowohl die Gäste im Saal als auch die Zuschauerinnen und Zuschauer vor den Bildschirmen können sich auf eine "opulente und mitreißende Prunksitzung" freuen.
Dreieinhalb Stunden lang werden Tanz, Musik und Büttenreden präsentiert. Das Ziel sei es, den "Großen und Mächtigen im Land" den Spiegel vorzuhalten und mit Witz die Weltlage zu kommentieren. "Die Witwen werden es sich nicht nehmen lassen, ganz nah an den Politikern vorbeizugehen und dem einen oder anderen für seine geleisteten Dienste eine Watschn zu geben", kündigte Komödiant Martin Rassau an. Zusammen mit Volker Heißmann will er heuer wieder als Witwenpaar "Waltraud und Mariechen" mit dem unverkennbaren "Färdder" (Fürther) auf der Bühne stehen. Auch weitere bekannte Fastnacht-Stars sollen in die Mainfrankensäle zurückkehren. Darunter Kabarettist "Dreggsagg" Michl Müller, der Bauchredner Sebastian Reich mit Nilpferddame Amanda, das Komödianten-Duo Volker Heißmann & Martin Rassau oder der Meister der geschliffenen Bütt, Peter Kuhn. Sie sollen der Sitzung die "besondere Würze" geben.
Aber nicht nur Fränkinnen und Franken werden vor Ort sein: Auch die "Altneihauser Feierwehrkapell'n aus der Oberpfalz hat sich wieder "angedroht". "Franken-Bashing" ist also vorprogrammiert. Außerdem werden fränkische Garden und Tanzmariechen, die zu Deutschlands Spitze im karnevalistischen Tanzsport gehören, auftreten.
Bei der Live-Übertragung der Prunksitzung des Fastnacht-Verbands Franken soll es 2024 außerdem etliche Überraschungen geben, wie BR-Redakteur Rüdiger Baumann versprach. Trotz Krieg und vielen schlechten Nachrichten derzeit: "Da treffen wir den Nerv der Leute, ein Abend Eskapismus, Spaß und Freude zu erleben."
Die "Fastnacht in Franken" wird seit 1987 im BR ausgestrahlt und ist, nach Angaben des Senders, seit den 1990er-Jahren dessen erfolgreichste Sendung. Im Saal haben bis zu 600 Zuschauer Platz, in den vorderen Reihen sitzen traditionell Politiker und Mitglieder der Kirchen. "Wenn man dahin kommt, muss man ein bisschen was aushalten", sagte Redakteur Baumann. "Wer um 19.05 Uhr erst den Fernseher anmacht, verpasst das erste Highlight", kündigte der Präsident des Fastnacht-Verbands Franken, Marco Anderlik, geheimnisvoll an.
Weitere "närrische" Sendetermine
Die Fastnacht ist aber nicht das einzige Fernseherlebnis, das zur Faschingszeit geboten wird. Zu den weiteren Formaten gehören: "Franken Helau - Die Krone des Coburger Faschings" (19. Januar 2024) und die Jugendsendung "Fastnacht in Franken - jung und närrisch" (11. Februar 2024).
Die fünfte Jahreszeit: Hier findest du mehr zum Thema Fasching und Karneval:
Faschingsumzüge in Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken - Die große Übersicht
*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Piktogramm beziehungsweise einem Einkaufswagen-Symbol, einem Ticket-Symbol, einem Hotel-/Reise-Symbol oder Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst bzw. darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler oder Dienstleister. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.