Der Möbelhersteller Hülsta hat seinen Betrieb eingestellt. Wegen der fehlenden wirtschaftlichen Perspektive sei eine Fortführung nicht möglich, sagte der Insolvenzverwalter. Zuletzt hatten allein in Franken rund 20 Fachhändler die bekannte Marke im Sortiment.
Update vom 07.06.2024: Insolventer Möbelproduzent Hülsta stellt Betrieb ein - Ende einer Ära
Nun ist es amtlich: Der angeschlagene Möbelproduzent Hülsta hat keine Zukunft. Das Aus der Traditionsfirma ist besiegelt. "Eine Fortführung des Betriebs ist aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Perspektive nicht möglich", teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Christoph Morgen unlängst in Stadtlohn (NRW) mit. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Juni werde der Betrieb eingestellt. "Das ist sehr bedauerlich", erklärte Morgen am 28. Mai und wies auf verschiedene Sanierungsprojekte vergangener Jahre hin, bei denen die Belegschaft - aktuell 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - immer wieder ihren Beitrag geleistet habe.
Die MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co. KG und die MWS Werke Westfalen GmbH, bekannt unter dem Namen Hülsta, hatten Mitte April einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Münster eingereicht und dies mit Umsatzrückgängen und einer schwierigen Marktsituation begründet. 2022 und 2023 hatte Hülsta schon mal ein Insolvenzverfahren durchgemacht und den Neustart gewagt, Investoren stiegen ein. Doch die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Erfolgsspur zerschlugen sich, auch die Nachfolgegesellschaften schlitterten in die Insolvenz.
Das Unternehmen aus dem Münsterland gibt es seit 1940, Alois Hüls eröffnete damals in Stadtlohn eine Möbel-Tischlerei. Der Name Hülsta setzt sich aus dem Familiennamen des Gründers und dem Ortsnamen zusammen. Allein in Franken hatten zuletzt rund 20 Fachhändler die bekannte Marke in ihrem Sortiment. Die Einrichtungshauskette XXXLutz hatte inFranken.de im April berichtet, dass man mit der Firma Hülsta eine "jahrzehntelange, äußerst wertschätzende Zusammenarbeit" verbinde. "Dementsprechend bedauern wir die gegenwärtigen Entwicklungen sehr", erklärte die Pressestelle des Handelsriesen.
Erstmeldung vom 24.04.2024: Möbelhersteller Hülsta droht Aus - rund 20 Händler allein in Franken
In vielen Wirtschaftsbereichen brodelt es hierzulande seit Längerem. Ob Automobilzulieferer, Einzelhändler oder Baubetriebe - viele Firmen sind angeschlagen. Die Krise macht auch vor der Möbelbranche nicht halt. Im oberfränkischen Weidhausen hat der Polstermöbelhersteller Arco nach fast hundert Jahren aufgegeben. Das angeschlagene Traditionsunternehmen W. Schillig aus Ebersdorf ist dagegen gerettet. Schlechter sieht es derweil für einen bundesweit bekannten Akteur aus. Der Möbelhersteller Hülsta steht offenkundig unmittelbar vor dem Aus.
"Massive Umsatzrückgänge und externe Faktoren gefährden den wirtschaftlichen Fortbestand", berichtet die Sanierungskanzlei Brinkmann & Partner, deren Anwalt Christoph Morgen als vorläufiger Insolvenzverwalter des schwer gebeutelten Unternehmens fungiert. Die Hülsta-Beschäftigten seien auf einer Versammlung unterrichtet worden, "dass mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Juni die Betriebseinstellung droht", sagte Morgen am Dienstag (23. April 2024) der Agentur dpa. Den Möbelfabrikanten gibt es seit mehr als 80 Jahren. Auch in Franken gibt es etliche Hülsta-Händler - welche Folgen hätte die Schließung für die hiesigen Möbelhäuser und ihre Kunden?
Insolventer Möbelhersteller Hülsta vor endgültigem Aus - "wirtschaftlicher Betrieb" aktuell nicht möglich
Die MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co. KG und deren Komplementärin MWS Werke Westfalen GmbH, geläufig unter dem Namen Hülsta, hatten beim Amtsgericht Münster unlängst einen Insolvenzantrag eingereicht. Der Einrichtungsspezialist aus dem nordrhein-westfälischen Stadtlohn hatte vor rund eineinhalb Jahre schon einmal Insolvenz angemeldet. Mit einem Investor ging es schließlich weiter. Jetzt sind augenfällig auch die Nachfolgegesellschaften bankrott.
Die Entscheidung erfolge vor dem Hintergrund beträchtlicher Umsatzeinbußen sowie externer Ursachen, "die den wirtschaftlichen Betrieb des Unternehmens gegenwärtig nicht ermöglichen", hält die Kanzlei mit Blick auf die Insolvenzanmeldung fest. Hülsta sieht sich demnach mit einer herausfordernden Marktsituation im Möbelsektor konfrontiert. "Das schwache Konsumklima sowie der stockende Neubau von Wohnungen haben negative Auswirkung auf die Branche", heißt es in einer Verlautbarung der Restrukturierungskanzlei.