Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass der Modehändler Röther die fränkische Modehauskette Adler übernehmen möchte. Nun ist die Übernahme abgeschlossen. Doch wie geht es mit den Adler-Filialen weiter?
Update vom 08.08.2024: Adler-Übernahme abgeschlossen - das plant Modehändler Röther
Modehändler Röther darf die fränkische Modehauskette Adler übernehmen. Die Kartellbehörden haben der Übernahme zugestimmt, teilte die Adler AG mit Sitz in Haibach (Landkreis Aschaffenburg) in dieser Woche mit. Das Unternehmen gehört demnach ab sofort zur in Michelfeld im Landkreis Schwäbisch Hall ansässigen Unternehmensgruppe Röther. Diese betrieb bereits vorher in Deutschland und Österreich Modepark-Filialen. Die neu erworbenen Filialen sollen weiterhin unter der Dachmarke Adler geführt werden.
Kurz zuvor musste die Firma Röther einen Schicksalsschlag verkraften: Der geschäftsführende Gesellschafter Michael Röther starb "plötzlich und unerwartet" im Alter von 61 Jahren (nähere Information hierzu gibt es in diesem Artikel weiter unten).
Der bisherige Adler-Eigner war der Berliner Logistikdienstleister Zeitfracht, der Adler 2021 aus der Insolvenz übernommen und saniert hatte. Er möchte sich nach eigenen Angaben wieder stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren und trennte sich deshalb von der Modekette. Röther erhofft sich durch seinen Erwerb derweil Wachstumspotenzial mit Synergien aus Einzel- und Großhandel.
Nach der Übernahme verkauft Röther eigenen Angaben zufolge nun Mode in 175 Filialen, hauptsächlich in Deutschland und Österreich, aber auch in der Schweiz und in Luxemburg. Über den Kaufpreis vereinbarten Käufer und Verkäufer Stillschweigen. Die Adler-Modemärkte in Deutschland haben im letzten Jahr 297 Millionen Euro Umsatz und ein um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis (Ebitda) von sechs Millionen Euro erwirtschaftet. Weitere Nachrichten aus Aschaffenburg und Umgebung kannst du in unserem Lokalressort lesen.
Erstmeldung vom 29.07.2024: Modepark-Geschäftsführer stirbt völlig unerwartet - so geht es mit dem Familienunternehmen weiter
"Wir trauern um unseren geschäftsführenden GesellschafterMichael Röther, der plötzlich und unerwartet verstorben ist", teilt Modepark Röther am Samstag (27. Juli 2024) mit. Mit ihm verliere das Unternehmen "einen herzlichen und einzigartigen Chef". Wie der SWR berichtet, verstarb Röther bereits am Donnerstagabend (25. Juli 2024) im Alter von 61 Jahren. Er hinterlässt demnach seine Ehefrau und seinen Sohn. Erst vor wenigen Wochen war bekanntgeworden, dass der in Baden-Württemberg beheimatete mittelständische Bekleidungsfilialist Modepark Rötherdie fränkische Modehauskette Adler übernimmt.
"Für uns ist der Kauf der Adler Modemärkte GmbH ein wichtiger strategischer Schritt zum Ausbau unseres Filialnetzes", wurden Michael und Thomas Röther damals in einem Bericht der Agentur dpa zitiert. Mit der Adler-Übernahme wolle das Familienunternehmen seine Expansion weiter vorantreiben. Nach Angaben des SWR hatten die beiden Röther-Brüder das Unternehmen 1996 aus einem Modehandel in Schwäbisch Hall von ihren Eltern übernommen und seitdem konsequent weiter ausgebaut. Diesen Weg wolle man auch weiterhin verfolgen. Demnach kündigte Thomas Röther bereits an, alles daranzusetzen, die Geschäfte ganz im Sinne seines Bruders weiterzuführen.
Das 1972 gegründete Unternehmen verzeichnet gegenwärtig 51 Modepark-Standorte in zwölf deutschen Bundesländern sowie in Österreich, wie der Firmenwebseite zu entnehmen ist. Beschäftigt werden demnach insgesamt mehr als 2500 Mitarbeiter. Zur Belegschaft gehören künftig auch die zahlreichen Angestellten der Adler-Modemärkte - unter ihnen das Personal der fränkischen Filialen. Weitere Nachrichten aus Franken findet ihr hier.