Regionen mit stärkster Entwicklung in Deutschland: Drei fränkische Städte in Top 10

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Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat die Entwicklung 400 deutscher Regionen in puncto Lebensqualität, Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt untersucht. Drei fränkische Städte landeten in den Top-10 des Rankings.

Wo liegen die stärksten Regionen Deutschlands? Dieser Frage hat sich das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) im Rahmen einer großen Untersuchung gestellt. Insgesamt 400 Regionen standen beim "IW-Regionalranking 2024" in Hinblick auf Lebensqualität, Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt auf dem Prüfstand. Die Forscher beurteilten den Erfolg einer Region anhand des Niveaus (zwei fränkische Städten landeten in den Top 10) und der "beobachtbaren Dynamik (Entwicklung)", wie es in der Zusammenfassung heißt.

Dieser Artikel dreht sich um die Dynamik. Regionen unterscheiden sich in ihrem Ist-Zustand und der Dynamik teils stark. Dazu gehört vor allem die oberfränkische Stadt Hof. Sie belegt beim Niveau Rang 256, aber schafft es bei der Dynamik in die Top 10. Aber auch zwei andere fränkische Städte schneiden hier sehr gut ab. Eine landet allerdings auf dem vorletzten Platz.

Hof in deutschem Dynamik-Ranking weit vorne - auch Ansbach und Bamberg können punkten

Das IW betrachtet die Entwicklung einer Region zum Thema Energiewende und sieht den Ausbaustand der erneuerbaren Energien als "bedeutenden Standortfaktor und Wettbewerbsvorteil" für die kommenden Jahre. Der Erfolg einer Region werde zu 49 Prozent von der Lebensqualität, mit Faktoren wie private Überschuldung, Ärztedichte oder Baugenehmigungen, und zu 35 Prozent durch die Wirtschaftsstruktur (gemeindliche Steuerkraft, Gewerbesteuerhebesätze oder wissensintensive Dienstleistungen) bestimmt. 16 Prozent mache der Arbeitsmarkt mit Themen wie Beschäftigungsrate der Frauen, Altersquotient oder Anteil hoch qualifizierter Beschäftigter aus.

Das Institut betrachtete laut eigenen Aussagen Entwicklungen in einem Zwei-Jahres-Zeitraum mit 2020 als Basisjahr. Während beim Status-Quo Coburg (Rang 3) und Erlangen (Rang 6) sehr gut abschnitten, fällt die Liste bei der Dynamik ganz anders aus:

  1. Mainz
  2. Landkreis Birkenfeld
  3. Landkreis Dingolfing-Landau
  4. Offenbach am Main
  5. Leverkusen
  6. Hof
  7. Flensburg
  8. Ansbach
  9. Wiesbaden
  10. Bamberg

Migration als Erfolgsfaktor in Hof - großer Ausbaubedarf bei drei anderen fränkischen Regionen

Die Stadt Hof reagierte erfreut mit einer öffentlichen Erklärung zu der guten Platzierung. Bedeutend sei vor allem "die Integration von Migrantinnen und Migranten, die als potenzielle Arbeitskräfte einen wichtigen Beitrag zur Linderung des Fachkräftemangels leisten". Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) erklärt: "Über 2000 Menschen mit Fluchthintergrund sind bereits in den Arbeitsmarkt integriert worden. Es liegen hier weitere Potenziale, die auch für unsere Wirtschaft gut sind. Wir wollen den Erfolgskurs weiterverfolgen und Bildung, Innovation sowie nachhaltige Energien weiterhin fördern und investieren."

Auf Nachfrage von inFranken.de informiert das IW zudem, dass sich in Hof auch der "Altersquotient sowie der Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven Dienstleistungen und der Anteil der hoch qualifizierten Beschäftigten erhöht" habe. Indes sei der Anteil der privat Überschuldeten gesunken. Franken ist jedoch auch am Ende der Liste vertreten. Absteigend bis Rang 400:

  • Landkreis Freyung-Grafenau
  • Landkreis Groß-Gerau
  • Landkreis Hildburghausen
  • Landkreis Lichtenfels
  • Landkreis Greiz
  • Landkreis Görlitz
  • Landkreis Kronach 
  • Kreis Nordfriesland 
  • Schwabach
  • Landkreis Ebersberg
Vorschaubild: © geoworld/pixabay.com; Stadtwerke Hof Energie+Wasser GmbH (Archivbild); Collage: inFranken.de