Lebensqualität & Co.: Fränkische Stadt ist die drittstärkste Region Deutschlands

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Das Institut der deutschen Wirtschaft hat ein neues Ranking zu den erfolgreichsten Regionen Deutschlands veröffentlicht. Bei der Betrachtung des Status Quo landeten zwei fränkische Städte auf Platz 3 und 6 von 400.

Insgesamt 400 deutsche Regionen hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Hinblick auf ihren Erfolg untersucht. Lebensqualität, Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt stehen dabei im Fokus des "IW-Regionalrankings 2024". Der Erfolg einer Region wurde anhand des Niveaus (Status Quo) und der beobachtbaren Dynamik (Entwicklung) beurteilt. Hier unterscheiden sich die Resultate einer Region teils stark: Während eine Region beim Niveau schlecht abschneidet, punktet sie gleichzeitig bei der Dynamik. inFranken.de fasst in diesem Artikel die Niveau-Ergebnisse zusammen.

Städte und Landkreise belegen die einzelnen Plätze in der Rangfolge. Dabei zeigen sich teils große Unterschiede zwischen einer Stadt und dem dazugehörigen Landkreis. Zwei Städte aus Franken können besonders stolz sein. Sie belegen Platz 3 und 6.  In einer Zusammenfassung erklärt das IW die genauen Indikatoren für eine starke Region.

Was sind Deutschlands erfolgreichste Regionen beim Status Quo? Diese Indikatoren waren entscheidend

Die Untersuchung trägt den Titel "Ländliche Regionen als Rückgrat für den Umbau der deutschen Wirtschaft?" und bezeichnet ländliche Regionen als "Betroffene und Gestalter der Energiewende". Sie leisteten einen großen Beitrag bei der Erzeugung von Solar- und Windenergie in Deutschland und seien zugleich oft industriell geprägt. Jedoch auch Großregionen wie München und Frankfurt werden miteinbezogen.

Fast 50 Prozent des regionalen Erfolgs würden durch die Lebensqualität bestimmt. Diese werde wiederum beeinflusst durch die private Überschuldung, die Ärztedichte oder Straftaten. Die Wirtschaftsstruktur mache indes 35 Prozent aus. "Im Bereich Wirtschaftsstruktur wirkt sich die gemeindliche Steuerkraft am stärksten auf den Erfolg einer Region aus", heißt es. Weitere Indikatoren in dieser Kategorie sind das Gewerbesaldo, die Gewerbesteuerhebesätze und wissensintensive Dienstleistungen.

Faktoren des Arbeitsmarkts prägten den regionalen Erfolg zu 16 Prozent. Dazu gehöre vor allem die Beschäftigungsrate der Frauen, der Anteil hoch qualifizierter Beschäftigter und der Altersquotient, erklärt das IW.  Betrachtet wurden Entwicklungen in einem Zwei-Jahres-Zeitraum, der größtenteils das Jahr 2020 als Basisjahr abdecke. 

Zwei fränkische Städte punkten in deutschem Regionen-Ranking 

Die Top 10 äußert sich wie folgt.

  1. Landkreis München
  2. Mainz
  3. Coburg
  4. München
  5. Landkreis Starnberg
  6. Erlangen
  7. Main-TaunusKreis
  8. Landkreis Dahme-Spreewald
  9. Frankfurt am Main
  10. Hochtaunuskreis

Der regionale Erfolg in Bayern konzentriere sich zunehmend auf weniger Regionen, ist zum Hintergrund zu lesen. "Das bayerische Medical Valley mit der Stadt Erlangen (Rang 6) und dem Landkreis Erlangen-Höchstadt (Rang 12) ist der zweiterfolgreichste Wirtschaftsraum in Bayern. Stärken in der Wirtschaftsstruktur (zum Beispiel eine starke Wissensorientierung), im Arbeitsmarkt (zum Beispiel ein hoher Beschäftigungsanteil an Akademikern) und in der Lebensqualität (zum Beispiel geringe Überschuldung) zahlen auf die gute Platzierung ein."

Erlangen landet häufig auf den Top-Plätzen von Rankings. Bei einem deutschlandweiten Städteranking zum Leben und Arbeiten belegte die Stadt Erlangen frankenweit die besten Plätze. Auch in einer Analyse zum "Gesundheitsatlas Deutschland" der Krankenkasse AOK schnitt Erlangen in Hinblick auf Krankheitshäufigkeiten frankenweit am besten ab. Ein Erlanger Arzt schaffte es außerdem in die deutschlandweite Top 10 der Allgemeinmedizin. Und bei den Städten mit den besten Sportangeboten Deutschlands landete Erlangen vergangenes Jahr auf Platz 2. 

Coburg fränkischer Sieger - Wunsiedel, Hof und Bayreuth Schlusslichter

Die Stadt Coburg schnitt sogar noch besser als die Vorzeigestadt Erlangen ab. Der Landkreis Coburg liegt jedoch mit Platz 213 weit dahinter. Auch Wunsiedel im Fichtelgebirge (Rang 215), Hof (Rang 256) und Bayreuth (Rang 268) liegen in der zweiten Hälfte des Rankings. 

Hof konnte jedoch zum Thema "Beliebteste Hochschulen und Universitäten" überzeugen und ergatterte den ersten Platz beim Award 2024 des Kölner Bildungsberater-Portals StudyCheck. Bei einem Ranking zur echten Einkommensverteilung bewies sich der Landkreis Hof zudem als "Aufsteiger". Bayreuth glänzt immer wieder mit seiner Universität. Diese landete kürzlich bei einem Studien-Ranking unter den besten fünf Prozent weltweit.

Vorschaubild: © Daniel Krüger/inFranken.de; Lena Büttner/inFranken.de; Collage: inFranken.de