Druckartikel: Tag des Offenen Denkmals 2023: Das sind die Highlights in Franken am Sonntag - Felsenkeller, Jugendstilbad, Eisenbahn

Tag des Offenen Denkmals 2023: Das sind die Highlights in Franken am Sonntag - Felsenkeller, Jugendstilbad, Eisenbahn


Autor: Stefan Lutter

Franken, Freitag, 08. Sept. 2023

Der Tag des offenen Denkmals 2023 steht an. Bei der Masse von Veranstaltung fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Wir haben das Programm durchforstet und einige der zahlreichen Highlights in Franken gesammelt. Sie eignen sich bestens für einen Sonntagsausflug mit der ganzen Familie.
Kann am Tag des offenen Denkmals besichtigt werden: der historische Getreidespeichers in Behringersmühle Foto: Martin  Kopp


Mit dem Tag des offenen Denkmals findet am Sonntag, 10. September 2023, das größte Kulturevent in Deutschland statt. Mehr als 5500 Denkmale können laut der veranstaltenden Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in ganz Deutschland besichtigt und entdeckt werden. Wir haben eine Auswahl von Aktionen und Veranstaltungen zum Denkmaltag 2023 in Franken herausgesucht, zu denen ein Ausflug lohnt.

"Talent Monument": Das steckt hinter dem Motto des diesjährigen Denkmaltags

2023 steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto "Talent Monument" und damit die Frage im Fokus: Was macht ein Denkmal zu einem Denkmal, und welche bislang unerkannten Denkmal-Talente haben mehr Aufmerksamkeit verdient? Der Aktionstag feiert mit dem Motto nicht nur die Besonderheiten jedes einzelnen Monuments, die als Fundament der Gesellschaft das Bild unserer Städte, Regionen und Landschaften prägen: Er gibt auch den Talenten hinter den Denkmalen eine Bühne. Sie gestalten seit 30 Jahren den Tag des offenen Denkmals und sorgen mit ihrem Engagement dafür, dass erfahr- und erlebbare Relikte vergangener Zeiten für die Zukunft erhalten bleiben.

Laut DSS ist die Leitidee des Tags des offenen Denkmals, einmal im Jahr historische Gebäude und Orte für die Öffentlichkeit zu öffnen, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Der Besuch ist in der Regel kostenfrei. Vielerorts warten Sonderführungen, Handwerksvorführungen und ein buntes Rahmenprogramm auf Kulturinteressierte.

So lässt sich in allen Regionen Deutschlands einen Tag lang Denkmalschutz live erleben. Restauratoren über die Schulter schauen, archäologische Ausgrabungsstätten erkunden oder sonst verschlossene Kellergewölbe einer Burg bestaunen: Das Programm begeistert jedes Jahr mehrere Millionen Denkmalfreunde.

Tag des offenen Denkmals in Franken - das sind die Highlights 2023

In Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken finden am Sonntag (10. September 2023) zahlreiche Orte zu Besichtigungen, Führungen, Wanderungen, "Tagen der offenen Tür" und Erlebnissen statt. Wir haben mehrere Tipps gesammelt und nach den fränkischen Regierungsbezirken sortiert.

Video:




Unsere Ausflugsempfehlungen wurden auf Basis der Daten der offiziellen Webseite des Tages des offenen Denkmals sowie des Angebots des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (BLFD) zum Thema zusammengestellt. Die Details zu den Veranstaltungen wie Adressen und Zeiten stammen von diesen Seiten.

Die Nummerierung der einzelnen Aktionen dient lediglich der besseren Übersicht und stellen keine Wertung dar.

Tipps zum Tag des offenen Denkmals in Oberfranken:

1. Wohn- und Sterbehaus Jean Pauls in Bayreuth:

Im Wohn- und Sterbehaus Jean Pauls, Friedrichstraße 3 und 5, kann von 11 bis 17 Uhr der historische Garten besichtigt werden. Außerdem werden kleinere Vorarbeiten als Showbaustelle von Jugendlichen der Jugendbauhütte Regensburg durchgeführt. Weiterhin sind für einen angeregten Austausch neben der Jugendbauhütte auch Mitarbeiter der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu den geplanten Sanierungsmaßnahmen an der ehemaligen Stadtbefestigung vor Ort.

Buchtipp: Bruckmann Wanderführer - Entdeckertouren Fränkische Schweiz

2. Bayreuther Felsenkeller:

Zum Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals passt auch die Bayreuther Unterwelt. Von Wassermanagement und (Bier-)Lagerflächen über unterirdische Operationssäle bis hin zu Schutzräumen und versteckten Kapellen gibt es einen Überblick über die mehr oder minder industrielle Nutzung und andere Besonderheiten der Felsenkeller Bayreuths. Die Talente der Felsenkeller der Bayreuther Unterwelt sind vielfältig und eine Entdeckung wert. Zum Tag des Offenen Denkmals lädt der Förderverein Industriemuseum Bayreuth (IMB) in die "Bayreuther Unterwelten" ein. Neben der monatlichen Industrieführung öffnen zu diesem Anlass mehrere Eigentümer ihre Felsenkeller für kleine, wagemutige Besuchergruppen.

  • 10 bis 12.15 Uhr: Folgende Felsenkeller sind mit Führung für Kleingruppen öffentlich zugänglich:
    • "Kapelle im Hetzennest", Treffpunkt Adlerstraße 16
    • "99 Gärten", Treffpunkt 99 Gärten 16
    • "Kreuzbräu", Treffpunkt Kreuz 8
  • Die Führungen finden auf eigene Gefahr statt. Festes Schuhwerk und eine Taschenlampe sind erforderlich.
  • 12.30 bis 13.30 Uhr: Führungen in den Keller unter der Schlosskirche durch Stadtheimatpfleger Norbert Hübsch.
    Treffpunkt: im Harmoniehof.
  • 13.30 bis 15 Uhr: Unter dem Motto "Auf den Spuren der Industrie: Bayreuther Unterwelten” lädt der Förderverein Industriemuseum Bayreuth (IMB) zu seiner 10. Industrieführung ein. Vom Hauptbahnhof aus führt die Route diesmal unter den Gleisen zur Markgrafenallee und von dort die Brandenburger Straße hinauf zum Felsenkellersystem Stern von St. Georgen. Die Führung wird von Florian André Unterburger geleitet. Treffpunkt: Vorplatz Hauptbahnhof.
  • Von 15 bis 16.30 Uhr: Die denkmalgeschützte Felsenkelleranlage „Stern von St. Georgen“, ein verborgenes, mehrdimensionales Monument, erschließt sich vom Kellerhof. Von diesem Zentrum des Sterns aus erläutern die Quartiersmanagerin Architektin Ulrike Färber und Vertreter des Fördervereins IMB die Besonderheiten dieser Felsenkelleranlage einschließlich der Möglichkeit, die Keller zu besichtigen. Die Führung erfolgt auf eigene Gefahr. Festes Schuhwerk und eine Taschenlampe sind erforderlich.
  • Von 16.30 bis 17 Uhr: Kurzspaziergang über den barocken Straßenmarkt und durch das Sanierungsgebiet St. Georgen zum Bahnhof St. Georgen. Von dort optional gemeinsame Bahnfahrt nach Weidenberg zu einigen ab 17.30 Uhr geöffneten Kellern in der Kellergasse „Am Buchert“.
  • Treffpunkt jeweils im Kellerhof St. Georgen, Kellerstraße 6 bis 12. Die Führungen sind kostenfrei.

3. Sonderöffnung der Katakombe im Schlosspark Fantaisie in Donndorf 

Von 14 bis 16 Uhr erfolgt eine Sonderöffnung der Katakombe im Schlosspark Fantaisie in Donndorf bei Bayreuth. Die Besichtigung ist kostenlos; es ist keine Anmeldung erforderlich.

4. Schlosspark Hohenstein und weitere Angebote im Landkreis Coburg:

Im Schlosspark Hohenstein wird der Aktionstag im Coburger Land um 10 Uhr durch Landrat Sebastian Straubel eröffnet. Direkt im Anschluss daran werden vormittags zwei Führungen durch die Parkanlage im Ahorner Gemeindeteil angeboten. Eine Anmeldung vorab ist nicht nötig.

Bei einem Rundgang durch das Kloster Mönchröden (Führungen um 13 und 14 Uhr) oder einer Führung über den jüdischen Friedhof Autenhausen (Führung um 14 Uhr) gibt es interessante historische Fakten aus vergangenen Zeiten. Privatere Einblicke gewähren unter anderem das Schloss Heldritt (Führungen um 12.30 und 15 Uhr) und der Ehrlicher-Hof in Ahorn (geöffnet von 14 bis 17 Uhr) sowie Schloss Rosenau in Coburg (Fotoausstellung im ehemaligen Wirtschaftsgebäude von 9 bis 17 Uhr). Das Heimatmuseum Grub im Reichenbachhaus (geöffnet von 14 bis 17 Uhr) sowie das Gerätemuseum Ahorn (geöffnet von 14 bis 17 Uhr) haben an diesem Tag ebenfalls geöffnet und runden damit das Coburger Angebot ab.

5. Banzer Stiftskirche im Kreis Lichtenfels

Die kleinen Bilder sind aus verschiedenen Hölzern, Perlmutt und Elfenbein gestaltet und zeigen überlieferte Begebenheiten aus dem Leben des heiligen Benedikt. Sie zieren das Chorgestühl hinter dem Hochaltar der Banzer Stiftskirche. Dieses hat Johann Georg Nestfell (1694-1762), Hofschreiner des Grafen von Schönborn und nebenbei auch Erfinder von Patentmaschinen, 1749/50 für die damalige Klosterkirche der Benediktinerabtei gestaltet. Den Augen der Besucherinnen und Besucher der Banzer Stiftskirche bleibt es normalerweise verborgen.

Am „Tag des offenen Denkmals“, am Sonntag, 10. September 2023, sind aber alle Interessierten eingeladen, einen Blick darauf zu werfen. Denn es wird als Besonderheit Holz verarbeitender Handwerkskunst eines der Objekte sein, die an diesem Tag im Fokus stehen. Bis dahin wird auch ein Teil des Gestühls in neuem bzw. in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlen – denn aktuell wird es restauriert. Ein weiteres Kleinod im Landkreis, das seine Türen am Tag des offenen Denkmals öffnen wird, ist die ehemalige Schäferei von Banz, der ehemalige Heinachhof zwischen Schönsreuth und Kösten.

6. Getreidespeicher und Schloss Hundshaupten im Landkreis Forchheim

Der Historische Getreidespeicher und das Empfangsgebäude Bahnhof Behringersmühle können von 10-17 Uhr besichtigt werden. Der Speicher zeigt
die vollständig erhaltene Technik zur Verteilung des Getreides in verschiedene Kammern. Das Schloss Hundshaupten, eine vierflügelige Burganlage mit großer Fachwerkscheune aus der Wende zum 17. Jahrhundert und einer kleinen Scheune aus der Wende zum 19. Jahrhundert, öffnet ebenfalls von 10-17 Uhr die Pforten.

Die Filialkirche St. Johannes der Täufer in Schirnaidel hat von 13-17 Uhr geöffnet und bietet um 14 Uhr und um 16 Uhr bzw. nach Bedarf
Kirchenführungen an. Von 10:30 Uhr bis 17 Uhr kann das Spoerlhaus in Hiltpoltstein besucht werden. Das Haus war von 1503 bis 1806 das Brauhaus des ehemaligen Nürnberger Pflegeamtes Hiltpoltstein. Zudem stehen Oldtimer im Umfeld. Die Synagoge Ermreuth wurde 1822 als eine der größten und prächtigsten Landsynagogen in Oberfranken erbaut. Sie hat am Tag des Denkmals von 14 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Von 14 Uhr bis 18 Uhr ist zudem die Ausstellung geöffnet.

Im Landkreis Bamberg können unter anderem Schlösser, Kirchen und "Hölzerne Männer" begutachtet werden - noch mehr Infos gibt es in unserem separaten Artikel.

Tipps zum Tag des offenen Denkmals in Mittelfranken:

1. Zahlreiche Aktionen in Nürnberg

"Ein Dorf auf dem Weg in die Moderne“ – Großreuth hinter der Veste: Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mischte sich zeitgenössische Architektur unter den bäuerlichen Baubestand, die eine Veränderung des gewachsenen Dorfbilds herbeiführte. Dies zeigte sich mit dem Bau von doppelstöckigen Bauernhäusern, der Errichtung von Mietshäusern, aber vor allem mit der Eröffnung des ersten Nürnberger Flughafens im Jahr 1933. Bei Führungen werden die „neuen“ Häuser im Dorf erläutert und die letzte originale, jetzt denkmalgeschützte Flugzeughalle besichtigt.

  • Führungen: von 10 bis 14 Uhr zu jeder vollen Stunde durch Mitglieder der Nürnberger Bauernhausfreunde e. V., barrierefrei, Treffpunkt: Großreuther Straße 98, ÖPNV: Haltestelle Kurzer Steig, Bus Linie 46 oder Haltestelle Langer Steig, Bus Linie 47.

"Ein Bollwerk braucht Verstärkung“ – Sanierungsarbeiten der Äußeren Stadtgrabenstützmauer am Spittlertorgraben: Die Führung entlang des Spittlertorgrabens bis zur Tiergärtnertorbastion gibt einen bauhistorischen Einblick in die Entstehungszeit der Mauern, ihrer Funktion und Nutzung, Instandhaltung und in die in der Neuzeit erfolgten Änderungen mit Einwirkungen der modernen Stadt auf das Bauwerk. Bei den laufenden Sanierungsarbeiten an den Befestigungen der Stadt treten bauzeitliche Besonderheiten und Überraschungen zutage.

  • Führung: 12.30 Uhr, durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Nürnberg und Gregor Stolarski, Landesgewerbeanstalt Bayern, circa zwei Stunden, nicht barrierefrei, maximal 30 Personen. Treffpunkt: Ausgang U-Bahnstation Plärrer im Stadtgraben (an der Ludwigstorbrücke), Ausstieg auf halber Strecke ist möglich (Hallertor). ÖPNV: Haltestelle Plärrer – U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse. Voranmeldung erforderlich per Mail an denkmalschutz@lga.de.

Sanierung der Stadtmauer und ihrer Bestandteile: Die Führung beginnt entlang der Stadtmauer und führt zur Besichtigung der Plattform des Laufer Torturms. 2030 wird Nürnberg Austragungsort der Landesgartenschau Bayern sein. Bis dahin wird sich an der Stadtmauer einiges verändern. Der Marientorzwinger erhält einen Pocket-Park, der Laufer Torturm ist der erste der vier barocken Türme, der saniert sein wird und etliche Meter Grabenfuttermauer werden instandgesetzt. Der Rundgang geht auf die der Öffentlichkeit verborgenen Aspekte der Sanierungen ein.

  • Führung: 10 Uhr, 75 Minuten, durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Nürnberg, nicht barrierefrei, Baustelle: festes Schuhwerk erforderlich. Treffpunkt: Eingangsbereich Laufer Torturm. ÖPNV: Haltestelle Rathenauplatz – U Bahnen, Straßenbahnen und Busse.

"Nürnberg-Liebe: Gelebte Denkmalpflege“ - Museum |22|20|18|: Mit Experten ins Gespräch kommen: Kurzführungen zur Denkmalpflege mit Michael Taschner und Harald Pollmann, Altstadtfreunde Nürnberg e. V. Im Jahr 2023 feiern nicht nur die Altstadtfreunde Nürnberg ihren 50. Geburtstag, sondern auch das Bayerische Denkmalschutzgesetz. Herausragendes haben die Altstadtfreunde erreicht, manche Vorhaben aber konnten nicht verwirklicht werden. Die Ausstellung geht der Frage nach: Was ist Denkmalpflege? Soll die Liebe zur Heimatstadt wachsen, braucht es historisch gewachsene Architektur.

  • Führungen: von 11 Uhr bis 16.30 Uhr, Beginn jede halbe Stunde, durch die Altstadtfreunde Nürnberg e. V., nicht barrierefrei, Treffpunkt: Kühnertsgasse 18-22. ÖPNV: Haltestelle Marientor, Straßenbahn-Linie 8 oder Haltestelle Lorenzkirche, U-Bahnlinie 1.

Kongresshalle: Die Kongresshalle ist bereits seit vielen Jahren ein Ort der Kultur: Im südlichen Kopfbau des monumentalen Gebäudes haben seit 1963 die Nürnberger Symphoniker ihre Heimat, im nördlichen Kopfbau wurde 2001 das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände eröffnet. Nun wird auch der bislang leerstehende Rundbau der Kongresshalle für eine kulturelle Nutzung erschlossen: Hier entstehen die sogenannten „Ermöglichungsräume“, die Künstlerinnen und Künstlern aller Sparten über 7 000 Quadratmeter Fläche für Ateliers, Probe-, Ausstellungs- und Aufführungsräume bieten. Die neue Spielstätte des Staatstheaters wird zur Spielzeit 2027/28 ebenfalls in die Kongresshalle ziehen. Hier werden die Sparten Musiktheater, Tanz und Konzert arbeiten, proben und auftreten, während das Stammhaus am Richard-Wagner-Platz umfassend saniert und erweitert wird. Die Rundgänge geben Einblicke, wie in den bislang verschlossenen Räumen des Kongresshallen-Rundbaus ein neues Kunstareal entsteht. Vor Ort werden die Planungen für die Kulturvorhaben erläutert.

  • Führungen: von 11 bis 15 Uhr, Beginn alle 60 Minuten (und nicht wie in den Nachrichten aus dem Rathaus Nr. 898 vom 31. August 2023 gemeldet von 10 bis 16 Uhr, Beginn alle 20 Minuten), durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Nürnberg/Stabstelle ehemaliges Reichsparteitagsgelände und Projektbaudienststelle Kulturgroßbauprojekte, maximal 25 Personen pro Führung, Treffpunkt: Bayernstraße 110, Parkplatz Doku-Zentrum, ÖPNV: Straßenbahn-Haltestelle Doku-Zentrum, Straßenbahn-Linien 6 und 8, Voranmeldung erforderlich: kostenlose Karten ab Montag, 4. September, im Internet unter nuernberg.de/internet/kongresshalle/#termine.

Ein Jugendstilbad erwacht aus dem Dornröschenschlaf: Das lange leerstehende Volksbad wird aus seinem über 30 Jahre währenden Dornröschenschlaf erweckt. Erbaut wurde das städtische Volksbad nach Plänen von Friedrich Küfner von 1911 bis 1914. Als damals größtes Hallenbad Deutschlands wurde es im Jahr 1914 eröffnet. 1994 musste die Stadt aufgrund gestiegener Ansprüche an Schwimmbäder und Sanierungsstau das Bad schließen. 2025 soll das Volksbad nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen als öffentliches Schwimmbad mit modernem Wellnessbereich wiedereröffnet werden.

  • Führungen: von 11 bis 15 Uhr durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Nürnberg, Beginn alle 15 Minuten, maximal 25 Personen pro Führung, nicht barrierefrei, Baustelle: festes Schuhwerk erforderlich, Treffpunkt: Rothenburger Straße 10, ÖPNV: Haltestelle Plärrer, U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse. Voranmeldung erforderlich: kostenlose Karten ab Montag, 4. September, im Internet unter nuernbergbad.nuernberg.de/.

2. Saugraben und Sebalder Reichswald in Erlangen

Die kleinsten Denkmäler wird man wohl im Sebalder Reichswald besichtigen können. Dort kann man im Rahmen einer geführten Radtour Flur- und Naturdenkmäler entdecken. Das größte Baudenkmal, das bislang an einem Tag des offenen Denkmals gezeigt wurde, ist das sogenannte Blaue Hochhaus, ein ehemaliges Verwaltungshochhaus, dem man an diesem Tag (fast) aufs Dach steigen kann. Aufs und ums Dach geht es auch in der Hugenottenkirche. In kleinen Gruppen kann man den Dachstuhl besichtigen, außerdem wird eine Ausstellung über die geplante Sanierung informieren.

Im Dornröschenschlaf schlummert seit langer Zeit der sogenannte Saugraben entlang der Nördlichen Stadtmauerstraße. Ein Bücherflohmarkt und andere Aktivitäten zum Mitmachen werden ihn an diesem Tag wieder mit Leben füllen. Das Verbindungshaus des Corps Onoldia, das mitten in der belebten Nürnberger Straße steht, wird am Tag des offenen Denkmals ebenfalls seine Pforten öffnen und Einblicke ins Innere des Gebäudes und in die Historie des Corps gewähren.

3. Fürther Altstadt und Comödie

Fürther Altstadt: Eine wichtige Handelsstraße führte einst durch Fürth und hinterließ ihre sichtbaren Spuren im Stadtbild. Bereits am Treffpunkt Königstraße 1a erwartet die Teilnehmenden um 11 und 13 Uhr ein spannendes Umfeld, unter anderem mit einer ehemaligen Tankstelle. Stadtbild-Pflegerin Michaela von Wittke und Ludger Gburek von der Unteren Denkmalschutzbehörde erklären, führen und leiten den Blick auf die Besonderheiten, die sich entlang der „Handelsstraße“ bis zur Gustavstraße 3 aneinanderreihen.

Amazon-Buchtipp: Kraftplätze in Franken 2 - Geomantischer Guide zu Kultstätten und energetischen Orten

Wohnhaus Gustavstraße 3: Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz führt durch Anwesen, in dem sich früher die „Bäckerei Landauer“ befand und das aktuell kurz vor der Sanierung steht.  Dabei erzählt sie Interessantes zur Geschichte des im 17. Jahrhundert errichteten Gebäudes in Fürths beliebter Kneipenstraße. Besichtigungstermine: 12.15, 12.35, 12.55 Uhr sowie 14.15, 14.35 und 14.55 Uhr.

Comödie Fürth: Das um 1906 von Otto Holzer errichtete Berolzheimerianum diente zunächst als Volksbildungshaus mit Bücherei und wurde aus Anlass der bevorstehenden einhundertjährigen Zugehörigkeit Fürths zu Bayern vom Kommerzienrat Heinrich Berolzheimer zusammen mit seinen Söhnen Emil und Philipp gestiftet. Seit 1998 wird das Gebäude von den Betreibern der Comödie Fürth für Theaterveranstaltungen genutzt. Es fanden zahlreiche Umbauten und Modernisierungen statt. Ferner erfolgte die Errichtung des Grüner Brauhauses als gastronomische Einrichtung. Führungen finden um 11 und 13 Uhr statt. Treffpunkt: Comödienplatz 1.

4. Schlosskirche Ellingen

Im Rahmen der Aktion "Sakrale Landschaften Ellingen – Kirchen einer kleinen Land- und Residenzstadt" ist die Schlosskirche Ellingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen  bei freiem Eintritt von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Sonst nicht zugängliche Gebäudeteile sind an diesem Tag zu sehen wie beispielsweise die Sakristei, die Chororatorien und das Erdgeschoss des Glockenturms. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schloss- und Gartenverwaltung Ansbach stehen für Fragen und Erklärungen zur Verfügung. Das Staatliche Bauamt Ansbach informiert über aktuelle und bevorstehende Sanierungsmaßnahmen an und in der Kirche. Für Kinder gibt es ein Rätsel sowie Bastel- und Spielangebote im Schlosshof.
Folgende Kirchen sind am Tag des offenen Denkmals ebenfalls geöffnet: Stadtpfarrkirche, Christuskirche, Maxkirche, Spitalkirche und die Mariahilf-Kapelle. Die Besichtigung ist kostenlos; es ist keine Anmeldung erforderlich.

5. Seltene Einblick im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim

Üblicherweise ist die Aumühle des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim für Besucherinnen und Besucher nicht zugänglich, dort ist seit 1990 die Museumsverwaltung untergebracht. Anlässlich des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, aber führen Museumsleiter Dr. Herbert May und Johanna Kemmler, wissenschaftliche Volontärin, in der Zeit zwischen 13:00 und 17:00 Uhr durch das Gebäude. Im Museum Kirche in Franken ist an diesem Tag eine Sonderführung zum Thema "Talent Spitalkirche" sowie ein Mitmachprogramm für Kinder geplant. 

Tipps zum Tag des offenen Denkmals in Unterfranken:

1. Der Dicke Turm in Eibelstadt

Der Rundturm der alten Stadtbefestigung von Eibelstadt (Kreis Würzburg) stammt aus dem 1562. Seine charakteristische Dachform ist die der Welschen Haube, welche über die Jahrhunderte erhalten blieb. Die Dachsanierung erfolgte als denkmalgerechte und fachtechnisch kompetente Dachsanierung in Mönch-Nonnen-Ziegeltechnik unter Erhalt der Welschen Haube 2021. Der Turm kann am Sonntag zwichen 14 und 17 Uhr besichtigt werden. 

2. "Mittlere Holzmühle" in Remlingen

Von 13 bis 17 Uhr veranstaltet das Mühlenmuseum Remlingen (Landkreis Würzburg) Führungen durch die "Mittlere Holzmühle" statt. Zudem wird das Mahlwerk in Gang gesetzt.. Der Ort ist bereits seit dem Jahr 815 Mühlenstandort. Die Sandsteingebäude stammen teilweise aus dem Jahr 1737, das heutige Mühlengebäude ist datiert auf 1854.

3. Das ehemalige evangelische Gemeindehaus in Bad Kissingen

Das Gebäude in der Salinenstraße 2, das dank seiner kulturellen und künstlerischen Bedeutung 2021 unter Denkmalschutz gestellt wurde, gehört zu den eher unscheinbaren Denkmalen der Kurstadt und wird darum am 10. September 2023 bei zwei Führungen um 13:00 und um 15:00 Uhr vorgestellt.
Treffpunkt ist am Haupteingang in der Salinenstraße 2.

4. Schlossparkführung auf dem Schwanberg am Rödelsee

Der Schlosspark Schwanberg im Landkreis Kitzingen bezaubert die Besucher zu jeder Jahreszeit. Er gehört zu den wenigen Schlossparks, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt wurden. Ein Spaziergang durch den acht Hektar großen Park ist ein Ausflug in die Geschichte der Gartenkunst. Der Park ist am Samstag von 7 bis 23 Uhr und am Sonntag von 7 bis 23 Uhr geöffnet. 

Schlossparkführungen werden zu folgenden Terminen angeboten: 

  • Samstag: 10:00 Uhr, 12:00 Uhr, 14:00 Uhr und 16:00 Uhr;
  • Sonntag: 14:00 Uhr und 16:00 Uhr

5. Beweglicher Denkmal-Star: Führung im historischen Eisenbahnwaggon in Fladungen 

Das Fränkisches Freilandmuseum in Fladungen im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld hat sich für den Denkmaltal eine ganz besondere Aktion ausgedacht: Auf der Museumsbahnstrecke zwischen Fladungen und Mellrichstadt kommen unterschiedliche historische Lokomotiven und Waggons zum Einsatz. Der Waggon „140 202 Schwerin“ (Bj. 1934, Fa. Rathgeber in München) ist ein echter Denkmal-Star. Er wurde in die bayerische Denkmalliste aufgenommen. Im Rahmen einer halbstündigen Führung kann er exklusiv am Tag des offenen Denkmals besichtigt werden.

  • Adresse:
    • Bahnhofstraße 19
    • 97650 Fladungen
  • Zeiten:
    • Sonntag, 10.09.2023 13:15 Uhr
    • Sonntag, 10.09.2023 14:15 Uhr
    • Sonntag, 10.09.2023 15:15 Uhr

Bundesweiter Denkmaltag - Programm und App 

Über 500 Denkmal-Touren gibt es in diesem Jahr zu entdecken: Das gesamte bundesweite Programm ist hier online einsehbar. Wer es handlicher mag, greift auf die offizielle App zum Tag des offenen Denkmals zurück. Die App ist dank stetiger Updates der perfekte Begleiter und kann kostenfrei für Android (zum Download) und iOS (zum Download) heruntergeladen werden. 

Seit 1993 ist der Tag des offenen Denkmals Deutschlands größte Kulturveranstaltung und Schaufenster für die Denkmalpflege. In jedem Jahr sind zahlreiche Veranstaltende mit viel ehren- und hauptamtlichem Engagement dabei, um diese einmalige "Kulturbühne" zu gestalten. Das Motto wird auch in diesem Jahr sehr gerne aufgegriffen – 70 Prozent der Teilnehmenden beziehen sich auf das diesjährige Thema und setzen es mit kreativen Ideen um. Ob Talentshow für einzelne Denkmale oder Multitalente von Eigentümer über Handwerker bis zum Wissenschaftler – Gäste dürfen sich auf ein vielseitiges Programm verschiedener Akteure freuen.

"Von unbekannten Denkmalen bis hin zu längst vergessenen Handwerkstechniken oder Restaurierungsmethoden wird wieder viel geboten. Wir sind stolz, gemeinsam mit Veranstaltenden deutschlandweit unser Jubiläum und das ‚Talent Monument‘ feiern zu können", führt Sarah Wiechers, Teamleiterin des Tags des offenen Denkmals, aus. Die Rückmeldungen im Jubiläumsjahr von Menschen, die zum Teil seit 30 Jahren mitmachen, zeigen, dass dieser Tag für die Denkmalpflege nicht mehr wegzudenken ist. Er wird von Kulturinteressierten, die Altes neu entdecken, ebenso genutzt wie von allen Engagierten, die ihre Denkmale präsentieren.

Du möchtest Franken entdecken? Hier findest du weitere Ausflugstipps für die ganze Familie: 

Foto-Aktion zum Tag des offenen Denkmals

Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals, der bundesweit von der DSD koordiniert wird, findet auch eine Foto-Aktion statt: Passend zum 30-jährigen Jubiläum und zum Motto des diesjährigen Aktionstags steht das "Talent Monument" im Fokus der Foto-Aktion. Welche Highlights gibt es in der eigenen Umgebung und was für unentdeckte Talente zeigen sich zum Tag des offenen Denkmals? Bis einschließlich 15. September 2023 können hier Denkmal-Schnappschüsse eingereicht werden.

Amazon-Buchtipp: Historische Pfade Franken - 30 Wanderungen zu Orten mit Geschichte

Mit einer kurzen Beschreibung können alle Teilnehmenden ihre eingereichten Bilder in den Kontext zum Motto stellen und hierbei die Frage beantworten: "Weshalb verbinden Sie das Motiv mit dem Motto ‚Talent Monument‘?". Der Fotowettbewerb wendet sich wieder an Fotografierende jeden Alters, bis zu drei Motive dürfen eingereicht werden. Es gelten die hinterlegten Teilnahmebedingungen.

Die Jury der DSD prämiert die besten zehn Fotos unter allen Einsendungen. Die ersten drei Plätze der ausgewählten Denkmal-Schnappschüsse dürfen sich über eine exklusive Veröffentlichung in der November-Ausgabe der MONUMENTE, dem Magazin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, freuen. Zusätzlich erhalten diese Motive einen qualitätvollen Fotodruck. Alle ersten zehn platzierten Denkmal-Schnappschüsse gewinnen ebenfalls jeweils einen Wertgutschein.

Unter dem Hashtag #denkmalschnappschuss können alle Fotos rund um den Wettbewerb mit dem Kanal des Tags des offenen Denkmals (@tagdesoffenendenkmals) auf Facebook und Instagram geteilt werden.

Hier gibt es noch mehr Tipps für Konzerte, Festivals und Veranstaltungen in Franken:

 

Amazon-Buchtipp: 111 Kirchen in Franken, die man gesehen haben muss
Artikel enthält Affiliate Links