Ein großes Reiseportal hat die schönsten Fachwerkstädte Deutschlands gekürt - darunter auch drei malerische Städte aus Franken.
Fachwerk gehört zu den eindrucksvollsten Zeugnissen deutscher Baukunst. In vielen Städten prägen die kunstvoll verzierten Häuser bis heute das Bild der Altstadt und erzählen von Jahrhunderten bewegter Geschichte. Das Online-Magazin "Reisereporter", eines der bundesweit größten und bekanntesten Reiseportale, hat eine Auswahl der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands zusammengestellt und zeigt, wo sich hierzulande die beeindruckendsten Beispiele dieser Bauweise befinden.
Bei der Fachwerkbauform bildet ein Verbund aus Holzbalken und Ständern das tragende Grundgerüst des Gebäudes. Die Zwischenräume, die sogenannten "Fächer", werden mit Materialien wie Lehm, Ziegeln oder Steinen ausgefüllt und verleihen den Gebäuden ihr charakteristisches Erscheinungsbild. Diese Handwerkskunst prägt auch drei fränkische Städte besonders. Hier erfährst du, welche fränkischen Orte es in die deutschlandweite Bestenliste des Reisemagazins geschafft haben und damit "tolle Ausflugsziele" darstellen. Wer Fachwerk und historische Baukunst lieber im kleineren Maßstab entdecken möchte, findet in unserem Leser-Ranking der schönsten Dörfer Frankens weitere sehenswerte Ziele.
Fachwerk und Geschichte im unterfränkischen Miltenberg
Zu den schönsten Fachwerkstädten Deutschlands zählt laut "Reisereporter"-Auflistung das malerische Miltenberg in Unterfranken. Die Lage der Stadt war schon in der Vor- und Frühgeschichte von Bedeutung, wovon Ringwälle und römische Kastelle zeugen. Heute prägt vor allem die historische Altstadt das Ortsbild. Entlang enger Gassen stehen zahlreiche Fachwerkhäuser, teils schief und verwinkelt, die über Jahrhunderte hinweg erhalten geblieben sind. Besonders rund um den Marktplatz und die Gasse Schnatterloch zeigt sich die typische fränkische Fachwerkarchitektur in ihrer ganzen Vielfalt. Die charmante "Perle am Main" verzaubert immer wieder Besucher.
Das älteste bekannte Fachwerkhaus Miltenbergs stammt aus dem Jahr 1339. Viele weitere Gebäude aus späteren Epochen säumen die Straßen und veranschaulichen die einstige Bedeutung der Stadt zwischen Spessart und Odenwald. Zu den markanten Bauwerken zählen der Alte Marktplatz, das "Gasthaus zum Riesen" als älteste Fürstenherberge Deutschlands sowie der Marktbrunnen, den der Bildhauer Michael Junker 1583 aus rotem Sandstein schuf. Seine Gestaltung mit tanzenden Putten gilt als Beispiel für die reiche Handwerkstradition der Region.
Oberhalb der Altstadt erhebt sich die Mildenburg, die um das Jahr 1200 errichtet wurde. Von ihrem Standort lässt sich das Stadtbild mit seinen Fachwerkzeilen und dem Mainverlauf überblicken. Der Weg dorthin führt durch Kopfsteinpflastergassen und an alten Gärten vorbei und macht die historische Struktur Miltenbergs besonders anschaulich. Die Stadt bietet damit ein gut erhaltenes Beispiel fränkischer Baukultur im Übergang zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Zwischen Mittelalter und Barock: Bambergs einzigartige Baukultur
Bamberg zählt dem Reiseportal zufolge ebenso zu den schönsten Fachwerkstädten Deutschlands und vereint Gärtnerstadt, Inselstadt und Bergstadt in einem einzigartigen Stadtbild. Seit 1993 gehört die oberfränkische Stadt mit ihrem weitgehend unversehrt erhaltenen historischen Kern zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Stadtbild ist von der Regnitz geprägt, die sich durch die Altstadt schlängelt und auf mehreren Inseln verteilt. Besonders bekannt ist das Alte Rathaus, das auf einer künstlichen Insel im Fluss errichtet wurde. Es gilt als eines der originellsten Rathäuser Deutschlands und ist eines der meistfotografierten Bauwerke der Stadt. Auch unsere Leserschaft hat Bamberg zur schönsten Stadt Frankens gewählt.
Das Rathaus wurde auf Pfählen in die Regnitz gebaut, nachdem der damalige Bischof den Bürgern kein Land auf seiner Seite des Flusses zur Verfügung gestellt hatte. So entstand das Gebäude an der Grenze zwischen der bischöflichen Bergstadt und der bürgerlichen Inselstadt. Ein besonderes Merkmal ist das angebaute Rottmeisterhaus, ein mittelalterliches Fachwerkhaus, das 1386 erstmals urkundlich erwähnt wurde und scheinbar über dem Wasser schwebt. Ursprünglich im gotischen Stil errichtet, erhielt das Rathaus im 18. Jahrhundert barocke Elemente, darunter die bekannten Fassadenmalereien von Johann Anwander.