Erste Angelversuche mit den Kleinen? Mit diesen Tipps und Tricks wird der Angelausflug zu einem vollen Erfolg. Das Beste: Durch ein neues Gesetz ist Angeln für Kinder im Jahr 2025 so einfach wie noch nie zuvor.
Du gehst gerne angeln und möchtest dein Hobby auch mit deinen Kindern teilen? Gerade in jungem Alter bringt der Freizeitsport viele wertvolle Erfahrungen mit sich. Weshalb du gemeinsam mit deinen Kindern einen Angelausflug unternehmen solltest und ab welchem Alterwelche Regeln gelten, erfährst du hier. Außerdem: Wir stellen dir einige der schönsten Angelstellen in ganz Franken vor, die auch für Tagesausflügler geeignet sind.
Angeln ist ein Erlebnis, das nicht nur den familiären Zusammenhalt stärkt, sondern auch in vielerlei Hinsicht das Kind prägt. Wer mit seinen Liebsten zum ersten Mal gemeinsam am Wasser sitzt, merkt: Die Natur wird zum Abenteuerspielplatz und gleichzeitig zum Klassenzimmer. Fernab von Alltagsstress und digitaler Dauerbespaßung lernen Kinder beim Angeln zur Ruhe zu kommen und die Natur wertzuschätzen. Denn Angeln ist viel mehr als das Warten auf den ersten Biss: Kinder erleben hautnah, wie sich Geduld auszahlen kann.
Aus pädagogischer Sicht fördert das Angeln nicht nur die Ausdauer und das Naturverständnis, sondern auch Verantwortungsbewusstsein. Kinder sehen, dass es sich bei Fischen nicht um "Gegenstände" handelt, sondern um Lebewesen, mit denen respektvoll umgegangen werden muss. Der Umgang mit dem gefangenen Fisch – egal ob mitgenommen oder wieder freigelassen – kann ein guter Anlass für Gespräche über Nahrung, Kreisläufe der Natur und Wertschätzung gegenüber Tieren sein.
Auch wichtig: Kinder lernen durch Nachahmung. Um also das richtige Verhalten am Wasser dem Kind beizubringen, solltest du mit gutem Beispiel vorangehen. Wer sich ruhig, umsichtig und respektvoll gegenüber der Natur verhält, gibt das automatisch weiter. Dazu gehört auch Müll mitzunehmen, keine Tiere zu stören und andere Angler freundlich zu grüßen.
Ethische Debatte um Angeltechniken: Ein Hinweis zum Thema Tierwohl
Natürlich ist der Angelsport nicht frei von Kritik. Gerade bezüglich "Catch and Release" gibt es viele kritische Stimmen. Bei dieser Methode werden gefangene Fische wieder in das Gewässer zurückgesetzt. Ziel hierbei ist es, den Bestand zu schonen oder kleinere oder geschützte Arten nicht unnötig zu töten. In Teilen Deutschlands ist diese Praxis erlaubt oder sogar vorgeschrieben. Dennoch steht "Catch and Release" häufig in der Kritik.
Tierschutzverbände weisen darauf hin, dass Fische beim Fang Schmerzen, Stress und Verletzungen erleiden können. In manchen Fällen sterben Fische kurz nach dem Zurücksetzen, unter anderem durch Stress und Luftkontakt, welche Kreislaufprobleme und Orientierungslosigkeit verursachen. Aus diesen Gründen fordern viele Tierschutzorganisationen, dass Fische grundsätzlich nur zum Verzehr gefangen werden sollten.
Es ist wichtig, mit Kindern ehrlich und altersgerecht über diese Aspekte zu sprechen. Wer mit seinem Kind angelt, sollte gemeinsam überlegen: Warum fangen wir einen Fisch? Was passiert danach? Und wie können wir möglichst respektvoll mit dem Tier umgehen? Damit wird der Angelausflug auch zu einer wertvollen Lektion in Achtsamkeit und Naturverantwortung.
Vorbereitung & Praxis: So wird der Angelausflug zu einem vollen Erfolg
Ein Angelausflug mit Kindern kann eine Menge Spaß bereiten – oder frustrierend sein. Aber mit der richtigen Vorbereitung und dem Blick fürs Detail kannst du die besten Voraussetzungen für einen entspannten Tag am Wasser schaffen. Wir zeigen dir die Dinge, die du beachten musst, sodass auch kleine Angler mit einem Lächeln nach Hause gehen.
Ab wann macht Angeln für Kinder Sinn?
Es gibt kein fixes Startalter, aber ab etwa fünf bis sechs Jahren können Kinder erste Erfahrungen mit der Angelrute sammeln. Wichtig ist nur: Sie haben Interesse und genug Geduld. Der Angelausflug sollte auf die Aufmerksamkeitsspanne und das Temperament des Kindes abgestimmt sein.
Realistisch sind etwa zwei Stunden – je nach Alter und Tagesform. Gönnt euch danach doch auch noch eine kurze Pause mit Picknick oder Steine flitschen, das sorgt für Abwechslung und eine entspannte Stimmung.
Nicht jedes Kind ist von Anfang an begeistert von einem Angelausflug. Ob Interesse da ist, merkt man schon oft an den kleinen Dingen: Beobachtet das Kind gerne Tiere? Hat das Kind Spaß daran, die Natur zu erkunden? Dann stehen die Chancen gut, dass es auch Freude am Angeln entwickeln wird. Du kannst das Thema auch schon im Alltag etwas einführen, durch einen gemeinsamen Besuch im Aquarium oder auch Bücher und Filme über die Unterwasserwelt.
Welche Ausrüstung ist kindergerecht?
Eine einfache Stippe oder Teleskoprute ist für Anfänger völlig ausreichend. Kinder brauchen keine High-End-Ausrüstung, es gibt sogar spezielle Angelruten für Kinder, diese sind leichter und kürzer, sodass Kinder damit besser umgehen können.
Achte außerdem darauf, eine Aufbewahrungsbox mit Sicherheitsverschluss zu nutzen, sodass Kinder nicht einfach auf die Haken und Messer zugreifen können. Auch ein Erste-Hilfe-Set sollte immer griffbereit sein. Zusätzlich empfiehlt es sich, Sicherheitshandschuhe, Kescher, Sitzunterlage, Sonnenhut und Zeckenspray einzupacken.
Was tun, wenn nichts beißt?
Jeder Angler kennt es vermutlich: ewiges Warten und nichts tut sich. Wenn der Erfolg ausbleibt, kann auch einem Profiangler einmal die Lust aufs Angeln vergehen. Natürlich wünscht man sich für den ersten gemeinsamen Angelausflug mit Kind einen spannenden Fang, den kann aber keiner garantieren. Also was tun, wenn kein Fisch anbeißt?
Gerade beim ersten Angelausflug sollte es nicht nur ums Fangen gehen, schließlich gibt es so viel Neues zu erkunden. Der See, die Funktionsweise einer Angel, die Köder – für Kinder kann Angeln super spannend sein, auch ohne dass sie einen Fisch zu sehen bekommen. Falls doch Langeweile aufkommen sollte, kannst du auch kleine Aufgaben einbauen: Wer findet als Erstes eine Libelle? Kannst du einen Wurm finden? Oder ihr erzählt euch einfach Geschichten, während man wartet. So bleibt der Tag in guter Erinnerung – auch ohne Fang.
Das gilt seit 2025 laut neuem Gesetz – Alle Regeln für Kinder im Überblick
In Bayern gelten klare Regelungen fürs Angeln. Dank des "Zweiten Modernisierungsgesetzes", das seit dem 1. Januar 2025 gilt, ist Angeln nun familienfreundlicher als je zuvor. Wir erklären dir, was du beachten musst.
Das gilt für Kinder unter sieben Jahren
Auch die ganz Kleinen dürfen in Franken schon erste Erfahrungen mit der Angel sammeln, allerdings nur unter klaren Bedingungen. Für das sogenannte "Schnupperangeln" müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Begleitung durch eine volljährige Person, die einen gültigen staatlichen Fischereischein besitzt.
Das Kind darf nicht eigenständig angeln, sondern nur im Rahmen der Begleitung mitwirken, etwa beim Halten der Route oder beim Einholen der Schnur.
Es dürfen nur maximal zwei Handangeln verwendet werden.
Die Aufsichtsperson trägt die volle Verantwortung für das Kind und den tierschutzgerechten Ablauf.
Es muss ein gültiger Erlaubnisschein für das Gewässer vorliegen.
Das gilt für Kinder von sieben bis dreizehn Jahren
Seit 2025 ist das Angeln für Kinder in Bayern deutlich unkomplizierter geworden. Der bisher notwendige "Jugendfischereischein" wurde abgeschafft, das bedeutet: Kinder dürfen ab dem siebten Lebensjahr offiziell und ganz legal angeln. Trotzdem gelten noch einige Regelungen:
Begleitung durch eine volljährige Person, die einen gültigen staatlichen Fischereischein besitzt.
Es liegt ein gültiger Erlaubnisschein für das Gewässer vor (für den Erwachsenen oder das Kind, je nach Betreiberregelung)
Es dürfen nur maximal zwei Handangeln verwendet werden.
Die verantwortliche Aufsichtsperson bleibt stets in der Nähe und übernimmt gegebenenfalls das Hakenlösen, Betäuben oder Töten des Fisches.
Die Aufsichtsperson trägt die volle Verantwortung für den tierschutzgerechten Ablauf.
Das gilt für Jugendliche ab vierzehn Jahren
Ab dem vierzehnten Geburtstag ändert sich rechtlich einiges: Jugendliche dürfen nun – nach erfolgreich bestandener Fischerprüfung – eigenständig angeln, also ganz ohne Begleitperson. Damit gelten für sie die gleichen Regeln und Pflichten wie für erwachsene Angler:
Es liegt ein gültiger Erlaubnisschein für das Gewässer vor.
Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften zu Schonzeiten, Gerätebegrenzungen, Fangmengen und tierschutzgerechtem Umgang.
Die Verantwortung für das Verhalten am Wasser und den Umgang mit dem Fisch liegt beim Jugendlichen.
Übrigens: Die staatliche Fischereiprüfung kann bereits ab zwölf Jahren abgelegt werden, der Schein wird aber erst ab dem vierzehnten Lebensjahr gültig und das gilt dann bis auf Lebenszeit.
Jugendfischerei in Franken
In ganz Franken gibt es viele aktive Jugendfischerei-Vereine. Die Jungengruppen richten sich dabei meist an Jugendliche ab zehn bis achtzehn Jahren und sind perfekt dafür geeignet, Freunde zu finden und sich lokal zu engagieren. Außerdem vermitteln sie Fachwissen zu Angeltechniken, Gewässer- und Fischkunde, Tier- und Umweltschutz in praxisnahen Veranstaltungen, Fischereievents und sogar Zeltlagern.
Ausflugstipps: 5 der schönsten Angelplätze in Franken
Du bist noch auf der Suche nach einem "Stammangelplatz" oder möchtest gerne einen Ausflug mit der Angelrute an einen besonders schönen See verbringen? Wir verraten dir, welche Gewässer in Franken beliebt bei Anglern sind! Denn mit dem Blick auf eine malerische Naturkulisse macht das Angeln gleich doppelt so viel Spaß.
So kommst du auch kurzfristig an einen Erlaubnisschein für Gewässer
Auch wenn du nur einmal an einem Gewässer angeln willst, brauchst du einen Erlaubnisschein. Die meisten Weiher, Seen und Flüsse gehören einem Verein, einer Gemeinde oder einer Privatperson, aber es gibt noch einige andere Anlaufstellen für dich. Informiere dich am besten schon vorab, wo du Angelkarten für dein Ausflugsziel bekommst, dann bist du auf der sicheren Seite!
Diese Optionen gibt es:
Angelläden vor Ort: Viele Angelläden verkaufen Tages-, Wochen- oder Monatskarten für umliegende Gewässer. Einfach hingehen, oft reicht der Fischereischein als Nachweis.
Tourismusbüros: Gerade in Urlaubsregionen bekommst du Angelkarten oft auch im Tourismusbüro oder an der Rezeption deines Campingplatzes/Hotels.
Online-Plattformen: Es gibt inzwischen viele Websites und Apps, wo du Angelkarten digital kaufen kannst, zum Beispiel auf hejfish.com oder auch fiskado.de. Hier kannst du bequem per Smartphone oder PC eine Karte kaufen und direkt loslegen.
Angelvereine: Manche Vereine geben Gastkarten aus. Infos dazu findest du oft auf deren Website oder an Anschlagtafeln am Gewässer.
Zusätzliche Anlaufstellen: Oft gibt es Angelkarten auch an Tankstellen, bei Gaststädten oder Hotels (auch oft im Kombi-Übernachtungs-Paket).
Aber Achtung, nicht jedes Gewässer ist für Besucher zugänglich. Viele Vereine lassen ausschließlich Mitglieder auf ihren Grundstücken angeln. Wir nennen dir einige Orte in Franken, die du auch mit Tageskarten befischen kannst.
Die Wiesent ist mit ihren rund 78 Kilometern bekannt als eines der fischreichesten Gewässern in der Fränkischen Schweiz. Sie führt durch naturnahe Täler und bietet entlang der Strecken bei Waischenfeld und Doos gute Möglichkeiten für Tagesgäste. Finden wirst du dort hauptsächlich Bachforellen und Äschen, gelegentlich kann man aber auch auf Saiblinge und Hechte stoßen. Preislich kannst du für einen Tag etwa mit 40 Euro rechnen. Dieses Ziel ist ideal für alle, die Natur und anspruchsvolle Angeltypen schätzen, mehr Infos dazu findest du hier.
Fränkisches Seenland: Altmühlsee
Der Altmühlsee ist ein beliebtes Angelrevier, auch für Einsteiger. Im See kommen zahlreiche Fischarten vor, darunter Karpfen, Zander, Hecht, Wels, Aal, Schleie, Barsche und verschiedene Weißfische. Besonders bekannt ist der See für seine Karpfen, die auf Grund des Artenbestandes eine beachtliche Größe erreichen.
Das Angeln ist vom Ufer und, zumindest in bestimmten Bereichen mit entsprechender Erlaubnis, auch vom Boot aus möglich. Im fränkischen Seenland gibt es für Besucher eine Menge weiteres zu entdecken: Bootsfahrten, Seezentren und mehr, deshalb ist es auch bei Familien ein beliebtes Reiseziel. Mehr Infos für deinen Angelausflug zum Altmühlsee, findest du hier. Preislich liegt eine Tageskarte bei etwa 15 Euro.
Geheimtipp: Hahnenkammsee nähe Hechlingen
Der Hahnenkammsee liegt im südlichen Franken und zählt zu den kleineren, aber gut gepflegten Gewässern. Mit rund 23 Hektar Fläche eignet er sich besonders gut für Uferangler, die Ruhe suchen und die Natur genießen wollen. Die Tageskarte kostet etwa 15 Euro, aber Achtung: Die Anzahl der Erlaubnisscheine ist auf 500 pro Jahr begrenzt. Wer also während der Hauptsaison angeln will, sollte sich frühzeitig darum kümmern. Der See ist gut besetzt und bietet viele Fischarten. Mehr Infos zu diesem See findest du hier.
Märchenkulisse: Schlossweiher Thurnau
Der Schlossweiher liegt zentral im Ortskern von Thurnau, direkt am Schlosspark. Er eignet sich hervorragend für einen entspannten Tagesausflug und ist mit 8 Euro pro Tag auch eines der günstigsten Gewässer in Franken.
Der Weiher ist überwiegend mit Karpfen, Hechten, Zandern und weiteren Weißfischen besetzt. Die gute Erreichbarkeit macht den Schlossweiher ideal für Familien und spontane Angler. Das Highlight ist ganz klar der Blick auf das historische Schloss und die alten Mauern - eine märchenhafte Atmosphäre, in der es sich wunderbar angeln lässt. Plane hier deinen Angelausflug nach Thurnau.
Naturidylle: Wörnitz bei Dinkelsbühl
Die Wörnitz bei Dinkelsbühl bietet für Gastangler eine rund 11 Kilometer lange Strecke. Mit insgesamt über 10 Fischarten ist hier ein richtiges Anglerparadies. Besonders häufig wird hier die klassische Methode des Grundangelns angewendet, um Karpfen, Hechte, Zander und Welse zu fangen. Tageskarten kosten rund 12 Euro. Die ruhige Flussatmosphäre und die gute Erreichbarkeit machen diesen Fluss zu einem perfekten Ziel für alle, die einen entspannten und aussichtsreichen Angeltag verbringen wollen. Mehr Infos zur Wörnitz bei Dinkelsbühl findest du hier.
Franken hat viel zu bieten, auch an wunderschönen Angelstellen ist die Auswahl nicht zu knapp. Nennenswerte Ergänzungen zu unserem Top 5 Ranking sind: der Dennenloher See bei Dennenlohe, die Weiße Main bei Kulmbach und die Pegnitz bei Hersbruck. Für Familien gibt es aber noch unzählige weitere spannende Ausflugsziele in der Region. Du möchtest gerne noch mehr über Seen in Franken erfahren? Dann schau doch hier vorbei.