Pinzberg hat ein Problem mit zu viel Schwermetall im Trinkwasser. Eine mögliche Lösung haben Vertreter jetzt in Hirschaid unter die Lupe genommen.
Im November 2012 war die Anschaffung einer Uranaufbereitungsanlage zentrales Thema der Sitzung des Wasserzweckverbandes Ehrenbürg. Alexander Dürrschmidt vom gleichnamigen Planungsbüro hatte mögliche Lösungsansätze erörtert. All das war nötig geworden, weil der Urangehalt im Trinkwasser von Pinzberg zu hoch ist. Pinzberg bezieht einen Teil seines Wassers vom Zweckverband und mischt es mit dem eigenen Wasser.
Der zulässige Uranwert von 10 Mikrogramm/l war bei Proben insgesamt drei Mal überschritten worden. Unkritisch sieht es noch für die Orte des Zweckverbandes in den übrigen Regionen wie Wiesenthau, Schlaifhausen oder Gosberg aus. Selbst wenn auch dort unlängst bei einer Probe 11 Mikrogramm/l gemessen worden sind. Verbandsvorsitzender Hans Weisel macht sich aber keine Illusionen darüber, dass auch hier langfristig die Sicherheit des Trinkwassers gefährdet sein könnte.
Schlecht für die Nieren
Dürrschmidt empfiehlt dem Zweckverband die Anschaffung einer Anlage, die das Wasser reinigen könnte. Ein Investitionsvolumen von rund 80.000 Euro ist seitdem im Gespräch. Nun sind Mitglieder des Zweckverbands gemeinsam mit Pinzbergs Bürgermeister Reinhard Seeber (CSU) nach Hirschaid gefahren, wo eine derartige Anlage bereits in Betrieb ist.
Bürgermeister Andreas Schlund (CSU) und sein Wasserwart Ronald Welsch erklärten ihren Besuchern die Hintergründe des sogenannten Ionentauschverfahrens. Im Jahr 2007 waren bei zahlreichen Brunnen im nördlichen Oberfranken hohe Urangehalt im Wasser entdeckt worden.
Uran ist ein wasserlösliches Schwermetall, das die Nieren schädigen, und speziell Kleinkinder gesundheitlich gefährden kann. Hirschaid betreibt zehn Brunnen und war in Erlach letztlich bei zwei Brunnen mit beachtlichen 37 Mikrogramm/l Uran dabei. "Wir wollten eine saubere Variante, ohne Kompromisse, gänzlich ohne Uran", betonte Schlund.
Die Hirschaider haben sich entschieden, die Anlage einer Bayreuther Spezialfirma zu installieren. Im Dezember 2007 war das Uran aus dem Wasser schließlich entfernt.
Kostenpunkt: 35.000 Euro
Vor Ort über dem größeren Brunnen in Erlach mit einer jährlichen Förderung von rund 100.000 Kubikmeter wurde eine kleine Behausung errichtet. Im Inneren arbeitet ein großer blauer Behälter. Im Zylinder, den das Wasser durchfließt, befinden sich Harze, die das Uran herausfiltern. "Das Wasser darf sich nicht verändern, muss seine übrigen mineralhaltigen Stoffe und auch seinen Geschmack behalten. Das ist die Kunst des Verfahrens", erklärt Schlund.
Was passiert mit dem Uran im Harz? Diese Frage trieb die Mitglieder des Zweckverbands und auch auch Seeber besonders um. Das übernehme die installierende Firma, antworteten die Bayreuther. Später werde in Zwickau das Harz aufbereitet. Eine neue Füllung mit Harz kostet alle vier bis fünf Jahre viel Geld - bis zu 30.000 Euro.
Die zweite, wesentlich kleinere Anlage wurde später installiert und passt in den Brunnenschacht. Sie kostete um die 35 000 Euro. Mittlerweile gab es Konkurrenz, was den Preis erheblich drückte. Die Anlagen haben Schüttungen von sechs bis acht Liter in der Sekunde in Hirschaid zu verkraften. "Wir hatten nie Probleme, ich kann euch so eine Lösung nur sehr empfehlen", richtete sich Hirschaids Bürgermeister Schlund an seine Gäste.
Der Wasserzweckverband Ehrenbürg hat nach dem Ausflug nach Hirschaid beschlossen, auf die Bayreuther Firma zuzugehen. Klar ist: Es gibt Handlungsbedarf bei der Wasserversorgung in Pinzberg, die Filterung hilft aber auch Wiesenthau.
Die besichtigte kleinere Aufbereitungsanlage würde voraussichtlich reichen. Sie muss im Durchschnitt um die drei, maximal knapp sechs Liter verarbeiten können und würde am Wasserhaus Gosberg oder in der Brunnenstube bei Dobenreuth installiert werden. Die Kosten der Anschaffung werden hälftig zwischen dem Zweckverband und Pinzberg geteilt.
Das Geschäft mit der Angst macht nun auch vor dem Wasser nicht halt. Um die Kinder vor Nierenschäden zu bewahren werden nun kleine Aufbereitungsanlagen verkauft. Nach dem alle Bakterien im Trinkwasser duch UV-Licht-Anlagen vernichtet worden sind und der Markt gestättigt ist, kommt nun die neue Geschäfsidee mit dem Schwermetall Uran.
In schwermetallhaltige Quecksilberlampen, die den deutschen Michl als Energiesparlampen zwangsverordnet wurden, ist das Schwermetall relativ harmlos. So erklären es uns die Politiker die im Hauptberuf Lobbyisten der Energiesparlampenhersteller sind.
Wie es euch gefäll t!