Weniger Kühe produzieren mehr Milch

1 Min

Die Züchter im Landkreis Forchheim stehen gut da. Das Interesse am Profit verbinden sie mit dem Bekenntnis zu einer artgerechten Haltung.

Die Kreiszuchtgenossenschaft Forchheim (KZG) hatte gemeinsam mit dem Milcherzeugerring Oberfranken nach Gosberg zur ihrer jährlichen Mitgliederversammlung eingeladen. Bei dieser Veranstaltung standen neben den Neuwahlen des Vorstands auch die Ehrung besonders erfolgreicher Betriebe auf dem Programm.
In einem ungewöhnlich langen Abend zeigte sich einmal mehr, wie außerordentlich vielseitig und komplex die Zucht und Milcherzeugung heute sind. Dazu haben in erster Linie die technischen Innovationen beigetragen. Der technische Fortschritt in der Landwirtschaft ist eine große Herausforderung, die aber vor allem junge Landwirte auch als Chance begreifen.
KZG-Vorsitzender Jürgen Nützel begrüßte zahlreiche Experten für kleine Expertisen und Einschätzungen. Hermann Greif verwies als BBV-Präsident von Oberfranken auf zahlreiche Förderprogramme.
Direktor Reinhold Wunder vom Amt für Ländliche Entwicklung (AELF) in Bamberg, mahnte hingegen an, den Mehrfachantrag im Internet noch intensiver zu nutzen. Wunder sprach zudem in seinen knappen Ausführungen über Terminen und die Möglichkeiten, die die diversen Investitionsförderprogramme bieten. Jürgen Nützel verwies auf das Wohl der Tiere und dazu auf die immer strenger werdenden Auflagen.

Methodische Verbesserungen

Bernhard Hauser vom zuständigen Veterinärsamt im Landratsamt Forchheim befasste sich mit Kontrollen, Tierschutz und Stallhygiene. Aufzeichnungen seien immer wichtiger.
Johannes Völkl vom Fachzentrum Rinderzucht (AELF Bayreuth), referierte zum Thema "aktuelle Bullen". "Zucht lohnt sich und ist attraktiv", formulierte Völkl als Fazit. Er sprach methodische Verbesserungen an und stellte Bullen im Detail vor. Als sehr anschaulich erwies sich auch der Vortrag von Agraringenieurin Christine Böhm aus Neuhaus zum Thema Vermarktung von Zuchtvieh.
Sie vermarktet in erster Linie Jungvieh und Bullen im Anfangstadium. Spannend war ihre Schilderung, wie die Tiere attraktiv für den Markt hergerichtet werden, auf was es im Detail ankommt.

"Riat Rurex"ist die beste Bullenmutter

Bei allen Vermarktungsinteressen müsse aber immer im Vordergrund stehen, dass ein Tier nicht gequält werden darf. Nur ein Tier, das sich wohl fühlt, mache eine gute Figur und könne auch eine gute Leistung bringen. Dieses Bekenntnis zog sich leitmotivisch durch alle Vorträge in Gosberg. Die Begeisterung für seine Arbeit war Zuchtleiter Frank Oertel anzumerken. Er reflektierte das Zuchtjahr 2011/2012 und ging vor allem auf die Situation der Milcherzeuger ein.
Dabei findet sich Forchheim laut Oertel leistungsmäßig in der oberen Hälfte aller Landkreise Oberfrankens wieder. Den Betrieb mit der besten Jahresleistung besitzt Gerhard Nützel aus Gößmannsberg. Er kam auf 9519 Kilogramm Milch sowie 758,7 Kilogramm Fett und Eiweiß. Ihm folgt Heinz Förtsch aus Kasberg. Dritter wurde Norbert Herbst aus Großengesee. Die beste Bullenmutter steht mit "Riat Rurex" im Stall von Heinz Förtsch in Kasberg.