"Weißer Würfel" erfüllt Wünsche im Forchheimer Süden

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Der vordere Teil wird zur Lagerhalle, im davon abgetrennten hinteren Teil sollen die Veranstaltungen stattfinden. Fotos: Michael Memmel
Der vordere Teil wird zur Lagerhalle, im davon abgetrennten hinteren Teil sollen die Veranstaltungen stattfinden. Fotos: Michael Memmel
Anstoßen auf die Partnerschaft: Bauherr Andreas Kunst und Gregor Scheller von der Volksbank Forchheim.
Anstoßen auf die Partnerschaft: Bauherr Andreas Kunst und Gregor Scheller von der Volksbank Forchheim.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

In der neuen Eventhalle von Andreas Kunst im Gewerbegebiet Pfaffensee ist grundsätzlich jede Veranstaltung vorstellbar. Sogar Konzerte, wenn ein Mieter dafür bezahlt. Die Volksbank tritt als Namensgeber auf.

Kunst-Halle - so hätte die neue Halle direkt gegenüber vom OBI-Baumarkt leicht heißen können. Schließlich steckt Andreas Kunst als Bauherr hinter diesem Gebäude, in dem gestern mit rund 50 Gästen Richtfest gefeiert wurde. "Ich wollte sie so nennen, aber das hätte auch in die Irre geführt", lacht der in Thurn lebende Unternehmer. Schließlich werden in der Halle keine Gemälde hängen und Skulpturen ausgestellt, sondern Firmenfeiern, Seminare, Hochzeiten und andere Veranstaltungen über die Bühne gehen.

Deshalb ist es nicht abwegig, dass ihr Name nun "Volksbank-Eventhalle" lautet. Gregor Scheller, der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Forchheim, hatte die Idee, mit seiner Bank als Namensgeber aufzutreten: "Ich bin einfach überzeugt, dass es eine gute Geschichte für unsere Region ist, eine solche Halle zu haben, in der sich Menschen treffen und feiern können." Kunst hielt die erste Anfrage
von Scheller noch für einen Scherz, freute sich dann aber umso mehr über einen Partner, dem die Namenspatenschaft "sehr viel wert" ist, wie Scheller den finanziellen Aufwand umschreibt.

Zwei Veranstaltungen pro Woche

Der Chef der Agentur "Kunst Events" scheint mit der neuen Halle im Gewerbegebiet Pfaffensee (Breitweidig 33) ins Schwarze getroffen zu haben. Das verdeutlicht das Interesse der Bank, das zeigt aber auch die Nachfrage von Firmen aus Forchheim, Erlangen und Umgebung. "Ursprünglich habe ich mit zwei Veranstaltungen pro Monat gerechnet, doch schon im Dezember hätte ich die Halle 16 Mal vermieten können", erzählt Kunst. Jetzt hofft er im Schnitt auf zwei Termine pro Woche.

Endgültig fertig wird die Halle allerdings erst Ende Februar, Anfang März im nächsten Jahr. Wie Architekt Klaus Damovsky erzählt, fehlen noch Technik-Traversen, ein "Boden in Holzoptik" und vor allem die Verkleidung an den Wänden. Erst sie macht den Raum zu einem sogenannten "White Cube", einem "Weißen Würfel", der dann individuell an die Bedürfnisse der verschiedenen Mieter angepasst werden kann.

Von den 1000 Quadratmetern Fläche nimmt der Eventbereich mit Galerie allerdings "nur" 450 Quadratmeter ein. Der Rest wird als Büro- und Lagerfläche von "Kunst events" genutzt. Im Trockenen ist Platz für 350 Menschen, die auf einer 200 Quadratmeter großen Terrasse auch Luft schnappen können. Die Investitionskosten will Kunst nicht genau beziffern und spricht von einer niedrigen siebenstelligen Summe, verrät aber, dass allein die Anschaffung von Licht- und Tontechnik mit 150000 Euro zu Buche schlagen.

Angesichts dieser Ausstattung wurde bereits bei der Behandlung des Bauantrags im Stadtrat darüber diskutiert, ob diese Halle eine Alternative zum möglichen Bau (oder Umbau) einer Stadthalle sein könnte. Viktor Naumann, der Wirtschaftsförderer der Stadt, glaubt das nicht: "Ich kann mir hier kein kulturell hochklassiges Konzert vorstellen." Kunst sieht das anders. Ein bisschen Kunst kann er sich in seiner Halle schon vorstellen, auch wenn sie nun anders heißt: "Es gibt bereits Anfragen von Musikvereinen, die hier Konzerte veranstalten wollen."