Zum Jubiläum 500 Jahre Bayerisches Reinheitsgebot richtete die Stadt Waischenfeld ein Bierdorf ein. Eine Wiederholung folgt.
Am Samstag nasskalt und Nieselregen und am Sonntagnachmittag Schneefall: Im Bierdorf im Wiesentstädtchen Waischenfeld zur Feier des 500. Jubiläums des Bayerischen Reinheitsgebots des Bieres wäre fast Glühwein angebrachter gewesen als der Ausschank der Brauereien Heckel, Held, Reichold, Krug, Schroll und Rothenbacher.
Hartgesottene Bierliebhaber ließen sich vom Wetter aber nicht abschrecken und genossen unter den großen Sonnenschirmen das Bier aus den Brauereien von Oberailsfeld bis Aufseß. Auch die Brauereienkönigin der Brauerei-Weltrekordgemeinde Aufseß, Katrin I. aus Hochstahl, stattete dem Bierdorf Waischenfeld einen Besuch ab.
Die Idee für das Bierdorf auf dem neuen Stadtparkett vor dem Badershaus wurde beim Heimattag im letzten Jahr von Helmut Zita und dem Pegnitzer Mudartdichter Walter Tausendpfund geboren, der Schirmherr des Heimattags war.
Tausendpfund kam ins Bierdorf und gab einige Anekdoten über das Bier zum Besten.
Geradezu prädestiniert war auch Wolfgang Huppmann mit seiner stattlichen Erscheinung, dem langen Rauschebart und seiner Redegewandtheit, den Waischenfelder Stadtherold aus dem Jahre 1315 zu geben. Er begrüßte die Gäste und verlas die Urkunde zum Reinheitsgebot und schmückte sie mit historischen Begebenheiten zum Bier aus.
"Plagt dich ein Kummer plagt dich ein Schmerz, trink a Maß Heckel und leichter wird's Herz": Dieser Spruch hing einst im Saal der Braugaststätte Heckel, der heute noch einzig existierenden Brauerei in der Stadt Waischenfeld selbst. Früher gab es in Waischenfeld 17 Kommunbrauer, die ihr Bier im noch heute stehendem Kommunbrauhaus brauten.
Später wurde die Anzahl der Kommunbrauer auf sieben reduziert, da nur noch diejenigen brauen durften, die eine Schankstatt hatten.
Dies waren dann die Waischenfelder Gastwirte. Das Kommunbrauhaus wurde in den 1960er Jahren stillgelegt. Über die Städtebausanierung versucht die Stadt Waischenfeld nun, das Kommunbrauhaus wieder mit Leben zu erfüllen - allerdings nicht mehr als Braustätte, sondern eher als Museum mit Bierausschank.
Für die musikalische Unterhaltung sorgten am Samstag Monika Lehneis und ihre Schwester Angelika sowie am Sonntag die Waischenfelder Blasmusik mit einem Standkonzert. Am 5. Mai, Christi Himmelfahrt, hat das Bierdorf noch einmal ab 19.30 Uhr geöffnet.