Ulrike Müller, Europaabgeordnete der Freien Wähler, informierte sich über Stärken und Probleme des Landkreises Forchheim.
Auf Informationstour durch den Landkreis Forchheim hat sich die Europaabgeordnete der Freien Wähler, Ulrike Müller, begeben. MdL Thorsten Glauber (FW) hatte eingeladen und begleitete sie. Die ausgewiesene Agrarexpertin kommt selbst aus dem ländlichen Raum des Allgäu und zeigte sich sichtlich überrascht von der großen Vielfalt.
Den Einstieg bildete das Obst informationszentrum Hilpoltstein. "Diese äußerst wichtige Einrichtung im Herzen der Fränkischen Schweiz ist ein wunderbares Beispiel für Wirtschaftsförderung, Kulturlandschaftspflege und Tourismusförderung in Einem", erläuterte Glauber. Hier konnte sich die Europaabgeordnete ein Bild machen von der Wertschöpfung des Kirschenanbaus im größten geschlossenen Süßkirschenanbaugebiet Deutschlands.
Aber auch Sorgen wie die Angst vor der Kirschessigfliege, die neuerdings eine ganze Ernte bedrohen kann, kamen zur Sprache.
Anschließend tauschte sich die Abgeordnete mit dem Bürgermeister von Gößweinstein, Hanngörg Zimmermann, zu den Themen Asyl und Integration von Flüchtlingen aus und diskutierte das Thema Förderung des ländlichen Raum.
Vom Milchpreis zur Ausbildung Nächster Anlaufpunkt war der Empfang bei Bürgermeister Reinhard Seeber im Rathaus der Gemeinde Pinzberg in Gosberg mit der Eintragung ins goldene Buch. Die Abgeordnete nahm sich Zeit, die Sorgen des Ringes Junger Landwirte anzuhören und versprach, ihre Anliegen mit nach Brüssel zu nehmen.
Vorsitzender Dominik Galster und sein Stellvertreter Christoph Schmidt nutzten die Chance intensiver Fragen.
Der extrem niedrige Milchpreis für die Erzeuger kam dabei ebenso zur Sprache wie die Ausgleichszahlungen in der Landwirtschaft. Galster sprach die intensive Ausbildung zum Volllandwirt an. Kritisch beurteilte er die relative bequeme Art über den zweiten Bildungsweg, die er als eine Art Mogelpackung sieht. Dem Gespräch wohnten außerdem FW-Kreisvorsitzender Manfred Hümmer, sein Kollege Helmut Kormann aus Bamberg sowie Kreisrätin Elisabeth Simmerlein bei. Galster führte die Gäste noch zu seiner Milchbar, die vor wenigen Tagen den Betrieb aufgenommen hat und gut angenommen wird.
Geld aus Brüssel ist willkommen Den Schluss bildete der Besuch des durch die Europäische Union geförderten Projekts "Marienwallfahrtsstätte Pinzberg" am Lohranger.
Das Projekt ist mit 260 000 Euro veranschlagt, davon fließen aus dem europäischen Topf 110 000 Euro, wie der Kulturreferent des Landkreises, Toni Eckert, in seiner kurzen Führung erläuterte. Alle waren sich einig, dass ohne die Gelder von Brüssel diese Kulturarbeit nicht möglich sei. Seit 2001 profitiert der Landkreis von dem Förderprogramm.
Noch relativ kahl zeigt sich der Hauptraum des völlig renovierten Mesnerhauses. MdL Glauber als zuständiger Architekt erläuterte in diesem Zusammenhang die "Votivkinder", Dankesgaben der Volksfrömmigkeit der letzten Jahrhunderte von Pilgern, oft in Wachs gegossen. Sie fanden bei Wallfahrten ihren Platz in den beiden Kapellen am Lohranger und wurden nun sorgfältig restauriert.
Förderung zahlt sich aus "Mir war es vor allen Dingen wichtig, dass die Europaabgeordnete Ulrike Müller die Gelegenheit
bekommt, unseren ganzen Landkreis zu sehen. Sie hat einen ganzen Tag investiert, um unsere wunderschöne Kulturlandschaft kennenzulernen", sagte Glauber. Sein Anliegen sei es, den Gewinn der LEADER-Förderung für den Landkreis sichtbar zu machen. Für alle, die Kreisentwicklungsarbeit leisten, sei bei der Kirschenversuchsanlage sichtbar, wie wichtig es ist, in ein Alleinstellungsmerkmal zu investieren.
Müller versprach zum Abschluss, "die Anliegen der Menschen an der Basis mitzunehmen nach Brüssel". Sie habe einen beeindruckenden Landkreis Forchheim kennengelernt.