Die reinen Zutaten machen jedoch oft nur 20 bis 35 Prozent des Endpreises aus. Es sind somit nicht allein die gestiegenen Lebensmittelkosten, die die hohen Pasta-Preise verschulden. Weitere Kostenfaktoren, etwa die Personalkosten, fließen ebenfalls in die Preiskalkulation ein.
Welche Rolle spielen die Personalkosten in der Gastronomie?
Der zweite große Posten bei der Preiskalkulation sind die Personalkosten in der Gastronomie. Der Koch, die Küchenhilfe, die Servicekraft – sie alle arbeiten natürlich nicht umsonst. Je nach Gericht wird daher der Arbeitsaufwand in die Preisgestaltung einbezogen. Das bedeutet: Wird die Pasta in einem Restaurant frisch zubereitet, ist der Arbeitsaufwand ungleich höher als bei anderen Gerichten. Das schlägt sich natürlich auf den Preis nieder.
Neben den reinen Löhnen müssen zudem stets die Lohnnebenkosten berücksichtigt werden. Es fallen unter anderem Abgaben zur Sozialversicherung oder Urlaubsgeld an. Auch diese Kosten fließen in die Preiskalkulation ein.
Hinzu kommen indirekte Personalkosten, etwa Überstundenzuschläge, Ausgaben für einheitliche Berufskleidung, Weiterbildungs- oder Rekrutierungskosten. Insgesamt machen die Personalkosten somit oft rund 30 bis 50 Prozent der Gesamtkosten aus.
Wie wirken sich Material- bzw. Gerätekosten auf die Preiskalkulation aus?
Neben den offensichtlichen Kosten für die Zutaten und das Personal fließen auch weniger offensichtliche Kostenfaktoren in die Preisgestaltung ein: Herd, Ofen, Teigmaschine, Gastro-Kühlschrank und Co. sind in einer Restaurantküche unverzichtbar. Diese Geräte sind in der Anschaffung teuer und werden auch in die Preiskalkulation eingerechnet.
Hinzu kommt, dass Herd, Ofen und Co. schneller verschleißen, wenn sie täglich für viele Stunden im Einsatz sind. Um Spielraum für Neuinvestitionen oder Reparaturen zu haben, kalkulieren Gastronomen auch den Verschleiß der Geräte anteilig in die Preise ein.
Darüber hinaus müssen Gastro-Geräte regelmäßig gewartet werden. Hierfür fallen ebenfalls Kosten an. Je nach Art der Wartung, der Größe des Betriebs und der Art der Geräte können hier wenige Hundert bis über einige Tausend Euro fällig werden. Diese Ausgaben müssen in der Preisstruktur eines Restaurants berücksichtigt werden.
Wie beeinflussen Fixkosten (Energie, Miete etc.) und die Mehrwertsteuer die Pasta-Preise?
Miete, Strom, Gas, Wasser, die Müllentsorgung etc. – auch diese Fixkosten sind für Restaurantbesucher nicht unbedingt offensichtlich. Doch auch hierfür fallen Kosten an. Insbesondere die Energiekosten und die Miete wirken sich auf den Endpreis für ein Pasta-Gericht aus. Weiterhin benötigt ein Restaurant verschiedene Versicherungen. Auch die Ausgaben hierfür müssen bei der Kostenstruktur eines Restaurants bedacht werden.
Zu guter Letzt muss bei der Preiskalkulation auch die Mehrwertsteuer in der Gastronomie berücksichtigt werden. Diese liegt aktuell bei 19 Prozent. Die Regierungskoalition plant, die Mehrwertsteuer auf Speisen ab Januar 2026 von 19 Prozent auf 7 Prozent zu senken. Allerdings muss Essengehen nach der Gastro-Steuersenkung nicht zwingend billiger werden. Inwiefern Wirte ihre Preise nach der Mehrwertsteuersenkung anpassen können, wird von der Kostenentwicklung abhängig sein. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge hofft jeder zweite auf günstigeres Essengehen.
In die Preisgestaltung fließen somit viele unterschiedliche Faktoren ein. Sie ist keine Willkür, sondern sie erfordert viel Fingerspitzengefühl. Es geht darum, alle Kosten zu decken und gleichzeitig einen Preis zu finden, der Gäste wiederkommen lässt. Ganz entscheidend ist natürlich, einen Gewinn einzufahren. Nur so lässt sich der Betrieb nachhaltig sichern. Die wenigsten Restaurants verlangen daher tatsächlich überhöhte Preise für ein Pasta-Gericht. Vielmehr ist die Preisgestaltung wirtschaftlich notwendig.