Ukrainische Praktikantin für Forchheim

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Anna Cherniavska und Nico Cieslar am Weihnachtsmarkt. Foto: Carmen Schwind
Anna Cherniavska und Nico Cieslar am Weihnachtsmarkt. Foto: Carmen Schwind
Nico Cieslar und Aanna Cherniavska vor der Tourist-Information Foto: Carmen Schwind
Nico Cieslar und Aanna Cherniavska vor der Tourist-Information Foto: Carmen Schwind
 
Ina Huck, Anna Cherniavska und Nico Cieslar Foto: Carmen Schwind
Ina Huck, Anna Cherniavska und Nico Cieslar Foto: Carmen Schwind
 
Ina Huck, Anna Cherniavska und Nico Cieslar Foto: Carmen Schwind
Ina Huck, Anna Cherniavska und Nico Cieslar Foto: Carmen Schwind
 

Noch bis Ende Dezember ist Anna Cherniavska aus der Ukraine für ein Praktikum in der Tourist-Information in Forchheim.

Die russischen Touristen freuten sich, als sie in der Forchheimer Tourist-Information in ihrer Landessprache angesprochen wurden. Anna Cherniavska aus der Ukraine absolviert noch bis Ende des Monats ein Praktikum in Forchheim, das vom gemeinnützigen Verein iDecembrists organisiert und vom Auswärtigen Amt finanziert wird. "Ich fand das Angebot eines zweimonatigen Praktikums im Internet auf der Homepage des Nürnberg-Hauses. Die ukrainische Stadt Charkiw ist ja Partnerstadt von Nürnberg", erzählt Anna Cherniavska. Und Nico Cieslar, der zukünftige Leiter der Tourist-Information ergänzt: "Und auf uns kam Andrej Novak vom Verein iDecembrists zu und fragte, ob wir bei dieser Aktion mitmachen möchten. Wir sagten zu, denn es können beide Seite davon profitieren."


Gefördert vom Auswärtigen Amt

"Dieses Projekt läuft erstmalig, denn das Auswärtige Amt hat ein neues Budget für östliche Partnerschaften in Europa freigegeben", erzählt Novak. So habe er die Projektidee eingereicht und es war angenommen worden. Der Verein suchte in der Metropolregion Nürnberg Praktikumsstellen und die Partnerstadt Charkiw vermittelte Praktikanten. "Das läuft richtig gut", meint Novak, der aus Neunkirchen am Brand stammt. Er freue sich besonders, dass Anna Cherniavska in Forchheim eine Praktikumsstelle gefunden habe. "Wir würden das auch jederzeit wieder machen", sagt Nico Cieslar, denn sie hatten vorher Ansprüche stellen können. Beispielsweise sollte der Praktikant deutsch sprechen und Erfahrungen in der Touristikbranche haben. Da kam die junge Frau aus der Ukraine gerade richtig, denn sie spricht Deutsch, Englisch, Türkisch und Russisch. "Ich habe Sprachen und Tourismus studiert. Außerdem habe ich zwei Jahre in der Türkei in einem Hotel an der Rezeption gearbeitet", erzählt die Praktikantin.


Besondere Atmosphäre

Jetzt sei sie auf einem Kreuzfahrtschiff als Gästebetreuerin tätig. "Da bin ich sechs Monate auf See und habe dann zwei bis drei Monate Urlaub", erzählt Anna Cherniavska. Und diesen verbringt sie nun hier in Forchheim, wo sie auch eine Stadtführung mitmachen durfte. Beeindruckt war sie von den Krippen, der Eisenbahnausstellung in der Kaiserpfalz, dem schiefen Haus, der Martinskirche und der Forchheimer Unterwelt. Neu sind für sie der Weihnachtsmarkt mit der besonderen Atmosphäre, die beleuchtete Stadt, Adventskalender und Glühwein. "Wegen der Konflikte in unserem Land gehen die Menschen nicht raus und die Städte werden auch nicht so schön geschmückt", erzählt die Praktikantin. Außerdem würde in der Ukraine eher Wodka getrunken werden. Und Weihnachten - da gäbe es auch Weihnachtsbäume - sei da am 7. Januar.


Holzpyramide für zuhause

Wenn sie mit dem Schiff irgendwo anlegt, kauft sie kleine Mitbringsel aus dem Land für die Familie. Aus Forchheim hat sich Annas Mama eine kleine Weihnachts-Holzpyramide gewünscht. Die junge Frau ist gern in der Welt unterwegs. "Athen ist sehr schön zum Anschauen, aber Kanada wäre schön zum Leben", schwärmt Anna Cherniavska. Und wie wirkt eine kleine Stadt wie Forchheim auf eine junge Frau, die viel in der Welt unterwegs ist? "Die Stadt ist klein, hat aber Flair und ist gemütlich. Sie ist auf jeden Fall eine Reise wert und ich würde sie weiterempfehlen", schwärmt die Praktikantin. Das freut auch Nico Cieslar, der mit der Arbeit der Ukrainerin sehr zufrieden ist: "Wir konnten ihr zeigen, dass in Forchheim Tradition gelebt wird." Ende des Monats geht es dann erst einmal zurück zur Familie, worauf sich Anna Cherniavska schon freut: "Dann kann ich zum zweiten Mal Weihnachten feiern. Das ist doch auch was."