Trattoria in Forchheim: Den Marktplatz samt Schwein nutzen

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Im Gebäude Marktplatz 13 (im Hintergrund) eröffnen Antonella und Mehrad im Dezember eine Trattoria. Im Sommer könnten die Gäste auch auf dem Platz mit dem Schwein bedient werden. Foto: Ekkehard Roepert
Im Gebäude Marktplatz 13 (im Hintergrund) eröffnen Antonella und Mehrad im Dezember eine Trattoria. Im Sommer könnten die Gäste auch auf dem Platz mit dem Schwein bedient werden. Foto: Ekkehard Roepert

Antonella Pileio und ihr Freund Mehrad eröffnen im Dezember eine Trattoria am Marktplatz. Gerne würden sie auch Tische und Stühle unter freiem Himmel aufstellen. Doch darüber gehen die Meinungen im Stadtrat auseinander.

Im Dezember werde sie ihren 40. Geburtstag in der neuen Trattoria am Marktplatz 13 feiern, kündigt Antonella Pileio an. Die "Italo-Fränkin" stammt aus einer Gastronomen-Familie, ihre Eltern betreiben seit 25 Jahren die Pizzeria San Marino in der Bayreuther Straße. Mit ihrem Freund Mehrad möchte Antonella Pileio nun auch italienisches Essen am Marktplatz servieren. Die Frage ist nur noch, wie es mit dem Service unter freiem Himmel klappen soll. Die Nachwuchs-Gastronomen haben eine "Sondernutzung" für den Marktplatz beantragt.
Die Stadträte im Hauptausschuss waren hin- und hergerissen: Können Stühle und Tische direkt auf dem Marktplatz aufgestellt werden oder kollidiert das mit anderen "Nutzungen" (Boule-Spiel, Brückenfest etc.)? Wäre es nicht besser, jene kleine Parkfläche zu bestuhlen, die sich gleich gegenüber dem Gebäude Marktplatz 13 befindet, fragte Karl-Heinz Fleckenstein (CSU).
Für das "Gärtchen mit der Sau" hatte aber Thomas Werner (CSU) eine andere Verwendung im Auge: Wäre es nicht sinnvoll, die Marien-Gruppe vom Paradeplatz hierher zu setzen?


Insel-Gastronomie

Für Manfred Hümmer (FW) jedenfalls stand fest, dass eine Bestuhlung des Marktplatzes nicht in Frage komme. "Die Bedienung müsste die Straße überqueren und die Gäste säßen in einem Auto-Karussell." Diese "Insel-Gastronomie" sei aus Sicht der Verkehrssicherheit "Nonsens", kritisierte Hümmer und forderte ein Gesamtkonzept für die Nutzung der Plätze in der Stadt.
Antonella Pileio favorisiert zwar den Mini-Park samt Schweine-Denkmal; doch auch eine Gastronomie auf dem Marktplatz sei attraktiv, meint sie. "Gerade weil dort viel los ist und Autos fahren. Für die jungen Leute in Forchheim heißt es doch: Sehen und gesehen werden."


Besichtigen und verhandeln

Sebastian Körber (FDP) mokierte sich im Ausschuss: Da werde eine "Figur hinter einer Hecke versteckt auf einem Platz, den keiner nutzen kann". Der FDP-Rat drängte auf eine gastronomische Nutzung des kleinen Parks.
Sabine Dittrich (FGL) regte eine Besichtigung des rund 100 Quadratmeter großen Areals an. Vielleicht sollte die Grünfläche aus ökologischen Gründen erhalten werden.
Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) nahm den Vorschlag der Ortsbesichtigung auf; um die Situation verkehrstechnisch besser einschätzen zu können. Vor allem betonte Stumpf, dass er mit dem Besitzer des Parks verhandeln müsse. Wenn er die Fläche abgebe, könne die Stadt sie an die Trattoria-Betreiberin verpachten.