Die jüngste Gewitterfront traf den Landkreis heftig - mit Auswirkungen auf den Bahnverkehr zwischen Nürnberg und Gräfenberg sowie Erlangen und Fürth.
Der Sturm am Freitagabend streifte den Landkreis Forchheim nur leicht. Trotzdem kam es vor allem im Bahnverkehr zu massiven Problemen. Die Feuerwehren aus dem Nachbarlandkreis Erlangen-Höchstadt waren stark gefordert. Der Gewittersturm zog zwischen 18.30 und 19 Uhr durch die Region.
Eine Störung an der Oberleitung beeinträchtigte den Zugverkehr zwischen Fürth und Erlangen. Es war am Freitagabend kein Zugverkehr mehr möglich. Dies wirkte sich auf die Regionalbahnen und S-Bahnen aus. Von Forchheim aus kamen die Bahnfahrer nur bis Erlangen.
Die Gräfenbergbahn hingegen konnte wegen mehrerer Bäume im Gleis am Freitagabend zeitweise überhaupt nicht mehr fahren. Gegen 20 Uhr wurde der Bahnverkehr zwischen Gräfenberg und Eschenau wieder freigeben. Ansonsten mussten sich die Bahn-Fahrer mit Ersatzbussen durchschlagen. Erst um 21.30 Uhr konnte die Gräfenberg-Bahn wieder zwischen Gräfenberg und Nürnberg verkehren. Nur eine Stunde später waren aber erneut Bäume im Gleis und der Bahnverkehr musste wieder eingestellt werden.
Die Störungen sowohl im Bereich der Gräfenberg-Bahn als auch auf der Strecke zwischen Fürth und Erlangen dauerten bis in den Samstagvormittag an.
In
Heroldsberg mussten neben der Stützpunktwehr auch alle Wehren der Ortsteile zum Einsatz kommen: So wurde in der Eichenstraße ein Baum, der auf zwei Autos gestürzt war, beseitigt. Auch im Drosselweg waren zwei Fahrzeuge unter einem Baum begraben und mussten befreit werden. Der Rest des Baumes wurde mit einer Baustütze abgesichert.
Fußgänger-Unterführung lief voll
Ebenso mussten die Verbindungsstraße von Heroldsberg nach Buchenbühl sowie die Schützenstraße im Bereich am Ruhstein, die Lerchenstraße und die Reichswaldstraße von mehreren Bäumen und größeren abgebrochenen Ästen geräumt werden.
Gleiches galt für das Gleis der Gräfenberg-Bahn, wo im Bereich des Schwanwegs drei quer liegende Bäume zu beseitigen waren. Die Fußgängerunterführung am Bahnhof war voll Wasser gelaufen: Hier kamen mehrere Pumpen zum Einsatz, ebenso in einem vollgelaufenen Keller in der Kohlengasse. In der Adam-Kraft-Straße reichte ein Wassersauger aus, um eingedrungenes Wasser aus einem Keller zu entfernen. Die Einsatzzentrale im Heroldsberger Feuerwehrgerätehaus unterstützte während des Abends die Integrierte Leitstelle Nürnberg bei der Koordination der Kräfte.
Baum landet auf Auto
Auf der Verbindungsstraße zwischen Kalchreuth und Buchenbühl waren mehrere Bäume umgestürzt, einer davon auf einen Pkw, teilt der Kreisfeuerwehrverband Erlangen-Höchstadt mit. Die Insassen, eine Frau und ein Kleinkind, blieben zum Glück unverletzt. Während die Straße komplett gesperrt war und die Verkehrshindernisse beseitigt wurden, versorgten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kalchreuth die Beiden mit Getränken und zeigten ihnen ihr Fahrzeug, um sie vom ersten Schreck ein bisschen abzulenken. Nach rund drei Stunden konnte die Einsatzstelle an die Polizei übergeben und nachfolgend die Feuerwehr Heroldsberg im Bereich Hundsmühle unterstützt werden.
In Eckenhaid wurde die Feuerwehr alarmiert, um einen Keller auszupumpen, einen über der Fahrbahn liegenden Baum zu beseitigen sowie das Dach eines Wohnhauses wieder regendicht zu bekommen, an dem ein Dachfenster aus seiner Verankerung gerissen worden war.
Die Feuerwehr Eschenau wurde um 19.14 Uhr ein Fahrzeug zu einem umgestürzten Baum auf die Staatstraße 2240 in Richtung Lauf-Neunhof alarmiert. Durch dessen Besatzung konnte ein über eine Fahrbahn liegender dürrer Baum gefunden werden, der durch einen Feuerwehrkameraden schnell zur Seite gehoben wurde. Gleichzeitig war ein weiterer Einsatz in der Schnaittacher Straße gemeldet worden, wo mehrere Gullideckel aufgrund des Starkregens ausgehoben sein sollten. Hier konnte jedoch durch die Feuerwehr keine Feststellung gemacht werden, so dass die Einsätze für die Feuerwehr Eschenau bereits um 19.45 Uhr wieder beendet waren.
Wasser auf den Ortstraßen
Die Feuerwehr Kleingeschaidt wurde um 19 Uhr alarmiert. Zunächst musste dafür gesorgt werden, dass das Wasser auf die überfluteten Ortstraße wieder abfließen konnte. Zudem lagen mehrere Bäume auf und neben der Ortsstraße, auf der Kreisstraße ERH10 in Richtung Tauchersreuth sowie auf dem Radweg im Gründlachtal, die beseitigt wurden. Im Anschluss daran wurde die Feuerwehr Heroldsberg im Bereich Hundsmühle unterstützt.
Zum technisch aufwendigsten Einsatz des Abends wurden die Wehren im Anschluss nochmals nach Kleingeschaidt beordert, wo der Sturm das Dach eines Firmengebäudes schwer beschädigt hatte. Hier galt es, losgelöste Dachziegel zu entfernen und die Dachhaut mit Planen und Holzlatten provisorisch wieder wetterfest zu verschließen, was erst am folgenden Morgen gegen 2.30 Uhr mit dem Einrücken der letzten Kräfte abgeschlossen war.
Neben der Ortswehr, dem Rüstwagen und der Drehleiter der Feuerwehr Heroldsberg kam hier auch die Gelenk-Drehleiter der Feuerwehr Lauf a. d. Pegnitz zum Einsatz, mit der auch schwer zugänglich Dachbereiche erreicht werden konnten.
Im Gegenzug kam im Laufe des Abends auch die Drehleiter der Feuerwehr Herzogenaurach in Seukendorf im Landkreis Fürth zum Einsatz, um die dortige Feuerwehr im Unwettereinsatz zu unterstützen.
Der Landkreis Forchheim blieb von Sturmschäden weitestgehend verschont. Sowohl die Polizeiinspektion Forchheim als auch die Polizeiinspektion Ebermannstadt bestätigen, dass es in ihren Zuständigkeitsbereichen keine Störungen gab.
red