Der Elternbeirat der Grundschule favorisiert einen Neubau bei der Mittelschule. Zuerst wollte niemand im Rat eine Entscheidung treffen. Das Meinungsbild schwenkte langsam um - weil das Schulareal in der Bodenschatzstraße bereits baulich ausgereizt ist. Galster riet, eine gesicherte Schülerprognose abzuwarten, denn allein diese sei entscheidend für die Regierung und damit das genehmigungsfähige Raumprogramm.
Gegen zwei Stimmen entschied der Rat, die Abstimmung eines Raumprogramms mit der Regierung weiterzubetreiben und weiter zu prüfen, ob überhaupt ein Neubau auf dem Mittelschulgelände möglich ist.
Baiersdorf stockt Haushalt auf
Der Baiersdorfer Haushalt ist gerade genehmigt worden und sofort muss die Stadt einen Nachtragshaushalt beschließen. Denn ihr wurde ein großes ehemaliges Gewerbeareal am Kopf der Judengasse zum Kauf angeboten. Wegen des darin liegenden innerstädtischen Entwicklungspotenzials beschloss der Stadtrat den Ankauf.
Um ihn zu finanzieren, muss Baiersdorf einen Kredit von 1,1 Millionen Euro aufnehmen. Das billigt die Rechtsaufsicht, weil von der Regierung eine Förderung dieses Kaufs in Aussicht gestellt ist.
Für die ausgeschiedene CSU-Stadträtin Melanie Heupel-Hoyer rückt Rainer Kauschke in den Rat nach. Er wurde von Bürgermeister Andreas Galster (CSU) vereidigt.
Einstieg in ISEK-Prozess
Um weiterhin städtebaulich gefördert zu werden, steigt Baiersdorf in das Integrierte Städtebauliche Konzept ein (ISEK). Drei Planungsbüros und Arbeitsgemeinschaften bewarben sich, das Integrierte Städtebauliche Konzept mit seiner breiten Bürgerbeteiligung aufzustellen. Die Bewerber stellten sich dem Rat vor. Der Prozess soll im Herbst mit den verschiedenen Bürgerbeteiligungsformen beginnen und bis zum Frühjahr 2020 abgeschlossen sein.
Bürgermeister Galster stellte den Bewerbern nach ihren ersten Ortsbesuchen die Frage: "Wo sehen Sie Baustellen?" Martin Fladt von UmbauStadt aus Frankfurt sah im Vordergrund den Wohnungsbedarf in der Metropolregion. Für die Baiersdorfer stellt sich deswegen seiner Meinung nach die Frage: "Wie groß wollen wir werden?"
Hierzu interessant ist eine Feststellung von Thomas Rosemann vom Topos Team aus Nürnberg. Er hat vor knapp 20 Jahren das erste Innenstadtentwicklungskonzept erarbeitet. Damals, so Rosemann, war für 2034 eine Einwohnerzahl von 7700 prognostiziert; eine Zahl, die Baiersdorf schon heute erreicht hat.
Leonard Valier von der Bewerbergemeinschaft Büro für Städtebau Bamberg und Planwerk Nürnberg sieht vorrangig die Lage der Stadt "als Gunst und Herausforderung". Letzteren Begriff bezog er durchaus auf Wohnbauflächen, sah aber die grundsätzliche Restriktion der Ortsentwicklung durch die teilenden Verkehrswege.
Alle Bewerber zeigten einen Kartenausschnitt des Stadtgebiets. Selbst aus größerer Entfernung war darauf zu erkennen, dass Baiersdorf auf der Westseite an der Grenze der Bebaubarkeit angelangt ist, denn die großen unbebauten Flächen im Westen sind entweder Überschwemmungsgebiete oder geschützte Naturräume (Wald).