Wochenende der Wahrheit für Forchheims Handballer

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Anna Gößwein vom HC Forchheim behauptet sich im Hinspiel gegen zwei Nabburgerinnen. Fotos: Archiv
Anna Gößwein vom HC Forchheim behauptet sich im Hinspiel gegen zwei Nabburgerinnen.  Fotos: Archiv
Markus Kraus (Mi.) und der SVB müssen zwei Mal in 23 Stunden ran.
Markus Kraus (Mi.) und der SVB müssen zwei Mal in 23 Stunden ran.
 
SVB-Trainer Georg Weymann
SVB-Trainer Georg Weymann
 
HC-Coach Thomas Ihrke
HC-Coach Thomas Ihrke
 

Während die HC-Männer und die Frauen des SVB als Meister den Aufstieg geschafft haben, muss das jeweils andere Geschlecht noch um sein Saisonziel kämpfen.

Für die vier ersten Mannschaften der beiden Forchheimer Handballvereine war und ist es keine Saison zum Zurücklehnen. Erst am letzten Spieltag vergangenen Samstagabend sicherten sich die Männer des HC Forchheim den ersten Platz in der Bezirksoberliga und machten den Aufstieg in die Landesliga perfekt. Dort treten seit dieser Spielzeit die HC-Damen an, die den direkten Klassenerhalt nicht mehr schaffen können. Zu den zwei ausstehenden Saisonpartien kommen bestenfalls also zwei weitere in der Relegation obendrauf.


"Buckis" dürfen in die Relegation

Etwas schneller als die Forchheimer Herren, nämlich am vorletzten Spieltag, stand die sofortige Rückkehr der Buckenhofener Frauen in die BOL fest. Ihre männlichen Vereinskollegen holten sich dank eines Patzers des am Ende punktgleichen Konkurrenten Hemau/Beratzhausen noch den zweiten Platz und dürfen - wie schon in der vergangenen Spielzeit - in der Relegation ran. Innerhalb von 23 Stunden entscheidet sich an diesem Wochenende in Hin- und Rückspiel gegen Kelheim, ob die "Buckis" nach zwei Jahren in die BOL zurückkehren.

Diesmal stehen die Chancen etwas besser, ist doch der ATSV keine so prominent besetzte Mannschaft wie es der letztjährige Gegner war. "Der Ostbayerische HC war gespickt mit starken Spielern", erinnert sich SVB-Coach Georg Weymann an den OHC, der anschließend in der SG Regensburg aufging. Weymann hat aber nicht nur ein negatives Relegationserlebnis. "Für mich steht es 1:1", erklärt der 52-Jährige, der kurz vor seinem Wechsel nach Buckenhofen mit dem TV Erlangen-Bruck II über den Umweg in die BOL aufstieg. Seine Erfahrungswerte könne er an seine jetzigen Schützlinge weitergeben. Und: "Wir haben so eine Stresssituation schon einmal erlebt. Das könnte ein Vorteil für uns sein", sagt der Herzogenauracher.

Fast gleiche Voraussetzungen herrschen in Sachen Spielpause. Während die "Buckis" ihre Saison am 19. März mit dem 44:27 gegen den HC Forchheim II beendeten, verabschiedeten sich die zu diesem Zeitpunkt schon als Vizemeister der Bezirksliga Ost feststehenden Kelheimer mit einer achtbaren Niederlage gegen den verlustpunktfreien Meister HC Weiden. Den Gästen gelang lediglich ein Treffer mehr und damit der niedrigste Saisonsieg. Letztlich stand für die Kontrahenten eine vergleichbare Bilanz von 28:8 (Kelheim) und 29:7 (Buckenhofen) zu Buche.

Viel mehr Infos über die Niederbayern besitzt Weymann nicht. "Ich bilde mir ein, früher mal gegen ihren jetzigen Trainer gespielt zu haben", erzählt der Coach, der sich ein paar Spielberichte des ATSV als Pflichtlektüre nahm. Um für die Doppelbelastung am Samstag um 17 Uhr in Kelheim und am Sonntag um 16 Uhr in der EGF-Halle gerüstet zu sein, arbeitete der SVB an Fitness und Kondition. Für die Simulation des Ernstfalls gab es Testspiele - teilweise gegen höherklassige Vereine, aber auch gegen den TV Bruck III, der den "Buckis" mit seinem Sieg gegen Hemau am letzten Spieltag den zweiten Platz ermöglichte.

"Im ersten Aufeinandertreffen Kräfte zu schonen, wäre fatal", findet Weymann, der deshalb sowohl am Samstag als auch am Sonntag von seinen Jungs 100 Prozent fordert. Für den Forchheimer Ortsteilverein kommt eine weitere Belastung hinzu: Auch die in der Bezirksklasse auf Rang 2 gelandete Reserve bekommt die Chance auf den Aufstieg, die allerdings nur im Erfolgsfall der Ersten wahrgenommen werden kann.

Am Samstag trifft der SVB II in einem Dreier-Turnier in Baiersdorf um 14 Uhr auf die SG DJK Erlangen/Baiersdorfer SV. Um 15.15 Uhr muss das Team des Trainerduos Johannes Gumbmann/Michael Albert gegen den ESV Regensburg II ran. Gewinnt Buckenhofen beide Partien, hat die anschließende Begegnung zwischen den anderen beiden Teams nur im Falle des Scheiterns der ersten SVB-Mannschaft Bedeutung. Verzichten muss Weymann am Wochenende auf Tobias Distler (Bänderriss), Christoph Sauer (Operation) und Torwart Sebastian Weber (Urlaub), für den Markus Reuschl nachrückt.


HC-Frauen brauchen zwei Siege

Mit allen außer den Langzeitausfällen geht Trainer Thomas Ihrke ins vorweggenommene Endspiel um den Klassenerhalt bei der HSG Nabburg/Schwarzenfeld (Samstag, 17.15 Uhr). Eine gewisse Anspannung könne er aber nicht wegdiskutieren. Die Konstellation ist eindeutig: Die SG Regensburg und der TSV Lichtenau stehen als zwei von vier Direktabsteigern fest. Im Kampf um den Relegationsplatz hat Nabburg mit 19 Punkten die Pole Position, mit einem Zähler Abstand folgen Forchheim und Bergtheim II.

"Im Handball auf Unentschieden spielen, geht nicht", sagt Ihrke, der nicht auf eine Wiederholung des Remis gegen Nabburg und einen Sieg am letzten Spieltag gegen Regensburg bei einer gleichzeitigen Pleite der Schwarzenfelder beim Tabellenzweiten Schwabach spekuliert. "Wenn wir am Samstag nicht gewinnen, Bergtheim aber vier Punkte holt, sind wir weg", erklärt der 38-Jährige.

Dass die Oberpfälzerinnen schlagbar sind, weiß Ihrke. "Wir haben zur Pause deutlich geführt, aber uns noch die Butter vom Brot nehmen lassen", erinnert sich der Forchheimer an das Jahresauftaktspiel. "Nabburg hat zwei starke, routinierte Akteure und uns im Januar mit seiner schnellen Spielweise etwas überrascht", sagt Ihrke. Im zweiten Aufeinandertreffen könne eher die Psyche als die Physis eine Hauptrolle spielen: Die Forchheimerinnen fahren mit vier Pleiten in Folge zu den zuletzt drei Mal bezwungenen HSGlerinnen.

"Die Mädels müssen den Kopf oben behalten", mahnt Ihrke. Zwar bezog der HC vergangenen Samstag gegen Obertraubling eine 25:39-Klatsche, doch seine Schützlinge könnten damit leben. "Für sie ist eine deutliche Niederlage leichter zu ertragen, als wenn sie unglücklich und knapp verlieren", erzählt der Coach, der darauf setzt, dass sein Team es schafft, an die vielen guten Leistungen der Saison anzuknüpfen.