Premiere der SG Leutenbach ist gelungen

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In den vergangenen beiden Spielzeiten waren Tobias Meixners SV Mittelehrenbach und der FC Leutenbach (schwarz) Ligarivalen. Seit heuer treten sie gemeinsam in der A-Klasse 3 ER/PEG an. Foto: Archiv/Zink
In den vergangenen beiden Spielzeiten waren Tobias Meixners SV Mittelehrenbach und der FC Leutenbach (schwarz) Ligarivalen. Seit heuer treten sie gemeinsam in der A-Klasse 3 ER/PEG an.  Foto: Archiv/Zink

Bisher einte sie nur das "bach" im Vereinsnamen. Seit dieser Saison kämpfen der FC Leutenbach und der SV Mittelehrenbach gemeinsam um Punkte.

Der Trend zur Bildung von Spielgemeinschaften im Fußballkreis ER/PEG ging an der Gemeinde Leutenbach nicht vorüber. Der FC schloss sich mit dem Ortsteilverein und bisherigen Ligakonkurrenten SV Mittelehrenbach zusammen. Gemeinsam tritt die SG in der A-Klasse 3 an. SVM-Spielertrainer Tobias Meixner (31) übt das Amt nach der Fusion weiter aus und erhält Unterstützung vom Leutenbacher Matthias Kraft (39), der seine Karriere vor vier Jahren beendete. Nach einem spielfreien Auftaktwochenende ist der Einstand mit 5:2 gegen Pautzfeld gelungen. Vor dem zweiten Saisonspiel in Bammersdorf (Mittwoch, 19 Uhr) äußerte sich Meixner gegenüber unserem Partnerportal anpfiff.info zu den Schwierigkeiten der Zusammenführung langjähriger Rivalen.

Aus Gegnern wurde ein Team. Wie läuft der Zusammenschluss?

Tobias Meixner: Bisher sehr gut. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft passt. Wir haben viel Spaß zusammen, aber auch den notwendigen Ehrgeiz, gemeinsam eine gute Runde zu spielen. Viele Spieler kennen sich noch aus der damaligen gemeinsamen Jugend. Wir Trainer, Matthias und ich, haben uns schon manchen Fight auf dem Platz geliefert. Die aus der Vergangenheit stammende Rivalität hat ja auch etwas Positives: Leidenschaft, Emotionalität - nur jetzt eben für ein gemeinsames Ziel.

Wie lief die Saisonvorbereitung?

Ich bin zufrieden. Wir haben zwar einige Spieler, die unter der Woche kaum bis gar nicht trainieren können, trotzdem war die Beteiligung gut. Die Trainingsbedingungen sind hervorragend und ein Highlight ist das gemeinsame Essen jeden Donnerstag nach der Einheit, das Spielerfrauen vorbereiten. Die Vorbereitungsspiele waren mit einer Ausnahme sehr gut. Der Höhepunkt war das Gedenkspiel in Erinnerung an unseren vor zehn Jahren auf dem Platz verstorbenen Spieler Siggi Fürst gegen Bayernligist SpVgg Jahn Forchheim, das wir mit 2:7 verloren haben.

Das Wichtigste ist, dass wir nahezu verletzungsfrei geblieben sind. Der Spaß am Fußball ist zurückgekehrt und bildet die Basis für alles Weitere. Wir haben in den Testspielen viel ausprobiert und jeder kam zu seinen Einsatzzeiten. Ergebnisse waren für uns nicht die Priorität. Wichtig für uns ist, einen klaren Plan zu haben, wie wir Fußball spielen wollen und den die Mannschaft gerne mit uns, dem Trainer- und Betreuerteam, umsetzt.

Wie funktioniert es logistisch bei zwei Vereinen und einer Mannschaft?

In der Vorbereitung haben wir ausschließlich in Leutenbach trainiert und gespielt. Ab jetzt trainieren wir dienstags in Mittelehrenbach und donnerstags in Leutenbach. Nicht nur die Trainingsbeteiligung ist gut, sondern auch die Einstellung der Spieler. Letztendlich wird entscheidend, ob wir unser Potenzial auf den Punkt abrufen können. Wir sind grundsätzlich in der Breite stark besetzt, das ist eine sehr gute Basis.

Hatten Sie sich für die Vorbereitung etwas Besonderes ausgedacht?

Der Schwerpunkt lag auf dem korrekten Ausführen von Seitfallziehern (lacht). Spaß beiseite: Wir haben das Training abwechslungsreich gestaltet und viel im taktischen Bereich und mit Ball gemacht. Die Konzentration lag auf Teamübungen. Es muss ein gemeinsames Füreinander entstehen. Zudem waren wir einige Male auf dem Trimm-dich-Pfad in Reuth und gemeinsam auf dem Annafest. Wichtig war und ist, die Spieler zu einer Einheit zu machen. Das Ganze klappt natürlich nur, wenn der Spaß nicht zu kurz kommt und sich der Erfolg einstellt.

Gibt es bezüglich der Fusion auch kritische Stimmen?

Ja, die gibt es. Aber es ist jetzt schon absehbar, dass sich die Befürchtungen und Ängste einiger Mitglieder auf beiden Seiten nicht bewahrheiten. Es gilt jetzt, die positiven Eindrücke der Vorbereitung mit guten Ergebnissen zu bestätigen.

Kritik muss ja nicht immer schlecht, sondern kann auch hilfreich sein. Eine andere Sichtweise auf die Dinge zu haben und anzusprechen, finden wir gut. Nur Harmonie wäre fatal und gefährlich. Kritische Stimmen gab es auch in den Zeiten, in denen beide Mannschaften noch eigenständig unterwegs waren.

Man kann und wir wollen es nicht allen recht machen. Es wird Phasen geben, in denen es vielleicht nicht so läuft. Solange die Mannschaft, das Trainer- und Betreuerteam sowie die Vorstände beider Vereine wie bisher an einem Strang ziehen, sehen wir das große ganze Projekt auf einem sehr guten Weg.

Mit dem Auftaktsieg am vergangenen Sonntag hat die Mannschaft den Grundstein gelegt, um aus dem Zusammengehen der beiden Vereine eine Erfolgsgeschichte zu machen. Am Mittwochabend in Bammersdorf würden wir gerne nachlegen.